Sonntag, 6. Juni 2010

Oberflächenbehandlung für Fortgeschrittene – ob Holz, Haut oder Haar: Wir bekommen alles weiß! ;)

Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie froh wir gerade sind, auf unserem Sofa zu sitzen! Jetzt muss nur noch mein (Rinas) rechter Zeigefinger wieder aufwachen, dann wird alles wieder gut. Da wir am Samstag und Sonntag insgesamt 9,5 Stunden den Pinsel geschwungen haben, ist der Finger irgendwie wegen Überanstrengung auf der Strecke geblieben. Ein bisschen taub und gleichzeitig ein prickelndes Gefühl, so wie bei eingeschlafenen Gliedmaßen eben. Und das bei mir, dem Streichprofi! ;)

Bevor wir das Wochenende in seinen schillernden Details vor Euch ausbreiten, möchten wir zunächst gerne unseren körperlichen (und geistigen? --> siehe letztes der folgenden Fotos) Zustand vor und nach der Streich-Orgie präsentieren.

Vorher: Madame und Monsieur sind guter Dinge. (Und meine Güte sind wir Kalkleisten! Aber: Keine Zeit zum Sonnen. Müssen Haus bauen. ;))


Besonders Paddy sieht doch aus, als ob er es überhaupt nicht erwarten könnte, oder? ;)

Noch mal vorher, aber nun in passender Gewandung. Paddy in neuer Arbeitshose, ich in meiner (wie man sieht!) schon vielfach bewährten Streicherkluft.


Das Geniale an meiner Hose ist, dass sie mir viel zu groß ist (war ein Musterexemplar der alten Arbeitshosen meines Arbeitsgebers und ist irgendeine Männergröße), weswegen sie super bequem und dauernd belüftet ist, weil sie an den Seiten quasi offen steht. Darf nur keiner von oben rein gucken. ;) Die diversen Farben der Kleckse zeigen: Diese Hose hat schon einige Räume und Renovierungsaktionen mitgemacht. Und da ich immer mit vollem Einsatz dabei bin, muss sie auch so aussehen!
Und ach ja, ich habe unter der Hose natürlich noch etwas an. Sieht man nur von vorne nicht, weil es ein Spaghettiträger-Oberteil ist. Mehr ging bei der Hitze echt nicht.

Und nun das letzte Bild. Am Ende. Im wahrsten Sinne des Wortes.


Man beachte besonders meine Haare und mein Gesicht! (Warum ich so aussehe, dazu gleich mehr). Zum Glück ging die Farbe komplett aus den Haaren wieder raus. Sonst hätte ich wirklich ein tolles Andenken gehabt. Man sagt ja immer, dass das Streichen in Eigenleistung eine starke Bindung zum Haus schafft. Aber so stark dann bitte auch wieder nicht! Von der Haut bekommt man die Farbe durch kräftiges Schrubben auch wieder ab, natürlich nicht nur mit Wasser allein. Etwas Salzsäure war auch notwendig…
Dieses Bild entstand am Ende des ersten Tages, nach 5,5 Stunden streichen. Am Ende des zweiten Tages, nach erneuten 4 Stunden für den zweiten Anstrich, hatte Paddy auch ganz viel Farbe im Gesicht. Er hatte also nur Glück, dass er auf diesem Foto vergleichsweise gut weg kommt.

Das Material für unsere Farbschlacht hatten wir am Donnerstag wie versprochen in unserem Haus vorgefunden. Danke noch mal, Herr O. und Herr Sch., der die Farbe an diesem Tag dort abgestellt hat (der Betriebsleiter, mit dem wir das Übergabe-Gespräch hatten). 12,5 l der Farbe, die unter Viebrocklern das Nonplusultra ist. ;)


Die Farbe ist aber auch wirklich super. Sehr ergiebig. Wir haben kaum etwas verbraucht bisher. Deckt sehr gut. Laut Paddy riecht sie nach Lakritze?! Ich habe dank meines Heuschnupfens und der dadurch zugeschwollenen Nase nur normalen Farbgeruch wahrgenommen.
Wir werden sie auf jeden Fall auch für unseren Carport verwenden. Den dürfen wir ja dann auch noch zwei- bis dreimal anstreichen, damit uns nicht langweilig wird. Obwohl das wahrscheinlich im Vergleich zu manchen Stellen am Haus ein Kinderspiel sein wird.

Das bisherige Zwischenergebnis nach zwei Anstrichen (wir werden uns wohl drei Anstriche antun und hoffen, dass dies die Haltbarkeit dann noch mal verlängert) lässt sich auf jeden Fall sehen.

Hier mal ein Vorher-Nachher-Vergleich:


Man sieht die Maserung noch sehr gut. Die Nägel sind schon zugespachelt. Das Holz fühlte sich zu diesem Zeitpunkt noch sehr rauh an.


*tadaaaa* Der Weiße Riese ist nichts dagegen. :) Sieht auf jeden Fall echt toll aus als Kontrast zum Haus und in Kombi mit den weißen Fenster und der weißen Haustür. Und das Holz wird mit jedem Anstrich natürlich immer glatter.

In dem Nachher-Bild sieht man ganz rechts die Regenrinne, der ich meine schicke Farbcoloration zu verdanken hatte. Ich hätte auch nicht gedacht, dass man Aggressionen gegenüber einer Regenrinne entwickeln könnte. Doch zeitweise hätte ich sie echt am liebsten aus der Verankerung gerissen!!

Aufgrund der schon angebrachten Regenrinnen haben wir ja auch so lange fürs Streichen gebraucht.
Ganz fies war aber die Regenrinne über der Haustür. Das Gerüst stand an dieser Stelle zu nah dran, sodass man nicht einfach im Sitzen unter die Regenrinne gucken konnte, um zu sehen, was man tut, sondern man musste sich erst zur Seite beugen und dann halb nach oben drehen. War natürlich sehr bequem. Irgendwann habe ich mich dann leider zu weit vorgebeugt und hatte einen wunderschönen weißen Haaransatz. Passend zu diesem dämlichen Stück Regenrinne, von dem konnte man nämlich echt graue Haare bekommen!! Also an alle, die das Streichen noch vor sich haben: Besorgt Euch die Farbe am besten schon jetzt und streicht, bevor die Regenrinne dran ist. Erspart viel Zeit und Nerven. (Wenigstens kann man die Farbe aber sehr gut von der Regenrinne abwischen, wenn doch mal Farbe dran gekommen ist. Jedenfalls bei unseren Kupferrinnen ist das so.)

Die Farbe im Gesicht entsteht, wenn die Nase etc. juckt und man gerade mal nicht nachdenkt. ;) Immer diese Reflexe!

Aber es gab auch sehr viele schöne Momente beim Streichen und wir haben uns nicht die ganze Zeit geärgert. Daher hier ein paar Impressionen.

Streichen mit Ausblick. :)



Mit höchster Konzentration immer in der Nähe des Abgrunds. ;)



Und im Detail.




Zwischendurch immer ganz wichtig: Mal ein Päuschen und aus der Sonne raus. Wir haben uns gut eingecremt und keinen Sonnenbrand bekommen. Obwohl es sich zeitweise so anfühlte, als ob die Sonne einem gerade die Haut abschält. Weiter oben war es besser, da wehte ein kühles Lüftchen. Aber an der Hausvorderseite und –rückseite unter der Regenrinne… *grmbl*

Meistens haben wir dann nur kurz was getrunken und uns ein wenig im wunderbar kühlen Haus ein paar Minuten Ruhe gegönnt. Nur das Mittagspäuschen war ein bisschen länger.

Dem Hausherrn schmeckte das Steak.


Der Dame des Hauses dann doch eher der Salat.


Und das alles in stilvollem Ambiente. ;)) Und zum Nachtisch gab’s Kuchen. Der Zuckerschock sorgte für neue Energie und ließ einen die Regenrinnen vergessen. :P

Da wir gerade noch mal auf die Regenrinnen gekommen sind: Der Spruch des Wochenendes entstand am Samstag, als ich genervt über der Regenrinne hing und spontan würgende Geräusche von mir gab. Paddy fragte mich nur mit hochgezogener Augenbraue, was ich denn da bitte machen würde. Woraufhin ich meinte, dass ich entweder gleich das Dinge abreiße oder brechen muss. Daraus wurde dann der Spruch geboren: I break into the Rinne. ;)

Nein, im Großen und Ganzen hatten wir trotz der anstrengenden Stunden doch eine gute Zeit, weil man mit jedem Pinselstrich sehen konnte, wie schön das mal aussehen wird. Es gab auch die ein oder anderen sehr komischen Momente, besonders wenn man wieder neue farbige Stellen bei dem anderen fand. Oder in die Rinne gebreakt wurde. :)

Den dritten Anstrich werden wir wohl erst machen, nachdem am nächsten Freitag das restliche „Gehölz“ angebracht sein wird. Für die nächste Streichaktion haben wir uns auch zwei (Rina) bzw. drei Tage (Paddy) frei genommen, um vielleicht doch mal ein Wochenende für uns zu haben. Ja, wie dreist von uns! Wir würden ansonsten auch gerne wieder einen Feiertag dafür opfern, aber die stehen ja in nächster Zeit nicht mehr an. ;))

3 Kommentare:

  1. hehe ja bei dem heißen Wetter (zumindest war es bei uns so *g) ist streichen bestimmt nicht so einfach gewesen. Aber ihr habt es ja geschafft :P

    Was mir noch einfällt, wolltet ihr nicht noch den Ablaufplan online stellen? Wann in welcher KW was ansteht? Und wann wurde der Plan erstellt?

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  2. Ähm.... der Ablaufplan ist doch oben verlinkt. Nur halt mit dem Wort "Terminplan" (wird bei Viebrock so bezeichnet). Wir hatten das nicht extra erwähnt, weil es ja eigentlich ins Auge fällt. ;) (Und in anderen Blogs sind die Links ja an derselben Stelle, nöch? :P)

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  3. nicht ins Auge gefallen :) gleich mal nach schauen

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