Dienstag, 24. August 2010

Haus-Urlaub Woche 1: Das Haus wird bunt und gemustert :)

Unser Haus-Urlaub begann am 14. August. Zwei Tage vorher habe ich (Rina) allerdings schon unser neues Lieblingsgeschäft in Leopoldshöhe heimgesucht: Farben Prüßner bietet alles, was das Häuslebauerherz begehrt, nämlich Tapeten, Laminat / Parkett, Farben… Zudem sind die Inhaber einfach so unheimlich nett, dass man immer gerne wiederkommt. Aufgrund diverser Besuche von uns in ihrem Geschäft kennt der eine von ihnen unser Haus inzwischen wahrscheinlich besser als wir selbst.

Genau diesen netten Menschen befragte ich am Donnerstag zum Thema: Wie soll ich die Wände vorbereiten, wenn ich sie tapezieren bzw. nur anmalen will (z. B. den HWR)? Es folgte eine detaillierte Abhandlung erster Güte… Abgestimmt auf jedes Material und jeden Endzweck (Tapete oder nur Farbe) wurden mir die notwendigen Schritte genannt. Mal Vorkleistern, mal Haftgrund, mal Tiefengrund… Mal dieses Mischverhältnis, mal das… Huch! Irgendwann unterbrach ich ihn, um erst mal meinen treuen Begleiter den Notizblock hervorzukramen, um alles Wichtige festzuhalten. Wer weiß, was ich Paddy sonst nachher erzählt hätte. ;)

Im Endeffekt war das alles gar nicht kompliziert. Zum Zeitpunkt der Endabnahme ist man einfach nur immer noch so randvoll mit Infos, dass man dann manchmal nicht mehr ganz so aufnahmefähig ist. Vor allen Dingen kurz nach der Heizungseinweisung. ;) Und bisher hatten wir in den Mietwohnungen immer nur streichen müssen. Ok, bei einer Wand war ich mal Tapezierassistentin, aber da hörte das Wissen dann auch schon auf. Entsprechend grauste es uns auch vorm Tapezieren.

Aber auch das war dann halb so wild! Direkt am ersten Wochenende hatten wir tatkräftige Unterstützung von meinen Eltern sowie von zwei Kollegen von Paddy (einer am Samstag, der andere am Sonntag). Da meine Eltern zweimal gebaut haben und das erste Haus komplett selbst tapeziert haben und meine Mama auch immer eine seltsame Freude am Tapezieren hat – ich sage nur: Oh, langes Osterwochenende, da können wir ja mal wieder das Schlafzimmer neu tapezieren! :) – war gerade ihre Unterstützung ein Segen, sodass wir nach dem Wochenende schon Folgendes fertig hatten: Schlafzimmer (bis auf den Drempel), Arbeitszimmer, Flur OG, Wohnen / Essen / Küche (bis auf die schmale schräge Wand und kleinere Teilflächen).

Dementsprechend ernüchternd war es dann auch am Montagabend für uns, als Paddy und ich nur noch allein vor uns hin werkelten. Man hatte echt das Gefühl, man kommt überhaupt nicht vorwärts! Was natürlich absolut nicht stimmte. Wir Tapezier-Laien hatten erstaunlich schnell unseren Rhythmus gefunden und das Ergebnis sieht echt gut aus. Finden wir. ;) Obwohl Paddy in gewissen Situationen an meinem Verstand zweifelte, wenn er mir etwas zum dritten Mal sagen musste. Ich träume halt gern mal vor mich hin. ;)

Temporäre Rückschläge gab es natürlich trotzdem bei all dem Tapezierglück: Ausgerechnet von der teuersten Tapete, nämlich der Mustertapete fürs Wohnzimmer, war eine Rolle falsch geschnitten worden. Es handelte sich nur um wenige Millimeter, aber das reichte natürlich schon, dass es nicht mehr passte. Erst mal zweifelt man dann an seinem Verstand und schiebt und schiebt und wundert sich. Bei den drei Rollen vorher ging doch alles wunderbar?!? Irgendwann schaut man sich dann die Tapete ganz genau an und realisiert, woran es liegt. Zwar glücklicherweise nicht an einem selbst, aber trotzdem *argh*. Das war dann der Moment, wo ich den ersten kleinen Schreianfall hatte. Schreien kann sehr befreiend sein. Wenn man alles nur in sich rein frisst, bekommt man ein Magengeschwür. ;)

Auch diese Tapete hatten wir glücklicherweise bei Prüßner bestellt, von daher war der Umtausch am Montag überhaupt kein Problem. Und schon am Dienstag war die neue Rolle da. Die dann auch passte. :) Wie uns auch gleich im Laden versicherte wurde. Die mitfühlenden Inhaber hatten nämlich die Rolle gleich ausgepackt, um zu schauen, ob denn jetzt auch alles in Ordnung war. :)

Den anderen kurzen Aussetzer gab es bei der Mustertapete im Schlafzimmer, eine weiße Vliestapete mit verschiedenen weißen Kreisen. Die sich fieserweise dann auch noch untereinander wiederholten, aber in unterschiedlichen Kombinationen… Beim Übergang von der linken Wand auf den Drempel passierte es dann – ich kann es heute noch nicht nachvollziehen – dass wir irgendwie die Bahn zu kurz abgeschnitten haben. Nachvollziehen kann ich es nicht, weil ich die Tapetenrolle vorher an die Wand angehalten habe, damit das Muster auch genau passt, und dann unten die Rolle umgeschlagen habe. Der Knick markierte dann die Schnittstelle. Joa… So viel zur Theorie.

Eigentlich auch alles halb so wild. War ja genug Tapete da, also einfach eine neue Bahn geschnitten. Und die für den Drempel ist ja sowieso nicht lang. Aber wenn man dann noch das Gefühl hat, dass man das alles zeitlich nicht mehr schafft, und vor der Tapete sitzt und sich fragt, warum man denn jetzt so blöd war und ob man denn etwa kein Talent zum Tapezieren hat – das kann doch jeder! – dann kann da schon mal die Welt zusammenbrechen. Denn die besteht ja zu diesem Moment nur aus Tapeten, Tapeten, Tapeten. ;)

Was wir beim Tapezieren auch noch lernen mussten:
1. Man kann auch spontan die Gestaltung eines Raumes umplanen, wenn man beim Baumarktbesuch aus einem ganz anderen Grund, über eine total tolle Tapete stolpert.
2. Nicht alle Pläne gehen auf.

Fürs Gäste-Bad tätigten wir einen solchen Spontankauf. Eine graue Tapete mit silbern abgesetztem Muster und eine silberne Begleittapete. So weit so gut. Die Mustertapete hielt ohne zu Murren sofort auf dem groben Kalkzementputz. Große Freude. Die silberne Tapete wollte einfach nicht und rutschte immer wieder von der Wand. Trotz Abfegen der Wand und ordentlichem Vorkleistern am Vortag. Sowie ordentlich Kleister beim Tapezieren. Nichts zu machen. Aaaaaaber… wir hatten noch genug weiße Vliestapete aus Wohnzimmer / Esszimmer / Küche übrig. Also kam die dort an die Wand und wurde eben grau angestrichen. Jaaaaaa, nicht mit uns, wir bekommen, was wir wollen. Jedenfalls so ähnlich. ;)
Die silberne kommt nun eben an ein paar Stellen ins Bad im OG. Dort sind die Wände nämlich glatt genug, da feingespachelt bzw. Trockenbau (hinterm WC). Kommt uns sowieso gelegen, sonst wäre uns das Bad nämlich zu weiß gewesen.

Wo wir gerade beim Thema weiß sind, ich kann es nur immer wieder sagen, was ich bei jedem Renovieren denke: Ich hasse es, weiß zu streichen. Lieber streiche ich drei Räume farbig, als einen weiß. Ständig muss man schauen, wo man schon gestrichen hat. Manche Stellen findet man dann gerne auch erst am nächsten Tag. Und weiß verursacht echt Kopfschmerzen. Als ich die Wände in Wohnzimmer / Esszimmer / Küche fertig hatte, die weiß bleiben sollte, brummte mir echt der Schädel. Ja, ich bin schon arm dran, ich weiß. ;)

Auch in Sachen Farbe sind wir übrigens treue Fans von Prüßner geworden! (Wenn man so gut beraten wird, darf ein bisschen Schleichwerbung doch sein, oder? ;))
In Wohnzimmer / Esszimmer / Küche haben wir an zwei Wänden passend zur Mustertapete eine einfarbige Begleittapete angebracht. Unsere Mustertapete hat zwei Grüntöne, es gab aber nur den dunkleren als Begleittapete. In der Küche sollte jedoch eine Wand mit dem helleren Grün angestrichen haben. Kein Problem, Prüßner hat einen Farbscanner und *schwupps* bekommt man genau die Farbe, die man möchte. Ist doch sehr viel komfortabler als die typischen Farbkarten im Baumarkt, die meistens nicht genau passen.
Per Scanner haben wir auch das begleitende Grau im Gäste-WC ausgewählt. Mustertapete unter den Scanner und *zack* ein super passender Grauton.
Und was wir auch im Gegensatz zum typischen Farbabmischen im Baumarkt sehr praktisch finden: Man bekommt die Farben schon im kleinen 1 l Tiegel. Für die Küche brauchten wir nämlich nur Farbe für putzige 4 m². Woanders muss man ja immer gleich so 2-3 l abnehmen, das wäre hierfür viel zu viel gewesen. Die 1 l reichen ja schon für 6-8 m².

Jetzt aber genug geschwafelt. :) Und endlich zu den Bildern dieser Woche! Obwohl’s in natura dann natürlich doch noch immer schöner ist und teilweise anders wirkt.

Am Freitagabend (13.08.) hatten wir übrigens noch fleißig vorgekleistert, damit wir am Samstag auch direkt durchstarten konnten…

Sah total super aus. Man fühlte sich quasi um Wochen zurückversetzt, als die Wände gerade verputzt worden waren und noch trocknen mussten. ;)
Bei manchen Tapeten fragt man sich dann allerdings vor dem Durchtrocknen, ob überhaupt irgendetwas an der Wand ist. ;) So z. B. bei der weißen Vliestapete im Wohnzimmer.
Hier sieht man Paddy und seinen Kollegen Rüdi beim Anbringen der grünen Begleittapete.

Erst schön die Wand einkleistern… (und dabei im Hintergrund einen prüfenden Blick auf die Tapete werfen ;))
…dann noch mal mit dem Pinsel die Ränder nachkleistern, gaaaanz wichtig… :)
…schließlich die Tapete zielstrebig zur Wand führen, oben ansetzen und dann dran damit. ;)

Die fast fertige Wand sah dann hinterher so aus.


Fast fertig, da der Rand oben natürlich noch begradigt werden musste.

Nachdem die grüne Wand fertiggestellt war, stand das Projekt Mustertapete an.

*tadaaaaaa* Da ist sie in geballter Länge!
Hier noch mal in Nahaufnahme, in welcher man die Farben besser sieht.
Wir sind total begeistert. Eine Kollegin von Paddy meinte aber schon, sie könnte nicht lange auf die Tapete schauen, davon würde ihr schummerig. ;)

Die Mustertapete haben wir anschließend auch noch an der schrägen Wand (ca. 1,20 m breit) in Richtung Küche angebracht.


An der Wand, die quasi zwischen Esszimmertisch und Kochinsel ist, findet sich noch einmal die grüne Begleittapete wieder. Die Frontwand der Küche, an welcher keine Hängeschränke sein werden, haben wir in dem helleren Grünton der Mustertapete gestrichen.


So viel zu unserem grünen Paradies. ;)

Im Gäste-Bad kommt an der Wand neben der Dusche ebenfalls eine Mustertapete zum Einsatz. Leider wirkt sie auf den Bilder nicht so gut wie in natura. Das Muster ist silbern und reflektiert ein wenig das Licht. Wirkt auf jeden Fall edler als es hier aussieht. Und auch nicht so unruhig!
Hier die Tapete in Nahaufnahme.


Ansonsten haben wir sie nur noch für die Fallrohrverkleidung verwendet. Die Wand links neben dem WC ist in dem passenden Grauton gestrichen, die Fensterwand ebenfalls. Die rechte Wand ist weiß gestrichen.


Wie man auch hier sieht: Es sind noch nicht alle Feinarbeiten abgeschlossen, d.h. die Ränder müssen noch abgeschnitten werden.

Im OG waren meine Eltern am Samstag und Sonntag (14./15.08) äußerst fleißig.



Der Drempel unseres Arbeitszimmers wurde rot angezogen.


Ebenso rot ist die Mitte der gegenüberliegenden Wand.


Diese farbliche Absetzung der Mitte hat den folgenden Hintergrund: Links und rechts davon stehen unsere Schreibtische (wir haben den gleichen) und in der Mitte steht ein Regal (für alle IKEA-Freunde: ein Expedit) als Raumtrenner (1,49 m in den Raum hinein ragend).

Und weil man die Struktur der roten sowie der weißen Tapete rund um mal wieder nur in Nahaufnahme richtig erkennen kann, hier nun genau diese.


Die Schräge wird übrigens noch in dem Grau des Gäste-WCs angestrichen. Das Weiß ist uns ansonsten doch ein bisschen too much.

Unser Schlafzimmer ist eine blaue Lagune der Entspannung. ;) Drempel und Schräge sind blau, der Rest bleibt weiß. Vor der einen Wand steht ja ohnehin fast komplett unser Kleiderschrank, vor der gegenüber dem Fenster noch eine Kommode.


Allerdings muss man auch hier wieder näher heran zoomen, um zu sehen, dass die nicht nur eine schnöde glatte Tapete an der Wand hängt. :) Die Fensterwand und die gegenüberliegende Wand sowie der Drempel zieren nämlich die Mustertapete mit den Kreisen, die mich kurzfristig zu Tränen gerührt hatte. :P
Das Kinderzimmer werden wir einfach nur weiß anstreichen, da wir noch kinderlos nicht den Sinn sehen, dies jetzt aufwendiger zu gestalten. Um es dann wahrscheinlich in nicht allzu langer Zeit sowieso wieder umzugestalten. ;)

Der Treppenaufgang ist vom Maler mit einer Quarzsandfarbe vorbereitet worden. Und zwar schön gewischt, damit das Ganze ein wenig interessanter aussieht. :) Sieht in Nahaufnahme so aus.


Weil unser Flur mit der doch eher hellen Treppe und den weißen Türen uns so viel zu farblos wäre, werden wir der Treppenaufgang noch farblich anstreichen lassen. Ja, lassen. Diese Arbeit gönnen wir gerne jemand anderem. Und Paddy Arbeitskollege kennt da jemanden… usw. ;) Wir hätten gerne einen beerigen Ton. Im selben Farbton werde ich dann auch noch die Türen in den Fluren umranden, damit noch ein bisschen mehr Farbe ins Spiel kommt, da die restlichen Wände ansonsten weiß bleiben werden.

Die Tapete im oberen Flur haben wir nicht fotografiert, da sie im Grunde genommen aussieht wie Malervlies, d.h. ganz glatt, ohne jegliche Struktur. Im Flur im EG haben wir eine Tapete verwendet, die eine putzartige Struktur hat. Passte ganz gut zum Treppenaufgang.


Was vergessen?! Glaube nicht. Jedenfalls gibt’s noch nicht mehr zu sehen. Man weiß ja nicht, was noch kommt. ;)

Zum Schluss möchten wir gerne noch unsere beiden neuen besten Freunde präsentieren und wärmstens allen empfehlen, denen der Tapeziermarathon noch bevorsteht:

Der Tapetenrollenhalter, den man einfach am Ende des Tapeziertisches anbringt.


Ersetzt mindestens eine Hand, welche die Tapetenrolle am Wegrollen hindern muss. :)

Und… für ganz Genaue… unseren gern genutzten Laser. Damit die erste Bahn auch schön gerade ist und man an schwierigen Stellen auch ja schnurgerade schneidet. ;)




Im eigenen Haus entwickelt man sich zum Perfektionisten. Und für alle Schlaumeier, die jetzt meinen, dass die Wände doch gerade sind: Das heißt noch lange nicht, dass man dann automatisch die Bahn gerade anbringt. ;)

Außerdem macht das den Bauherrn glücklich, da sagt frau dann nichts dazu, wenn mal wieder so ein Apparillo gekauft wird. :D (Anmerkung des Bauherrn: „So ein Gerät braucht man schließlich nicht nur fürs Tapezieren!“)


In diesem Sinne verabschiedeten wir uns gut gelaunt aus Woche 1 in Woche 2 und freuten uns, Pinsel und Farbe sowie Kleister und Quast erst mal in die Ecke schmeißen zu können. Es rief das Kettensägen-Massaker… Wie? Man braucht keine Kettensäge um Laminat zu schneiden?! ;)

Den rundum gelungen Abschluss unserer ersten Woche bildete unsere Hausbesichtigung am Sonntag (22.8.). Aber… dazu kommen wir noch.Wir bitten noch um ein klein wenig Geduld. :)

1 Kommentar:

  1. Mensch, dass es so viele und unterschiedliche Tapetenmuster gibt, denkt man gar nicht. Echt schön. Vor allem Bad und die gründe Oase.

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