Sonntag, 23. Mai 2010

Hurra, wir leben noch!

Die letzten Tage waren ein bisschen anstrengend, aber sehr, sehr schön. Vor allen Dingen der Donnerstag, unser Richtfest! Wir sind immer noch total von der Rolle wegen der Menschenmassen, die in unser Haus eingefallen sind, gerührt von den vielen tollen Geschenken und einfach von den ganzen netten Gesprächen und Eindrücken, die auf uns eingeprasselt sind. Das Richtfest hat wirklich alle unsere Erwartungen übertroffen!!

Doch bis zum Richtfest war es ein laaaaaaaaanger Tag. Er begann um 08.30 Uhr auf fast nüchternem Magen (Kaffee bzw. Kakao intus) im Fleischdirektverkauf. Mahlzeit! Da hat man dann erst mal keinen Hunger mehr, besonders die Vegetarierin unter den Bauherren. ;) Hier haben wir dann zwei Einkaufswagen mit Würstchen, Brötchenkränzen, Salaten und Senf beladen und haben die Fracht dann nach Hause gekarrt. Nach einem kurzen Umbau unseres Kühlschranks konnten wir tatsächlich alles verstauen.

Danach ging es in die Innenstadt, noch ein paar andere Dinge erledigen. Der Bauherr musste u.a. noch zum Friseur, damit die Gäste nicht gleich aufgrund der Wolle auf dem Kopf aus Furcht vor dem Wilden Reißaus nehmen würden. :P Die Bauherrin hat währenddessen schon mal die erste Fuhre „Richtfestmaterial“ zum Haus gekarrt und im HWR verstaut. Lustig war, als ich vorher den Chef des Maurertrupps vorsichtshalber fragte, ob ich den HWR als Lagerraum benutzen könnte und er mich ganz entgeistert fragte: „HWR?!?!“ Und ich dann nur genauso entgeistert: „Na, der Hauswirtschaftsraum!“ Und dann verstand er mich. Ich dachte HWR wäre allgemein anerkannter Bau-Slang. ;)

Danach nahm ich erst mal wieder begeistert die aktuellen Neuerungen in Augenschein und habe die Handwerker mal wieder mit meinem Fotoapparat belästigt. ;) Glücklicherweise lassen sie sich davon ja nicht beirren. Und ich springe ja auch immer brav aus dem Weg, wenn ich auf dem Gerüst im Weg stehen sollte. :) Außerdem sind sie immer zu einem Scherz aufgelegt. Der Chef der Maurer schaute kritisch auf meine Schuhe. „Das sind aber keine Sicherheitsschuhe.“ Nun, ich gehe auf jeden Fall sicher und bequem darin. :P (Ich hatte Mokassins an.) Er erzählte mir dann eine schöne Geschichte von einem Nagel im Fuß, trotz Sicherheitsschuhen. „Der ging so seitlich in den Fuß rein, aus der Nagelpistole. Das merkt man erst gar nicht, weil die Nägel so dünn sind. Bis man sich dann fragt, was  das für schmatzende Geräusche beim Laufen sind und warum der Fuß eigentlich so feucht ist.“ Mhm……… lecker. ;) Verjagt hat er mich damit trotzdem nicht, ich bin hartnäckig. :)

Diese Neuerungen konnte ich jedenfalls gegen Mittag begutachten:

Am Dach bzw. den Dachüberständen werkelten die Zimmermänner.


Im OG wurden Steine gesägt


…und dann im Giebel verbaut.


Auf der anderen Hausseite wurde noch fleißig verklinkert und Holzbalken angebracht.


Außerdem konnte ich den Beweis erbringen, dass sich auch die Handwerker drehen müssen, um durch die Luke zur letzten Ebene des Gerüsts zu gelangen. ;)


Anschließend bin ich wieder nach Hause gedüst und Paddy und ich haben beide unsere Autos beladen und sind wieder zur Baustelle um alles auszuladen. Um 15 Uhr standen wir pünktlich wie angekündigt in der Gärtnerei, um den Richtkranz abzuholen. Die gute Dame war zwar wie immer sehr freundlich, aber hatte echt die Ruhe weg. (Wir nicht!!!) Sie hatte die Bänder noch nicht an den Richtkranz gemacht, weil sie noch warten wollte, ob es wirklich nicht regnen würde und sie daher statt der Stoffbänder Kreppbänder nehmen könnte. Ah ja… Warum nicht gleich Stoffbänder nehmen, denn die wollten wir sowieso, damit der Richtkranz auch möglichst lange dort hängen kann! Irgendwann war sie dann endlich fertig und wir konnten zurück zur Baustelle, denn wir hatten ja auch noch genug vorzubereiten und um 16 Uhr wollte der Getränkehändler anrücken. Paddy war erst gar nicht so begeistert vom Richtkranz und meinte, dass ich das aber hätte schöner machen können. Ich beruhigte ihn, dass der Kranz toll aussehen würde, wenn er oben am Haus hängen würde. Ich glaube, er hat sich das Ganze einfach ein wenig aufwändiger vorgestellt. Ich hatte schon öfter Richtkränze gesehen und auch Richtfest gefeiert, ich war vorbereitet. ;)

Tja, und dann wurde es 16 Uhr. Kein Getränkehändler. Es wurde 16.30 Uhr. Immer noch kein Getränkehändler. Um 16.40 Uhr meinte ich zu Paddy, er solle bitte mal bei denen anrufen, ich war nämlich schon so genervt, dass ich sie direkt durchs Telefon gezogen hätte. Paddy wurde dann gesagt, in einer Viertelstunde wären sie da. Super! Wir hatten ihm nämlich erst 17 Uhr vorgeschlagen, er hatte dann aber gemeint, 16 Uhr wäre viel besser, dann hätten wir mehr Zeit, noch alles vorzubereiten. Womit er ja Recht hatte und so haben wir alles, was zu erledigen war, um diesen Termin drum herum geplant. Also war jetzt schon alles schön durcheinander gekommen, denn wir mussten ja auch noch mal nach Hause, um das ganze Essen zu holen. Denn das musste ja ins Kühlhaus des Partymobils, dass uns eben der Getränkehändler bringen sollte.

Zwischendurch war unser Bauleiter dann auch mal da und meinte auch gleich, dass wir ja nicht gerade glücklich aussehen würden. Also haben wir erst mal die Viebrock-Seelsorge genutzt und uns ausgekotzt. ;) Unser Bauleiter führte ein paar Messungen durch und musste dann noch schnell zu einer anderen Baustelle.

Um 17.00 Uhr war der Getränkehändler immer noch nicht da! *grrrrrrr* Also bin ich dann erst mal allein nach Hause gefahren, um das Essen zu holen und mich auch noch mal umzuziehen und den Katern ihr Abendessen zu servieren. Gegen 17.20 Uhr rief Paddy an und meinte, der Getränkehändler wäre immer noch nicht da und daher würde er es nicht schaffen, noch mal nach Hause zu kommen. Er wollte sich ja eigentlich auch noch mal umziehen und wir wollten auch nur ein Auto an der Baustelle haben, beide etwas trinken und dann mit dem Taxi nach Hause fahren. Am nächsten Tag wären wir dann mit dem anderen Auto wieder nach Leopoldshöhe und hätten das Auto von der Baustelle abgeholt. Dieser Plan war damit gestorben. Super!

Zwischendurch hatten wir noch auf meine Eltern gehofft, die den Getränkehändler ja in Empfang hätten nehmen können, sie steckten aber 2x im Stau (vom Ruhrgebiet aus).

Das Richtfest fing also gut an. Bedeutete jetzt auch, dass ich mich total abhetzen musste und die 3000 kg Fleisch und Salat allein ins Auto hieven musste. Ich bin zwar  das Schleppen von diversen Umzügen gewöhnt, aber der Salat war doch verdammt schwer. Ok, ich hätte vielleicht auch nicht alles auf einmal tragen sollen. ;)

Dazu kam ja dann auch noch, dass es gerade mitten in der Feierabendzeit war und ich für den Hin- und Rückweg auch noch jeweils fast 10 Minuten länger gebraucht hatte. Kurz nach 18.00 Uhr kam ich also leicht genervt wieder auf der Baustelle an, fast zeitgleich mit den ersten Gästen. Es gibt ja auch Leute, die zu früh kommen. :P Dann hieß es schnell alles auspacken und verstauen und noch dies und das rumräumen und das Buffet aufbauen. Glücklicherweise waren meine Eltern inzwischen angekommen und konnten Paddy tatkräftig unterstützen! Und auch der Getränkehändler hatte es dann doch auch mal geschafft. *grummelllllllllll*

Um 18.30 Uhr stieg dann der Zimmermann aufs Dach, um den Richtspruch zu verkünden… Und dann war der Ärger dann eigentlich doch schon wieder vergessen. :)

Kurz vorm Richtspruch, die Handwerker warteten bereits.


Das Wetter war übrigens besser als es das Bild vermuten lässt. Ich habe erst zu später Stunde meine Jacke angezogen. Auch in dieser Hinsicht war das Richtfest echt top!

Dann ging es auch los und die Zimmerleute sind mit einer Sektflasche bewaffnet aufs Dach und einer der beiden begann den Spruch aufzusagen.


Zwischendurch prostete er uns auch zu und gönnte sich einen Schluck. ;)


Anschließend hat er die Flasche dann im hohen Bogen zerschlagen, um das Haus zu segnen.


Eine der Scherben fanden wir am nächsten Tag noch auf dem Dach und haben sie als Glücksbringer aufgehoben.

Danach wurden die Handwerker mit Bierchen versorgt und der Grill angeschmissen. Gegrillt wurde übrigens direkt im Eingang. ;) Leider blieben die Handwerker aber nicht lange genug, um etwas zu essen. Tja, Briketts brauchen nun mal ein bisschen, um richtig durchzuglühen. Schade, wir hätten uns echt gefreut, ihnen mal etwas Gutes tun zu können. Sie meinten aber, sie hätten am folgenden Tag noch Einiges zu tun, da ja am Dienstag schon die Fenster eingebaut werden und Montag Feiertag ist. Und daher wollten sie früh Feierabend machen. Ist verständlich und es sei ihnen gegönnt!

Übrigens hatte ich zwischendurch noch kurzfristig meinen Autoschlüssel beim Getränkekisten rein schleppen verloren. Und er fand und fand sich nicht, obwohl ich gefühlte 50x die Strecke abgelaufen bin. Mein Vater fand ihn schließlich in einem der Kästen. Ja, manchmal sollte man vielleicht erst mal an das Naheliegende denken (er baumelte aus meiner Hosentasche), doch in Stresssituationen will das Gehirn manchmal nicht so. Und Paddy verbummelte dann auch noch die Flaschenöffner, die beim Partymobil mit dabei gewesen waren und auf die wir uns verlassen hatten. Für die Handwerker kein Problem, die hatten Feuerzeuge, aber die ganzen Gäste?!? Wieder gesucht und gesucht, doch wir fanden sie nicht. Also bin ich zu unserer Nachbarin zur rechten Seiten, entschuldigte mich dafür, dass ich sie schon wieder nerven würde (wir hatten uns vorher schon eine Leiter ausgeliehen, da auf der Baustelle alle in Beschlag waren) und durfte mir zwei Flaschenöffner ausleihen. Die Flaschenöffner fanden sich übrigens später wieder. Sie standen auf dem Dach des Partymobils… Eigentlich gut sichtbar, aber das ist wie mit dem Wald vor lauter Bäumen…

Schlag auf Schlag kamen dann die Gäste. Und es kamen immer mehr. Und mehr. Und mehr! Es kamen doch tatsächlich fast alle Nachbarn! Zu Hochzeiten hatten wir schätzungsweise 70-75 Menschen „im Bau“. Natürlich waren darunter auch noch Freunde und Verwandte, aber schätzungsweise die Hälfte waren Nachbarn. Es war wirklich einfach nur überwältigend!!

Von eigenen Festen hat man ja bekanntlich nicht viel. Und auch der Großteil des Richtfests bestand darin, dass ich wie ein aufgescheuchtes Huhn zwischen HWR, wo das Essen aufgebaut war, und Wohnzimmer, wo die Bierzeltgarnituren und die Getränke standen, hin und her lief, um zu schauen, ob von allem noch genug da ist oder irgendetwas nachgefüllt werden muss. Im HWR wachte glücklicherweise meine Mama, ohne sie wäre ich echt aufgeschmissen gewesen. Und auch mein Papa war ständig irgendwo unterwegs. 1000 Dank noch einmal. Ohne Euch hätten wir es niemals geschafft!!! Den Rest der Zeit nahm ich Geschenke entgegen, unterhielt mich, erklärte unser Haus, beantwortete Fragen… Paddy grillte wie ein Weltmeister (teilweise waren 2 Männer notwendig, um die vielen Würstchen zu drehen), schleppte Getränkekisten aus dem Partymobil, sprach selbst mit Nachbarn… Es war echt viel. Paddy hat es sogar erst spät am Abend geschafft, sich die Fortschritte im DG anzuschauen!
1000 Eindrücke den ganzen Tag über. Liebe Nachbarn, Namen haben wir uns nicht wirklich gemerkt, aber Gesichter. :)

Gut, dass wir so viel Essen eingekauft haben, denn so konnten wir alle satt bekommen. Wir haben ca. 120 Würstchen und 18 kg Salat „verfüttert“. Dazu noch 3 Brötchenkränze und einen riesigen Korb mit verschiedenen Brotstücken. Nur Getränke sind wir seltsamerweise im Vergleich nicht so viele los geworden. Gut ging der Sekt. Was zu lustigen Gesprächen zu später Stunde führte. ;)) Paddy und ich hatten selbst nur für jeweils 2 Biermixgetränke Zeit und gegessen haben wir eigentlich gar nichts. Oder zählen ein Brötchen (ich) und eine Wurst (Paddy)? ;) Dabei hätten wir selbst auch gerne mal den Salat gekostet…

Hier mal ein paar Bilder vom Geschehen:

Die Meute stürmt das Buffet im HWR.


Kurz noch eine Wurst am Grill eingesackt… (im Hintergrund übrigens unser Bauleiter mit der roten Jacke; rechts mein Papa, der das Grillen kritisch überwacht ;))


…und dann ab ins zukünftige Wohnzimmer, um ordentlich reinzuhauen. ;)


Auf diesen Bildern waren übrigens noch nicht alle da!

Zwischendurch verließ Paddy kurz den Grill, um das Partymobil umzuparken. Unser Nachbar zur linken Seite, den ich nun auch endlich kennengelernt habe, hatte uns netterweise erlaubt, es dort zwischenzuparken, weil der Vorgarten vorher durch die Fahrzeuge von Viebrock und den Zimmerleuten blockiert war. Das Partymobil hatte übrigens 4 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgänge und knatterte wie ein Tuk-Tuk. :)


Wie man vielleicht erahnen kann, war das Partymobil ziemlich klein. ;) Hier auch noch mal ein Vergleich zum Viebrockmobil am nächsten Tag.


Und das Teil kam nicht auf dem Anhänger, sondern fuhr zu uns! :) Genug Platz für Getränke war aber im Kühlhaus und außerdem konnten wir dann auch endlich die Musik anmachen. Hurra! Partyyyyyyy! ;)

Übrigens möchten wir das Vorurteil, dass die Lipper sparsam wären, hiermit zurücknehmen.
Unsere Nachbarschaft erfüllt dieses Vorurteil jedenfalls ganz und gar nicht! Wir haben so viele tolle Geschenke bekommen. Sehr viele schöne Blumen! Ich bemühe mich, sie alle bis zum Umzug am Leben zu erhalten. ;) Und nicht so ein „Standard-Gestrüpp“, sondern u.a. eine Nostalgierose, die bestimmt nicht ganz günstig war. Eigentlich wollte ich ja keine Rosen, weil sie ja schon etwas pflegeintensiver sind, aber meine Mama war direkt ganz begeistert von dem Duft und sie sieht bestimmt toll aus später. Wenn sie noch leben sollte. ;) Meine Mama hat übrigens erst mal alle Blumen gegossen, weil diese teilweise schon ganz schön trocken waren. Mama, wenn ich Dich nicht hätte! :) Mir wäre das überhaupt nicht aufgefallen. Ich habe mich nur an dem Anblick erfreut, daran gerochen und habe sie dann im HWR verstaut. Blumen haben wir ca. 10 Stück bekommen. Darunter auch große, die wir in Kübeln vors Haus stellen können, was wir sowieso wollten. Toll. :)

Weitere Geschenke waren 9 Flaschen „guten Schluck“ sowie diverse Gutscheine. Diese Gutscheine bestätigten ganz augenscheinlich, dass unsere Nachbarn alles andere als geizig sind. Oder ist es normal, fremden Menschen mal eben einen Gutschein über 20 € zu schenken?!

Und man muss noch dazu sagen: Den Nachbarn hatten wir eine Einladung in den Briefkasten geworfen, auf welcher wir den Satz weggelassen hatten, dass sie gerne unser Baum-Sparschwein füttern können, wenn sie uns eine Freude machen möchten. D.h. wir hatten sie einfach nur zum Kennenlernen eingeladen. Darum sind die großzügigen Geschenke umso toller!

Aber auch unser Baum-Sparschwein wurde von Verwandten, Freunden und Kollegen sehr großzügig gefüttert. Als wir die „Beute“ nachher zählten, waren wir auch total aus dem Häuschen. Das reicht für einige Bäume!!

Wir haben ein paar Bilder von der Geschenkeflut gemacht.

Zu später Stunde nach erfolgter Aufräumaktion im HWR, aufgereiht auf dem 3 m langen Tapeziertisch, der als Buffet diente.


Und zu Hause auf Balkonien (im Hintergrund Paddys neues Lieblingsspielzeug, der Grill)…


…sowie aufgereiht auf unserem Kamin. Prost! ;)


Was gibt es noch zu erzählen… Wir empfehlen echt jedem, einen Grundriss vom Haus aufzuhängen und 3D-Bilder. Wollten wir auch und haben wir vergessen. Hätte uns erspart, manche Fragen zigfach zu beantworten. ;) War jetzt auch nicht schlimm, da alle super nett und interessiert waren, aber hätte durchaus Zeit sparen können.

Abgesehen von unserem Bauleiter war auch unsere Beraterin da. Die beiden standen auch direkt am richtigen Tisch, da ein Bandkollege von Patrick mit seiner Frau auch überlegt noch mal zu bauen (also altersgerecht, die beiden sind in etwa so alt wie unsere Eltern). Ich bin dann auch einmal kurz rumgesprungen und habe den beiden gesagt: „Das hier sind übrigens unser Bauleiter und unsere Beraterin, löchert sie doch einfach mit Fragen.“ Viebrockler sind doch eh nie im Feierabend, oder? ;)) Unsere Beraterin erzählte auch später, dass sie schon häufig auf unserer Baustelle gewesen ist. Liegt zwar anscheinend auf ihrem Weg, aber trotzdem finden wir das toll. Es ist ja schließlich absolut kein Muss, dass sie vorbeischaut. Man sieht: Bei Viebrock arbeiten heißt, dass man mit Herz und Seele dabei ist und nicht einfach den Griffel fallen lässt und nach Hause fährt. Und je mehr Leute ein wachsames Auge auf unser Projekt werfen desto besser! :) Fehlendes Engagement ist wirklich das Letzte, was man Viebrock vorwerfen kann!

Unser GaLa-Bauer Herr Knittel war auch gekommen und fachsimpelte mit meinen Eltern, die auch ein großes Grundstück haben und schon unendliche Stunden im Garten verbracht haben. Übrigens hat Herr Knittel auch unser Baum-Sparschwein gefüttert. Das kann man also quasi als Rabatt ansehen. ;)) Wie wir später feststellten, gab es auch andere Gartenfachmänner in der Nachbarschaft. Irgendjemand meinte, wir hätten ja hinten schon Rasen ausgesät, woraufhin ich erklärte, dass das nicht Rasen sondern Bienenfreund wäre und wozu das gut wäre. Woraufhin der nette Nachbar von gegenüber meinte (, der bei dem ich wegen des Hydranten geklingelte hatte): „Ach, Phacelia!“ Und ich dann nur begeistert: „Ich sehe, Sie kennen sich aus!“ Und darüber freute er sich. :)

Der Satz des Abends war übrigens: „Was habt ihr für einen schönen Klinker!“ Nun, wir sind ja auch begeistert, aber schön, dass das auch so viele andere Menschen sind. Und der Klinker hat auch den Vorteil, dass er vorne wie hinten gleich ist und die Handwerker so unheimlich schnell arbeiten können. Die übliche Begeisterung über das Bautempo wurde auch zigfach geäußert und natürlich auch das OG über die Leiter geentert. Lustig waren dann Fragen wie: „Hier kommen aber noch Mauern hin?“ Nein, wir haben einen offenen Wasch-Schlaf-Arbeits-Kinderbereich. ;) Also alles kann Viebrock auch nicht auf einmal machen! Trotzdem wurde uns bescheinigt, den offiziellen Bautemporekord der Straße um Längen geschlagen zu haben. :)
Lustig war auch die Angst mancher Leute vorm Gerüst. Ich sag nur: „Kann ich da jetzt auch noch rauf kommen, trägt uns das beide zusammen?“ Nun… zwei Frauen wiegen wohl in der Regel zusammen nicht so viel wie fünf kräftige Handwerker…. :)

Der Abend endete damit, dass der Sekt irgendwann leer war, der saure Apfel dann doch nicht mehr geleert wurde, und wir schließlich noch bis ca. 23.30 Uhr mit unseren beiden direkten Nachbarn im Hauseingang standen und nette Gespräche geführt haben. Bzw. lustige, je nach individuellem Zustand. :P Nun, wir drei Parteien müssen schließlich gut miteinander ausgekommen, aber trotzdem lustig, dass sich das so gefügt hat, dass wir zum Schluss übrig blieben. Die Frau unseres Nachbarn zur linken Seite war leider verreist, aber wenn sie so nett ist wie ihr Mann, dann freuen wir uns darauf sie kennenzulernen. Ansonsten können wir im Moment einfach nur sagen, dass wir sehr guter Dinge sind und uns auf eine gute Nachbarschaft freuen! Lustig auch, dass in beiden Seiten komplett unterschiedliche Charaktere wohnen. Und wir als Puffer quasi dazwischen. ;)

Übrigens: Unser linker Nachbar hat auch einen traumhaften Garten und wir hoffen, dank unseres GaLa-Bauers in ähnliche Gefilde vorstoßen zu können. Schaut selbst, ist doch ein Traum, oder? (Entstanden am Tag nach dem Richtfest.)


Nachdem alle Gäste gegangen waren, haben wir zu zweit noch ca. eine Stunde aufgeräumt. Gut, dass wir einen zweiarmigen Strahler mitgebracht hatten, sonst wäre das ein wenig schwierig gewesen! Die Baustelle sollte schließlich ordentlich aussehen und außerdem wollte ja am nächsten Tag auch der Getränkehändler kommen, um das Partymobil und die Bierzeltgarnituren wieder abzuholen.) Gegen 1 Uhr hieß es dann endlich: Ab nach Haus und Schlaaaaaafen! Und zwar schon, bevor der Kopf das Kissen berührte.

Unsere lieben Kater weckten uns am nächsten Tag ausnahmsweise erst um 07:15 Uhr.
 

Erstaunlicherweise fühlten wir uns ziemlich ausgeschlafen. Obwohl uns auch klar war, dass die Müdigkeit irgendwann später zuschlagen würde. Doch für den Moment war das ganz praktisch, da wir ja noch Einiges zu tun hatten an diesem Tag, nämlich den Rest von der Baustelle ins Auto schaffen und alles wieder ordentlich zu Hause verstauen. Und mittags mit dem Getränkehändler treffen. Diesmal war er übrigens pünktlich!

Zwischendurch turnte die Baureporterin mal wieder auf dem Gerüst herum und schoss bei bestem Wetter eifrig Fotos. ;)

Hier ein echter Schnappschuss mit Vogel. :)


Ausgiebigst wurde der Giebel bewundert, den Chefe höchstpersönlich erstellte. Staunend stand ich eine Ebene unter ihm und rief hoch, dass das aber toll aussehe. Und er nannte es dann „Kunst am Bau“. Ja, aber wirklich!

Also, zu Ehren des Künstlers, bestaunt bitte Chefe bei der Arbeit. :)




Auf die Dreiecksfenster freuen wir uns schon am meisten. Das sieht jetzt schon so toll aus.

Hier noch ein Blick von Giebelfenster zu Giebelfenster.


Sowie eine Aufnahme ohne Chef. ;)


Übrigens, wir haben ja schon öfter erwähnt, wie nett der Viebrock-Trupps uns gegenüber immer ist. Auch heute hat der Chef des Trupps direkt von oben gewunken, als wir kamen. Und unsere direkten Nachbarn erzählten, dass Viebrock bei ihnen angeklingelt hat und gefragt hat, ob es für sie in Ordnung ist, wenn sie schon immer um 06.30 Uhr anfangen zu arbeiten. So etwas haben wir auch noch nicht gehört. Echt toll, Viebrock!
Wir sind auch ganz traurig, dass uns diese Viebrockler am Dienstag verlassen werden, denn wir haben erfahren, dass sie die Innenwände des OG nicht machen werden. Schadeeee! Sie waren echt so nett.

Neben Chefe ist das hier übrigens mein Lieblingsviebrockler, ich nenne ihn den Kavalier. :) Er passte immer auf mich auf, dass ich bloß nirgendwo runterfalle, nahm mir beim Richtfest direkt Kisten ab, weil die doch für mich als Frau zu schwer wären, und außerdem schaut er immer, wenn man ihn fotografiert. :) Bei den folgenden Aufnahmen hat er mich sogar ran gewunken und meinte, ich sollte auf das Gerät zoomen, damit man alles besser erkennt. Ich turne ja schon ziemlich viel auf der Baustelle herum, versuche aber doch immer, genug Abstand einzuhalten, um nicht im Weg zu stehen oder zu nerven, aber natürlich komme ich auch gerne näher. ;)

Er hat nämlich gerade den Klinker für den Giebel zugeschnitten.


Cooler Typ, oder? ;)

Und hier die besagte Nahaufnahme.


Beim anderen Giebel fehlen noch ein paar Steine mehr, daher müssen sie am Dienstag noch mal anrücken.


Während an beiden Hausseiten fleißig gewerkelt wurde… 


…haben wir uns nach erfolgreicher Im-Auto-Verstauaktion frecherweise erst mal ein Päuschen gegönnt und haben von der hinteren Grundstücksgrenze die Sonne und die Aussicht genossen.


 Phacelia  beginnt zu sprießen…


 …der Bauer bearbeitete das Feld…


 …und nebenbei schwirrt ein Schmetterling um einen rum.


Und eigentlich ist man dann so glücklich und zufrieden, dass man gar nicht mehr aufstehen möchte. Im Moment finden wir einfach alles nur perfekt!

Wieder im Noch-Zuhause wurde erst mal die neue Gießkanne beschnuppert…


…um dann mit „Mutti“ ein Schläfchen zu halten. Da war sie dann doch, die angekündigte Müdigkeit.


Am Samstag ging es mit neuen Kräften noch mal zur Baustelle.

Im OG ist Einiges an Material verschwunden. Übrig blieben weiteres Material fürs Dach (von innen) sowie die Steine für die Wände im OG. Wir haben uns ja für massive Trennwandelemente anstatt der Trockenbauwände entschieden.


Der Giebel an der linken Hausseite ist komplett fertig.


 An der rechten Hausseite fehlen noch die letzten waagerecht angeordneten Steine.


Ist alles fast alles startklar für den Einbau der Fenster am Dienstag. Und die Haustür kommt ja dann auch schon. :)

Ach ja, die Schlüssel für die Haustür haben wir auch schon erhalten. Netterweise sogar zwei, damit wir unabhängig voneinander ins Haus können.




Links ist übrigens meine, rechts Paddys Hand, wer den Unterschied nicht sofort erkannt haben sollte. :P Wir finden es übrigens super praktisch, dass man den Schlüsselanhänger (den habe ich behalten) per Drehung in eine Taschenlampe verwandeln kann. Ist das etwa eine Ermutigung, nachts durch den Rohbau zu schleichen? ;)

Und da wir gerade schon bei „Herzensangelegenheiten“ sind: Wir haben beschlossen, dieses Jahr noch zu heiraten. Nein, das klingt jetzt zu nüchtern. Mir wurde kürzlich ein sehr schöner und sehr überraschender Antrag gemacht und ich habe natürlich ja gesagt. :) Uns soll ja nicht langweilig werden nach dem Hausbau! Dieses Jahr werden wir aber „nur“ standesamtlich heiraten, mehr kriegen wir echt nicht gestemmt. Und da die Hochzeit wahrscheinlich kurz nach dem Einzug sein wird, können wir ja quasi sogar direkt nur ein Türschild mit einem Namen aufhängen. ;))

Wir haben aber schon gemerkt, dass so ein Hausbauprojekt doch noch mehr zusammenschweißt. Man muss einfach extrem zusammenhalten, ist häufiger mal total gestresst und muss lernen, mit den Launen des Partners umzugehen. Man muss viele wichtige und weitreichende Dinge entscheiden und das ist schon noch eine ganz andere Verantwortung (wir haben ja noch keine Kinder). Von daher sind wir guter Dinge, die Zukunft sehr gut zusammen meistern zu können. :) Oder wie ich schon mal gesagt habe: Wenn wir uns am Ende dieses Projekts nicht gegenseitig erschlagen haben, schaffen wir alles. ;)

Oh, und bevor ich es vergesse: Ich konnte Paddy von der von mir favorisierten Tapete fürs Wohnzimmer überzeugen. Am Samstag waren wir nämlich auch noch in dem Tapetenfachgeschäft und er war amused. :)

Wir wollten gerne eine Tapete mit dunkler Basisfarbe (passend zu den schwarzen Fronten in Wohnzimmer und Küche) inklusive Grün als Kontrastfarbe. Wir hatten kürzlich noch eine Alternative aus dem Baumarkt von „rasch“ gefunden, sind aber beide zu dem Schluss gekommen, dass das Muster meines Favoriten ruhiger ist. Diese Tapete kann über „Schäfer Tapeten“ bezogen werden und ist aus der Kollektion „Pure Passion“ von „BN/VOCA“ aus den Niederlanden (www.voca.nl/de/indexde.html). Das Tolle ist, dass es sich um eine umweltfreundliche Tapete handelt, bei der Druckfarbe auf Wasserbasis direkt auf ein Vlies gedruckt wird!

 Quelle: www.voca.nl

Dazu gibt es auch eine passende Begleittapete in Grün, welche wir hinter unserer Wohnwand zum Einsatz bringen werden. Und eventuell in Bereichen der Küche?! Die restlichen Wände bleiben hell. Der Berater im Geschäft versicherte uns, dass diese Tapete atmungsaktiv genug ist.

Leider ist dies wohl nicht unbedingt bei der Tapete von „rasch“ aus der Kollektion der Fall, die wir für den oberen Flur oder die Schräge im Schlafzimmer favorisieren, da sie teilweise beschichtet ist. Müssen wir also noch abklären, ob wir sie verwenden können. Im OG ist zwar weniger Feuchtigkeit als im EG, aber sicher ist sicher. Aber sie ist doch so schön! *schnüff*
Quelle: rasch

Diese Tapete gibt es übrigens auch in der LSD-Variante (auch in pink). ;)


Schon extrem, wie Farbe die Wirkung einer Tapete verwandeln kann. Wir finden das Muster einfach toll, da außergewöhnlicher, und in den hellen Tönen fällt es je nach Lichteinfall mal mehr mal weniger stark auf. Haben wir live im Tapetengeschäft gesehen, also nicht nur im Musterbuch, sondern sie hing dort auch auf einer kleinen Ausstellungsfläche. Die Tapete gibt es auch noch einen Ton heller, also quasi nur weiß. Mal sehen, welchen wir nehmen, falls wir diese Tapete verwenden können.

Jetzt müssen wir noch berechnen, wie viele Rollen wir von diesen Tapeten brauchen und können dann mal wieder ein paar Euros an den Mann bringen. Erstmal muss aber in Kürze die nächste Viebrock-Rate bezahlt werden und zwar die höchste von allen. Nun ja, bei dem Materialumschlag in letzter Zeit kein Wunder. 
 
Am Mittwoch haben wir den nächsten Termin mit unserem Bauleiter, an welchem auch unser Bausachverständiger teilnehmen wird, da er sich ja gerne die Fenster anschauen möchte. Wir werden wahrscheinlich wie gewohnt Dienstagabend schon vorab euphorisch über die Neuerungen berichten. ;) Was das wohl für ein Gefühl sein wird, das erste Mal die Haustür aufzuschließen?!

Bis dahin allen noch einen schönen restlichen Sonntag und morgigen Feiertag! Genießt die Sonne!

3 Kommentare:

  1. Da es sehr sehr sehr viel Text war, schreibe ich auch nur das nötigste :)

    Schönes Richtfest.
    Glückwunsch zur bevorstehenden Hochzeit :)

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  2. Da schliesse ich mich gerne an! ^^

    (ist ja immer wieder schön die Berichte zu lesen - da hat man fast da Gefühl dabei gewesen zu sein)

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  3. Mensch, da war ja einiges los bei Euch!
    Schön das Ihr ein so tolles Richtfest hattet, man spürt die Begeisterung beim lesen und dann natürlich auch ein herzlichen Glückwunsch zum Antrag!!!

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