Dienstag, 6. April 2010

Schon mal den Sekt kalt stellen?

Kinder, was für ein Tag! Morgens 3 °C frostige Kälte, nachmittags 17 °C herrlicher Sonnenschein. Tatsächlich und im übertragenden Sinn. Ich spreche in Rätseln? Ich darf das, ich bin eine Frau. ;) Und gerade so halb vorfreudig-euphorisch.

Wie berichtet, wartete heute eine längere To-Do-Liste auf uns, die wir fleißig abgearbeitet haben. Äh, und natürlich auch sonst fleißig gearbeitet haben. ;) Doch erst ein kurzer Überblick und dann der Reihe nach.

Rinas To-Dos: 
  • aktuelle Gartenskizze vom GaLa-Bauer für die Landschaftsbehörde einscannen und vorher noch abändern (ein paar Kleinigkeiten passten noch nicht)
  • Telekom-Bauherren-Hotline anrufen
  • unserem Sparkassen-Berater mailen und ihm mitteilen, dass die Baugenehmigung noch nicht da ist und u.a. nachfragen, ob er endlich den Nachweis über die Grundschuldeintragung erhalten hat
Paddys To-Dos:
  • bei unserem GaLa-Bauer anrufen, um einen Termin zu vereinbaren
  • bei Herrn V. vom Kreis Lippe anrufen, um zu fragen, wie es denn generell mit unserer Baugenehmigung aussieht
  • Herrn C. von der Landschaftsbehörde den Begrünungsplan sowie die Gartenskizze mailen sowie dort anrufen
  • beim Wasserwerk Leopoldshöhe anrufen und das Standrohr reservieren
Ok, meine To-Dos waren jetzt nicht so spannend. Die Gartenskizze war trotz Überformat relativ schnell eingescannt, sodass Paddy sie direkt mit dem Begrünungsplan zur Landschaftsbehörde schicken konnte. Die E-Mail an unseren Sparkassenberater war auch relativ schnell getippt, allerdings müssen wir hier erst mal auf Antwort warten, da er diese Woche Urlaub hat. Ostern halt.

Die Telekom-Bauherren-Hotline hat mich dann ein wenig länger beschäftigt. Nachdem der Großteil meiner Kollegen in die Kantine verschwunden war, habe ich mir den Zettel von unserem Bauleiter geschnappt, auf dem u.a. die angebliche Nummer der Telekom-Bauherren-Hotline stand. Da ich sowieso immer dazu neige, alles erst mal selbst zu googlen, tat ich dies in diesem Fall auch und landete direkt auf einer Seite der Telekom. Und siehe da: Die Nummer auf dem Bauleiterzettel, gehört zu einer Hotline, wo man eine Beratung über Tarife und Produkte erhält. Nein, vielen Dank. Ich rege mich sowieso schon darüber auf, dass wir erst mal zur Telekom müssen, nur, weil die die Leitungen legen! Die richtige Nummer, also die der eigentlichen Hotline, wo man seinen Telefonanschluss beantragen kann, stand glücklicherweise direkt darunter. Also habe ich dann dort angerufen.

Stimme vom Band. Die 1 gedrückt für Neuanschluss. Dann die PLZ eingegeben und mit Raute bestätigt. Falls sich das jemand schon mal merken möchte. ;) Automatisch wurde ich dann zur Zweigstelle in Bielefeld durchgestellt. Und dann… nix! Angeblich kann man die Hotline montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr erreichen. In Bielefeld macht die Hotline anscheinend Mittagspause. ;) Man landet nämlich nicht in der üblichen Warteschleife, sondern es klingelt und klingelt und klingelt und dann bekommt man mitgeteilt, dass der Anruf gerade nicht persönlich entgegen genommen werden könne, man aber gerne eine Nachricht hinterlassen kann. Ich mag’s lieber persönlich.

Ich hab’s trotzdem noch 2-3x während der Mittagszeit probiert, aber Fehlanzeige. Nun gut, mussten halt alle Kollegen nach der Pause mithören. Irgendwann erreichte ich dann auch jemanden und dieser Herr war dann auch noch richtig freundlich. Da ich die Telekom, T-Mobile und die ganzen Konsorten gefressen habe, erwähne ich das mal. ;)

Der Telekommensch meinte dann etwas kryptisch, dass sich das ja irgendwie von selbst regeln würde, aber er mir gerne etwas zum Ausfüllen zuschicken könnte. Ja, bitte, denn von selbst regeln…. Im Traum vielleicht. ;) Also gab ich ihm meine E-Mail-Adresse und es ist tatsächlich etwas angekommen, was wir gleich morgen ausfüllen und dann mit Lageplan / Grundriss inklusive eingezeichneter Hausanschlüsse zurück mailen / faxen. Hey, das ging ja einfach. Ok, ok, wir haben den Anschluss noch nicht. Aber als „Telekomfreund“ hatte ich erwartet, dass es direkt kompliziert wird.

Lustig war auch, dass der Telekommensch fragte, wo wir denn bauen. Als ich ihm dann Leopoldshöhe nannte, meinte er direkt „Ach, das macht dann Firma XYZ (Name habe ich schon wieder vergessen)“. Von mir kam nur ein lahmes „Ahaaaa“, darüber hat er sich dann amüsiert. Ja, woher soll ich das denn wissen? Gehört das zum Standardwissen von Bauherren in Leopoldshöhe? ;)

Bei Paddy war’s da schon spannender und glücklicherweise hat er auch immer direkt bei mir angerufen, um mich an den wichtigsten Geschehnissen / Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Dazu muss man sagen, dass es in letzter Zeit eher so war, dass ich dachte, was denn jetzt schon wieder ist, wenn er anrief und ich wusste, dass er gerade ein Telefonat in Sachen Bauen hatte. Und es war immer irgendein neues Ärgernis... Heute aber niiiiiiiiiiiiiicht. :)

Das unwichtigste zuerst: Unser GaLa-Bauer kommt uns morgen mal wieder besuchen. Herr K. ist ja eine Seele von Mensch, aber auch ein bisschen verwirrt. ;) Am Wochenende haben wir mal sein letztes Angebot Punkt für Punkt selbst durchgerechnet und u.a. festgestellt, dass er einmal ca. 500 € vergessen hat, dafür aber unsere Versickerungsmulde doppelt berechnet hat. Macht ja nichts. ;)

Der nächste Anruf galt der Landschaftsbehörde, der Ansprechpartner war aber erst nachmittags wieder im Hause. Paddy hat ihm vorab aber schon mal die Unterlagen zugemailt.

Anschließend rief er Herrn V. an, beim Kreis tätig, zuständig für die Baugenehmigungen in Leopoldshöhe. Er sagte Paddy, dass er von der Landschaftsbehörde sogar schon soweit das OK hat, wir müssten halt noch den Begrünungsplan einreichen. Fein, das hatten wir ja gerade getan. Ansonsten würde es auch gut aussehen, er müsste sich die Unterlagen aber noch mal genau ansehen, und er würde halt noch darauf warten, dass unsere Gemeinde grünes Licht geben würde. Paddy könne sich aber auch ruhig schon bei der Gemeinde erkundigen.

Meine Güte, das klingt auf einmal alles so positiv!! Kein Wunder also, dass wir schon halb in die Euphorie getaumelt sind. ;))

Paddy rief dann natürlich noch in Leopoldshöhe an. Auch hier hatte die eigentliche Ansprechpartnerin Urlaub, aber einer ihrer Kollegen ging wenigstens ran. Da er aber nur die Vertretung der Vertretung war, konnte er uns leider keine Auskunft geben. :/ Die Dame sei aber morgen wieder da. Was Paddy also morgen als erstes tun wird? :))

Momentan ist echt ein Silberstreifen am Horizont!! Herr V. hat zwar noch mal betont, dass er uns natürlich nicht versprechen könne, dass wir den geplanten Baubeginn einhalten können. Wir wagen aber inzwischen wieder zu hoffen und zu träumen. Und das ist uns schon eine Menge wert.

Ach ja, noch ein kleiner Hammer: Herr V. konnte auch den Verbleib des ominösen Schreibens aufklären, in dem zu einem Beratungsgespräch eingeladen wurde und welches wir ja nie erhalten hatten. Dieses Schreiben ist zu Viebrock gegangen, da wir Viebrock ja die Vollmacht ausgestellt haben, im Bauantragsverfahren für uns zu handeln. Hat Viebrock dies uns gegenüber mit einem Sterbenswörtchen erwähnt? Nein! Warum nicht, können wir uns auch nicht erklären! Dachte Viebrock, dass alles doch sowieso geregelt ist bzw. mal wieder nur irgendein Beamter nervt?!

Dieses Beratungsgespräch sollte nämlich für die Begrünungsplanung sein!! Und womit hatten wir jetzt auf den letzten Drücker noch zusätzliche Arbeit? Mit der Begrünung! Und wie haben wir das herausgefunden? Weil wir selbst rumtelefoniert haben! Sind wir deswegen stinkig auf Viebrock? Oh ja!

Hinterherfassen werden wir da jetzt aber wohl nicht mehr. Erstens haben wir die Angelegenheit ja inzwischen selbst geregelt und zweitens würde das sowieso nur wieder unnötigen zusätzlichen Ärger bringen, weil man sich dann wieder nicht entschuldigen würde und überhaupt.

Ok, zynischerweise könnte man nach all den Erfahrungen in der letzten Zeit auch sagen, dass uns das nicht mehr überraschen sollte… Dass uns aber ein Schreiben vorenthalten wurde, gab es noch nicht! „Lustig“, dass im Begleitschreiben von Viebrock zu unseren Bauantragsunterlagen stand: „Wir bitten Sie, uns jeglichen Schriftverkehr […] nach Erhalt möglichst umgehend zur Verfügung zu stellen.“ Umgekehrt gilt das nicht?

Um fair zu bleiben: Es besteht auch die Chance, dass Viebrock dieses Schreiben nicht erhalten hat. Dies halten wir nur nicht für sonderlich wahrscheinlich. Zumal das Schreiben ja auch von zwei verschiedenen Ansprechpartnern vom Kreis erwähnt wurde (es scheint also zu existieren!) und Herr V. auch gleich direkt wusste, dass es aufgrund der Vollmacht zu Viebrock gegangen ist. Vielleicht ist es auch wieder in der Ablage P oder im Nirwana gelandet, da es unserer Projektnummer nicht zugeordnet werden konnte. :P Noch unwahrscheinlicher ist es ja, dass die Post das Schreiben verschlampt hat.

Ach jaaaa… Das vermiest uns trotzdem nicht das grundsätzlich positive Signal, was wir heute erhalten haben.

Ein Standrohr haben wir jetzt übrigens auch reserviert. Es sind wohl genau wieder welche in KW 16 verfügbar, wenn unser geplanter Baubeginn ist. Ja, dann bitte zum Anfang der KW. ;)

Mit der Landschaftsbehörde hat Paddy dann schließlich auch noch sprechen können. Herr C. rief sogar von selbst zurück, weil er seine Nummer im Display hatte, und sagte wörtlich: „Sie sind voll im grünen Bereich.“ Hurraaaaaaa! :) Der erste Obstkorb geht an Sie, Herr C.! ;)

Abends gab es dann noch eine weitere Überraschung: Beim Gespräch mit dem Betriebsleiter Herrn Sch. hatten wir ja noch zahlreiche Unterlagen als Datei angefordert, sowohl für uns als auch für unseren Bausachverständigen oder andere Dienstleister. (Schön war in diesem Zusammenhang auch die Aussagen von Herrn Sch., dass bei Viebrock lieber mit Papier gearbeitet würde. Bei uns aber nicht! :P)

Heute erreichte Paddy dann eine „dicke“ E-Mail aus dem „Sekretariat Baubetrieb“. Dick, da sie einige Anhänge hatte:
  • unsere Bemusterungsunterlagen
  • unsere Badvisualisierung (natürlich mit altrosafarbenen Wänden…)
  • die aktualisierte Baustellenzeichnung
  • ein visuell und inhaltlich sehr wilder Positionsplan
  • die statische Berechnung (insgesamt 225 Seiten!)
  • der Wärmeschutznachweis
  • unser Festpreisangebot mit Stand vom 01.04.2010
  • der Zahlungsplan

Wer sich nichts unter dem Positionsplan vorstellen kann, hier mal zwei Bilder.

Einmal das ganze Spektakel:


Und hier ein Ausschnitt:


Manchmal fragt man sich, ob man die gleiche Sprache spricht. ;)) Von der „Statik-Doktorarbeit“ wollen wir gar nicht erst anfangen! Was übrigens lustig in dieser 225-seitigen Abhandlung war: Unsere Nachnamen wechselten auf ein paar Seiten hin und her zwischen den verschiedensten Kombinationen. Bei dem Zahlenwirrwarr ist das zu verzeihen. Ich war ja gut in Mathe, aber das muss ich dann doch nicht haben!

Beim Wärmeschutzweis war auch ein Energieausweis für den berechneten Energiebedarf unseres Hauses mit beigefügt. Wichtigste Infos hieraus:

Der Anforderungswert beim Primärenergiebedarf ist 83 kWh/(m² x a). Unser Ist-Wert ist 45 kWh/(m² x a).

Primärenergiebedarf = „Gesamtenergieeffizienz“, da neben der Endenergie (also die benötigte Energie für Heizung, Lüftung, Warmwasser) auch die „Vorkette“ (Verteilung, Umwandlung…) der eingesetzten Energieträger (Strom, erneuerbare Energien…) berücksichtigt wird.

Bei der energetischen Qualität der Gebäudehülle ist der Anforderungswert 0,40 W/(m² x K). Unser Ist-Wert ist 0,29 W/(m² x K).

Wir liegen also wie zu erwarten immer unter den geforderten Werten (im ersten Fall um 46,1 %, im zweiten um 26,9 %).

Der Endenergiebedarf ist mit 17,3 kWh/(m² x a) angegeben. Energieträger ist unserem Fall natürlich Strom. ;)

Wenn man sich diese typische Skala des Energieausweises ansieht, liegt unser berechneter Endenergiebedarf im Bereich des Passivhauses und der berechnete Gesamtenergiebedarf im Bereich zwischen Passivhaus und Mehrfamilienhaus Neubau.

Hier ein Bild (liegt uns leider nur in dieser Qualität und in s/w vor):


Klingt ja schon mal gut und wir sind gespannt ob und wie dann später der tatsächlich erfasste Energiebedarf abweichen wird.

Insgesamt umfasst der Wärmeschutznachweis 22 Seiten mit zig Werten für alles und nichts, inklusive einer kompletten Heizungsanlagenbewertung. Noch mehr Zahlen und Formeln!

In diesem Sinne reicht es mir auch jetzt, und ich werfe ein allgemeines „Gute Nacht“ in die Runde. :) Schnell schlafen gehen, dann ist’s schon fast morgen und Paddy kann die Ansprechpartnerin in Leopoldshöhe anrufen, die uns dann hoffentlich sagt, dass die Baugenehmigung quasi schon auf dem Weg zu uns ist. Vielleicht müsst ihr also alle bald nicht mehr Eure armen Daumen durch permanentes Drücken quälen. :) Auf jeden Fall vielen Dank an alle für die rege Anteilnahme. Das macht die ganze Sache für uns auf jeden Fall angenehmer und leichter!

1 Kommentar:

  1. Okay ja ihr habt gestern mehr geschafft als ich - dafür haben wir gegrillt und waren einkaufen.
    Aber wie schnell das geht, gestern noch in der Hölle und schon auf Wolke 7 :)
    Hoffe das geht auch so weiter bei euch :P

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