Montag, 5. April 2010

Ich nehme ein B…

…und löse: Baustrom, Bauwasser, Begrünungsplan und Baugenehmigung. Oder auch: B wie Brechreiz. Den verspüren wir nämlich momentan häufiger, wenn wir uns mal wieder fragen müssen: Kann auch irgendwas in unserer ganzen Planungsphase mal einfach sein? Wir wussten ja, dass Bauen anstrengend ist, man muss das Ganze aber nicht überstrapazieren, oder?

Doch mal wieder der Reihe nach, damit Ihr Euch auch alle an unserer Odyssee im Reich der Bs erfreuen könnt.

B wie Baustrom und Bauwasser. Hierüber hatten wir schon mal kurz berichtet. Beim Treffen am Grundstück mit unserem Bauleiter und GaLa-Planer am 10.03. besprachen wir u.a. auch das Thema Baustrom / Bauwasser. Die Gegebenheiten in unserer Straße sind ja leider nicht optimal, da der eine Stromverteilerkasten in akzeptabler Nähe, aber um die Ecke auf der anderen Straßenseite liegt, der andere ist relativ weit entfernt in unserer Straße, aber auf unserer Seite. Das Standrohr fürs Bauwasser müsste genau rechts an der Straßenecke angebracht werden, wovon unserer Bauleiter auch nicht begeistert war, da er befürchtete, dass das Rohr relativ schnell von einem Auto umgefahren werden würde. Was wir mit einem kleinen Fragezeichen versehen möchten, da dann jemand mit seinem Auto quasi halb durchs Grün und einen kleinen Graben fahren müsste.

Zur besseren Orientierung noch mal ein Luftbild unseres Grundstücks (markiert durch die Pinnwandnadel):


Unserem Grundstück schräg gegenüber liegt die besagte rechte Straßenecke und etwas weiter die andere Straße hinauf liegt der Verteilerkasten.

Wir hatten daher ja auch schon mit unseren Nachbarn zur rechten Seite gesprochen, um diese Problematik zu umgehen und Baustrom und Bauwasser über sie zu beziehen, wozu sie grundsätzlich auch erst mal bereit waren. Dies war aber von vorneherein nur unsere Notlösung, da wir sie ungern damit belästigen wollten, z. B. immer ein Fenster gekippt lassen zu müssen.

Zudem hatte unser Bauleiter uns ja auch noch den Tipp gegeben, dass wir selbst einen Elektriker mit der Installation des Baustromkastens beauftragen sollten, diesen Posten also in Eigenleistung veranlassen sollten, da dies mit Sicherheit günstiger wäre, als wenn Viebrock dies für uns vornehmen lassen würde. Das stimmte natürlich, aber so einfach war die Sache dann leider auch nicht.

Paddy hatte dann mit einem Elektriker gesprochen, der ihm von einem Kollegen empfohlen wurde. Der Preis stimmte, aber er meinte, dass die örtliche E.ON wohl nur einen Abstand von 15 m zwischen Verteilerkasten und Baustromkasten erlauben würde, wir also wahrscheinlich 2 Baustromkästen gebraucht hätten, also einen auf der anderen, einen auf unserer Straßenseite bzw. auf unserem Grundstück. Hätte bedeutet: Doppelte Installationskosten, doppelte Miete. Viebrock hatte ja immer von maximal 30 m gesprochen ohne Zusatzkosten für uns. Was also nun?

Ich (Rina) übernahm dann die tolle Aufgabe und habe bei der Hotline der E.ON Westfalen-Weser angerufen. Eine Frau war dran.
Ich: Wir wollen in Kürze anfangen, in Leopoldshöhe zu bauen, und befassen uns gerade mit dem Thema Baustrom. Ich würde gerne wissen, ob es bei Ihnen eine Vorgabe gibt, wie weit der Baustromkasten maximal vom Verteilerkasten entfernt sein darf.
Antwort (Original-Zitat!): Das fragen Sie jetzt mich?

So viel dazu! Man kam sich ein wenig wie bei der Telekom-Hotline vor. ;)) Sie gab mir dann eine Nummer in Paderborn. „Die kümmern sich da um die Hausanschlüsse.“ Aha. Mir fiel dann aber noch ein, dass es auf der Website von Leopoldshöhe eine Rubrik „Tipps zum Bauen“ gibt und ich hier schon mal Infos zum Thema Baustrom und Bauwasser gesehen hatten, inklusive der zuständigen Ansprechpartner. Also nachgeschaut und da war eine Nummer der E.ON-Zweigstelle in Lage. Also habe ich dann da angerufen.

Zunächst ging ein Herr aus der kaufmännischen Abteilung ran, der auch nur Bahnhof verstanden hat, und mich daher in die Technik verbunden hat. Dieser Herr K. war, glaube ich, ein wenig verwundert, eine Frau dran zu haben, war am Anfang auch ein wenig unfreundlich, aber als er dann merkte, dass ich trotz meiner weiblichen Gene in der Lage war zu verstehen, was er mir erzählte, doch recht gesprächig und erklärte verschiedene Möglichkeiten, wie man das Ganze bewerkstelligen könnte. Er favorisierte allerdings den Anschluss beim Nachbarn, da wir wohl anscheinend wirklich 2 Kästen brauchen würden. Mhm…. Er erklärte sich aber bereit, für Rückfragen unseres Elektrikers zur Verfügung zu stehen, von daher wollten wir uns dann mit diesem noch mal besprechen.

Paddy hat dann anschließend mit verschiedenen Elektrikern gesprochen, um einfach mal die Preise zu vergleichen. Eigentlich wollte er nur mit 3 verschiedenen sprechen, aber es stellte sich heraus, dass das gar nicht jeder macht und manche auch nur, wenn sie dann die restlichen Hausanschlüsse mitmachen dürfen, sodass er nachher 8 verschiedene Unternehmen gesprochen hatte, um überhaupt mal vergleichen zu können. Super… Bzgl. der Entfernung zwischen Baustromkasten und Verteilerkasten gab es übrigens auch hier die unterschiedlichsten Aussagen sowie auch, ob wir die Stromleitung wie von Viebrock favorisiert mittels Gerüst über die Straße bringen müssten oder ob sie über die Straße laufen könnte und nur durch Abdeckungen gesichert werden würde.

Einhelliges Zitat der Elektriker war aber: Wir kümmern uns nur um die Verbindung zwischen Baustromkasten und Verteilerkasten. Den Rest, also wie der Strom auf das Grundstück kommt, sei Sache des Bauträgers.

Viebrock sagte aber: Sie wollen diesen Posten in Eigenleistung machen, d.h. wir müssen alles fertig vorfinden.

Hätte für uns bedeutet, dass wir dann noch ein Unternehmen hätten suchen müssen, um dieses mit der Errichtung des Gerüsts beauftragen zu können. Ziemlich entnervt haben wir also diese Sache jetzt wieder an Viebrock übergeben. Wir können Viebrock zwar einerseits verstehen, andererseits hätte man das aber auch gleich klarer definieren können und uns nicht noch dazu raten sollen, den Baustromkasten über einen externen Elektriker installieren zu lassen. Dass Viebrock sich dann komplett aus dem Rest raushalten würde, wurde nämlich nicht erwähnt.
Dieses schöne Gerüst soll übrigens laut unserem Bauleiter so 1.000 bis 2.000 € kosten. Hurraaaaaaaa! Wir haben natürlich die vergoldete Variante genommen, die der Papst persönlich aufbauen kommt – ist ja klar. :P

So viel dazu, dass man ein Grundstück „in der Pampa“ wegen der Ruhe und des tollen Ausblicks in die Felder genommen hat und wo die örtlichen Gegebenheiten bzgl. Baustrom und Bauwasser eben alles andere als optimal sind.

Ach ja, beim örtlichen Wasseramt hat Paddy auch schon angerufen, um ein Standrohr zu reservieren. Dies geht aber frühestens 14 Tage vor Baubeginn, also ruft er morgen noch mal an. Wir sind ja immer noch so mutig zu hoffen, dass wir am 19.4. anfangen. *hahaha* Vom Wasseramt wurde ihm aber schon mitgeteilt, dass es nur eine begrenzte Anzahl an Standrohren gäbe und da im Moment ja wieder vermehrt gebaut würde, könnte man nicht garantieren, dass dann auch tatsächlich eines für uns vorrätig ist. Wie schön… Noch mehr gute Nachrichten. Paddy wurde aber etwas nebulös gesagt, dass man uns schon „nicht im Regen stehen lassen würde und man sich dann etwas überlegen würde“. Nun, warten wir’s ab. Man muss ja nicht gleich in allen Dingen den Teufel an die Wand malen.

B wie Begrünungsplan und Baugenehmigung. Wie schon berichtet, hatten wir bzgl. der Begrünung unseres Grundstücks schon einige aufregende Stunden hinter uns. Die zuständige Dame von der Gemeinde wusste nämlich auch manchmal nicht so ganz, was sie genau wollte bzw. verwechselte auch gerne mal unser Bauvorhaben mit anderen und teilte uns auf einmal mit, dass eine Hecke fehlen würde, was auf unserem Flurstück gar nicht vorgesehen ist. Das Ganze drehte sich darum, dass irgendeine Satzung vorsieht, dass an der hinteren Grundstücksgrenze 5 m Bepflanzung vorhanden sein müssen. Dies war eigentlich bereits erfüllt, da unsere Nachbarn zur rechten Seite (die ursprünglichen Grundstücksbesitzer) hier Lorbeerbäumchen gepflanzt hatten. Schlussendlich stellte sich heraus, dass dies kein einheimisches Gehölz wäre und ausgetauscht werden müsse und wir erhielten auch eine entsprechende Liste, was denn dort angepflanzt werden dürfe. Zwischendurch hatte es ja aber auch schon geheißen, dass wir mit dem Bauantrag eine komplette Liste mit allen Bäumen, Sträuchern und Stauden einreichen müssten, weswegen wir stundenlang über einen Pflanzenbibel unseres GaLa-Bauers meditiert hatten. Denn aufgrund der Bodenbeschaffenheit (sehr lehmig und feucht) kann man bei uns nicht alles anpflanzen. Wurde dann aber nicht mehr gewünscht. Soviel noch mal zur Vorgeschichte.
Die Skizze unseres GaLa-Bauers wurde innerhalb des Bauantragsverfahrens eingereicht, nebst dem Hinweis, dass die 5 m Bepflanzung durch einheimisches Gehölz erfolgen würde. So weit, so gut? Natürlich nicht!

Unser Bauantrag ist ja erst sehr spät eingereicht worden. Wenn die Gemeinde ihre maximal verfügbare Bearbeitungsfrist von 6 Wochen einhält, sogar eine Woche zu spät. Denn am 12.04. muss ja bekanntlich spätestens die Bauanzeige erfolgen. Das ist aber erst fünf Wochen nach Einreichung des Bauantrags. Wodurch diese Verzögerung begründet ist, haben wir ja auch schon an anderen Stellen erläutert, aber zur Erinnerung hier noch mal in Kürze: Unsere Bodenuntersuchung wurde einen Tag vor unserem Vertragsabschluss durchgeführt, da zufälligerweise ein Termin frei war. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch keine Projektnummer bei Viebrock hatten, verschwand das Bodengutachten im Nirwana, in der Ablage P oder hing zur Fahndung am schwarzen Brett von Viebrock aus. Wir wissen es nicht. Das war Anfang November.

Im Januar (!) fiel dann Herrn D. von Viebrock, der sich um unsere Bauantragsstellung kümmerte auf, dass bei uns ja noch gar kein Bodengutachten durchgeführt worden wäre. Äh… wie jetzt? Und so kam dann raus, dass es falsch abgelegt worden war, denn irgendwo wurde es wieder aufgefunden. Und so kam es dann auch, dass Herr D. sich erst nach zwei Monaten mit unserer Gemeinde bzgl. Versickerung, Begrünung etc. auseinandersetzen konnte.

Was schon sehr ärgerlich war, aber nicht so problematisch gewesen wäre, wenn diese Dinge bei uns einfach zu regeln gewesen wären. Waren sie aber nicht, wie auch schon mehrfach berichtet. Dafür kann Herr D. nichts. Wofür er aber sehr wohl etwas kann, ist, dass er einfach nicht zum Punkt kam und ständig neue Lösungen präsentiert wurden. Paddy wurde von ihm teilweise mehrfach täglich angerufen und mit immer neuen Fakten, Fragen, Lösungen, Problemstellungen… konfrontiert.

Das endete dann immer damit, dass Paddy entnervt um die Nummer des jeweiligen Ansprechpartners bat, selbst dort anrief und auf einmal eine Lösung erzielen konnte. Wenn es also vorwärts ging, dann durch Paddys Initiative und nicht durch Herrn D.

Wofür Herr D. auch etwas kann, ist, dass er zwischendurch einfach ohne Hinweis für eine Woche Urlaub hatte und unsere Sachen liegen blieben und auch sein Kollege im wichtigsten Punkt (Versickerung) nicht sagen konnte, was jetzt eigentlich Sache ist!

Und wofür Herr D. erst recht etwas kann ist, dass er eine Woche im Urlaub war, dann noch eine Woche Zeit hatte, unseren Bauantrag endlich auf den Weg zu bringen, um dann schon wieder in den Urlaub zu verschwinden. Resturlaub hin oder her! Dann muss er dafür sorgen, dass jemand anders über unsere Situation komplett im Bilde ist und weiter arbeiten kann, wenn wir sowieso schon so im Verzug sind.

Und wofür er daher auch etwas kann, ist, dass die ganzen Unterlagen für unseren Bauantrag eingereicht wurden, ohne dass wir hierüber mit Viebrock noch mal sprechen konnten. Hatten wir also eine Chance, eventuelle Fehler zu beseitigen? Negativ!

Zwei Fehler nennen wir als Beispiel:
1. Wir haben die Terrasse weggelassen, die im Standard-Classico 400 enthalten ist. Sie ist aber für die Berechnung der versiegelten Fläche mit einbezogen worden. Sind zwar nur 3 zusätzliche m², aber da wir diese Fläche durch entsprechende Begrünung wieder ausgleichen müssen (dazu gleich mehr), ärgert uns das natürlich. 3 m² entsprechen übrigens zwei zusätzlichen Büschen.
2. Wie schon erwähnt muss an der hinteren Grundstücksgrenze eine 5 m breite Bepflanzung angelegt werden. Wir hätten dies Herrn D. besser als 5 m LANGE „Hecke“ beschreiben sollen. Denn er hat diese Bepflanzung im Lageplan als Streifen eingezeichnet, der über die gesamte Grundstücksbreite (von hinten ca. 15 m) läuft und 5 m TIEF ist. Dabei hat Paddy mit ihm über dieses Thema mehrfach gesprochen und Herr D. hat ja auch genau darüber mehrfach mit der Dame von der Gemeinde gesprochen!

Uns kann man für diese Zeit vorwerfen, dass wir einfach zu gutgläubig waren. Wenn wir mal Bedenken äußerten bzgl. der Zeitplanung wurde uns meistens gesagt, dass dazu kein Anlass wäre, das würde alles noch klappen. Und wir haben Viebrock natürlich geglaubt, denn die machen so etwas ja nicht zum ersten Mal. Und wir werden bestimmt nicht die einzigen Bauherren sein, bei denen es mal etwas kompliziert ist.

Im Nachhinein haben wir nun festgestellt, dass der Baubeginn eigentlich nur eingehalten werden kann, wenn ein Wunder geschieht und die Gemeinde nichts mehr zu bemängeln hat. Dies ist in einem Punkt schon mal nicht so. (Dazu kommen wir gleich noch.)

 Im Nachhinein haben wir dann auch realisiert, wozu das Planungsgespräch direkt im Anschluss an unsere Bemusterung im Januar hätte dienen sollen: Zur Besprechung der Unterlagen, die für den Bauantrag eingereicht werden sollen. Nach dem Gespräch damals, in welchem wir nur mal kurz auf die Entwurfszeichnung geschaut und ein bisschen geplaudert hatten, hatten wir uns nämlich nach dem Sinn gefragt. Doch niemand von Viebrock hat uns damals darüber aufgeklärt, dass wir im Normalfall schon mit dem Bauantrag hätten so weit sein müssen. Unter Planungsgespräch kann man sich schließlich viel bis gar nichts vorstellen. Wir selbst haben Viebrock ja auch noch mit wichtigen Infos versorgt, wie z. B. dem Kücheninstallationsplan und den Vorschriften für die zu errichtende Überfahrt über den Versickerungsgraben vor unserem Grundstück.

Aber wie gesagt, zu diesem Zeitpunkt waren wir noch zu gutgläubig. Inzwischen sind wir ziemlich hart in der Realität angekommen.

Was wir Viebrock in diesem Zusammenhang auch vorwerfen, ist dieses Verhalten, alles schön zu reden oder auf gewisse Dinge auch gar nicht zu reagieren. Egal, bei wem wir uns beklagt haben, eine Entschuldigung gab es nie, und irgendetwas geändert hat sich dadurch auch nicht. Und es ist ja ganz klar, dass dieses Verhalten nicht unbedingt dazu beiträgt, dass man gelassener an die ganze Sache ran geht oder bereit ist, mal wieder eine Auge zuzudrücken. Dieser Vertrauensvorschuss ist mehr als aufgebraucht!

Aber so viel zur Viebrock-Seite der Bauantragsstellung, kommen wir nun zur Gemeinde. Wie schon erwähnt, wurde es uns hier auch an verschiedenen Stellen nicht einfach gemacht. Unser Lieblingszitat ist immer noch: „Ach, in der Straße bauen Sie. Da haben ja früher alle gebaut, wie sie wollten. Jetzt bin ich da, das gibt’s jetzt nicht mehr.“ Daher kommt es z. B., dass unsere Nachbarn das Regenwasser per Verrohrung in den Versickerungsgraben leiten (was die Gemeinde bestreitet) und teilweise den Graben auch ganz zugemacht, d.h. komplett mit einer Überfahrt versehen haben. Beides dürfen wir nicht, was einerseits zum Versickerungsgebiet vor unserem Haus, andererseits zu einer Überfahrt mit 9 m Rohrsohlenlänge nebst zusätzlichem Kontrollschacht geführt hat (der auch noch mal über 1.000 € extra kostet). Schön war auch die Äußerung eines Ansprechpartners, als wir noch mit der Versickerung haderten: „Wenn Sie das mit der Versickerung nicht hinbekommen, dann können Sie halt nicht bauen.“ Ja, Du mich auch! Kann uns jetzt noch jemand vorhalten, wenn wir langsam die Vorfreude verloren haben?

Letzte Woche ging der März in den April über und wir waren langsam dann doch ein wenig unruhig. Zumal auch in keinster Weise mal ein Wink seitens Leopoldshöhe bzw. Kreis Lippe (Leopoldshöhe hat kein eigenes Bauamt, daher gehen die ganzen Unterlagen zum Kreis) gekommen war von wegen „Vielen Dank, wir kümmern uns um die Bearbeitung Ihres Antrags.“ Vielleicht ist das auch nicht üblich (?!), wir hingen auf jeden Fall komplett in der Luft und wussten nicht, wo der Bauantrag gerade hängt, ob er überhaupt hängt, ob wir was tun können, etc.

Also rief Paddy beim uns bekannten Ansprechpartner für die Baugenehmigungen beim Kreis an. (Mit ihm hatten wir noch vor Vertragsabschluss bzgl. maximal erlaubter Wohnfläche gesprochen. Auch dazu gibt es aufgrund der Bebauung im Außenbereich eine nette Vorschrift…) Der hatte Urlaub. Ach ja, Ostern…. Einer seiner Kollegen / Mitarbeiter gab Paddy zunächst die Info, dass angeblich vor 14 Tagen (!) ein Schreiben der Gemeinde an uns verschickt worden ist. In diesem Schreiben stand wohl auch etwas von einem „Beratungstermin“, der uns angeboten worden ist. Beratungstermin? Wofür?!

Dann gab er Paddy die Auskunft, dass unser Bauantrag gerade zur Bearbeitung bei der Landschaftsbehörde wäre. Vielleicht könnten die ihm sagen, wie der aktuelle Stand ist. Aha… Paddy erhielt die Nummer und rief natürlich sofort dort an. Und dann wurde es wieder lustig.
Hier erfuhren wir nun, dass wir auf einmal doch noch eine Auflistung der geplanten Bepflanzung nachreichen müssen, da die versiegelte Fläche ausgeglichen werden müsse. Aha… Komisch, dass weder Herr D. uns etwas dazu gesagt hat und auch nicht die Dame von der Gemeinde, die die ganze Zeit nur auf der „Hecke“ herumgeritten hat. Zumal wir Viebrock sogar die Unterlagen des bereits genehmigten Bauantrags unserer Vorgänger gegeben hatten (lagen uns glücklicherweise vor) und jetzt bei ganz genauem Lesen gesehen haben, dass hier sogar ein Hinweis zur versiegelten Fläche und dem notwendigen Ausgleich vorhanden ist!
Wir erfuhren nun, dass wir 280 m² versiegelte Fläche ausgleichen müssen. Und womit? Na klar, mit einheimischem Gehölz! Irgendwann machen wir noch ein Osterfeuer mit einheimischem Gehölz!! Von daher war sogar auch noch die Arbeit, die wir mit dem bereits erfolgten Aussuchen von Bäumen etc. hatten, umsonst, da wir uns hier wunderschön blühende Bäume wie z. B. die Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata) ausgesucht hatten. Nicht wirklich einheimisch…

Bedeutet also, dass wir nicht nur unseren Gartentraum beerdigen müssen, nein, wir mussten uns auch wieder mit einer neuen Liste befassen, die uns der Kreis zur Verfügung gestellt hat. Bedeutet auch: Wir pflanzen nun 2 Apfelbäume, 2 Kirschbäume, einen Pflaumenbaum und eine Hängebirke. Und eröffnen dann irgendwann einen kleinen Hofladen. :P Und wenn dann irgendwo noch Platz ist, pflanzen wir vielleicht später noch einen der Bäume, die wir ursprünglich gerne gehabt hätten…

Für jeden Baum werden einem übrigens, wenn man diese mit einem Abstand von 6-7 m zueinander pflanzt, 40 m² angerechnet. Für jeden Strauch 1,5 m². Den Rest gleichen wir also durch Sträucher aus. Einheimische natürlich. :P

Ach ja, falls irgendwer Gartenexperte ist und an der genauen Auswahl interessiert ist, die Kandidaten heißen:
Apfel: Biesterfelder Renette und Freiherr von Berlepsch
Kirsche: Große Schwarze Knorpelkirsche und Hedelfinger Riesenkirsche, beides Süßkirschen
Pflaume: Hauszwetsche (Prunus domestica)
Hängebirke (Betula pendula)
Wir bitten um Applaus! ;)

Bedeutet auch: Wieder mehr Geld ausgeben… Sodass wir uns schlussendlich jetzt gegen eine Holzterrasse entschieden haben, weil diese doch noch um Einiges mehr gekostet hätte als eine gepflasterte. Da wir das ausgesuchte Pflaster aber auch sehr schön finden und so auch weniger Arbeit mit der Pflege haben, können wir wohl damit leben.

Die Hängebirke kommt außerdem vorne ins Feuchtgebiet und bietet somit noch einmal zusätzlichen Sichtschutz vorm Küchenfenster. Zudem wollte ich (Rina) sowieso gerne einen Baum aus der „Hängekategorie“. Ist also nicht alles doof, aber fast. ;)

Damit uns die Freude am Garten nicht ganz vermiest wird, habe ich mir auch schon ganz wunderhübsche Gummistiefel zugelegt, die einem einfach nur gute Laune machen können, oder?


Man kann uns also nicht vorwerfen, dass wir bei all dem Frust noch versuchen, ein wenig Humor zu bewahren.

So viel also dazu. Ostern ist morgen vorbei und Paddy wird versuchen, den Herrn vom Kreis zu erreichen (Herr V.), der wie gesagt für die Baugenehmigungen zuständig ist. Mal schauen, was der so sagt und ob es wider Erwarten doch noch mit dem Bauantrag klappt. Also entweder schwingen wir dann in Kürze die Axt im Blog oder führen einen gut gelaunten Gummistiefeltanz auf. ;)

Weitere To-Dos für morgen: Wasserwerk anrufen, um das Standrohr zu reservieren; die Bauherrenhotline der Telekom anrufen (Hurraaaaaaaa!), unseren GaLa-Bauer anrufen und einen Termin ausmachen, weil noch ein paar Dinge zu klären / zu besprechen sind; die Begrünungsliste an die Landesbehörde schicken.

Die Woche fängt schon gut an, oder? Aber besser irgendwas zu tun haben, als nur zu warten und sich zu ärgern.

Wir hoffen, Ihr drückt uns alle die Daumen! Wir können es echt gebrauchen!

9 Kommentare:

  1. Hallo Ihr 2,

    verfolge mit großem Interesse Euren Blog, da meine Frau und ich eventuell auch mit Viebrock bauen wollen. Ihr schreibt echt toll und es ist spannend, Eure Hochs und Tiefs miterleben zu dürfen. Weiter so (wünsche Euch natürlich deutlich mehr Hochs als Tiefs) !!!

    Viele Grüße
    Holger

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  2. ohhh das hört sich ja nicht gut an bei euch. Hoffe wir kommen besser mit der Gemeinde/Samtgemeinde aus :) Zu irgendwas muss es ja gut sein, einen Lokalpolitiker als Vater zu haben :)

    Aber mit der Ausgleichsfläche finde ich schon recht hart :(

    Gruß Helge

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  3. @Holger: Danke! Wir wünschten aber manchmal, es wäre weniger spannend. ;) Hiermit seid Ihr auf jeden Fall zwangsverpflichtet, mit für uns die Daumen zu drücken. :) Und falls Ihr Euch für Viebrock entscheidet, sind wir gespannt auf Euren Bericht und Eure Erfahrungen. In jedem Fall viel Glück!!
    @Helge: Meine (Rinas) Eltern haben ja sogar zweimal gebaut und hatten nicht solchen Ärger und solche Auflagen. Haben noch dieses WE mit ihnen darüber gesprochen und ernteten nur Kopfschütteln. Tja, konnten wir auch nicht ahnen. Doch wenn man dann mal wieder auf dem Grundstück steht und in die Felder schaut und die Ruhe genießt, dann vergisst man für einen Moment den Ärger. :) Bereut haben wir es bisher nicht, uns für Leopoldshöhe entschieden zu haben. Aber es soll bloß nicht mal einer von der Stadt mit der Sammelbüchse vor unserer Tür stehen. :P

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  4. :P Haben die in der gleichen Gemeinde gebaut, bzw im gleichen Ort?

    Bisher nimmt mein Vater das ja auch immer so und sagt: "Ja mit der Gemeinde wird alles glatt laufen".
    Naja hoffen wir mal! :)

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  5. Nein, sie haben woanders gebaut. Aber ich unabhängig vom Ort eigentlich noch von niemandem gehört oder gelesen, dass es da so viele Auflagen und fleißige Beamten gab...

    Mein Vater erwähnte nur, dass sie wohl ursprünglich beim jetzigen Haus auch irgendeinen Baum an einer unsinnigen Stelle pflanzen sollten, was er dann nicht gemacht hat. Es kam aber auch nie einer und hat das kontrolliert. Seit fast 20 Jahren. ;)

    Doch so wie wir die Ansprechpartner in unserer Gemeinde kennengelernt haben, gehen wir bei mindestens 2 Kandidaten davon aus, dass sie auf jeden Fall vorbeischauen werden. Von daher sind wir brave Bürger und schwingen (vorerst) nur innerlich die Axt. ;)

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  6. hmm könnte auch daran liegen, dass ihr sie genervt habt und sie DESWEGEN vorbei kommen und alles überprüfen werden :)

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  7. Also, wenn sich Beamte schon dadurch genervt fühlen, wenn man nach Dingen fragt, für die sie zuständig sind, kann das schon sein...

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  8. siehste - sag ich ja - du hast schuld!!!! Beamte haben NIE schuld.
    Aber ist ganz schön streßig, an was man alles denken muss. Und man glaubt dann unterstützt zu werden vom Bauträger :)

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  9. Oh man ihr Armen! Wir hatten echt schon genug mit unserer verspäteten Abrissgenehmigung am Hals, aber gegen Eure ganzen Auflagen, etc. war das ja ein Spaziergang.
    Selbstverständlich drücken wir weiter die Daumen! Und immerhin habt ihr in Zukunft viel Obst...um die zusätzlichen Unkosten dafür wieder rein zu holen, könnt ihr euch ja ein zweites Standbein als Marmeladenverkäufer aufbaun ;).

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