Donnerstag, 26. November 2009

Willkommen zuhause – unser Classico 400

Im Folgenden dürfen wir Euch vorstellen… *trommelwirbel*… unser Classico 400. Wir haben uns für das Classico 400 entschieden, weil es im Vergleich zu unserem anfänglichen Favoriten, dem Maxime 700, einen wirklich tollen Grundpreis hat, und natürlich auch, weil wir es einfach schön finden. :) Unser Classico 400 ist es, weil wir einige Änderungen vorgenommen haben, die es zu unserem ganz individuellen und tollen zukünftigen Zuhause machen. Ganz nach dem Motto: Das Zuhausehaus. ;)

Als Ausstattungspaket haben wir übrigens die Variante "Auswahl-Plus" gewählt.

Vorab eine kleine Simulation von Viebrock, wie unser Classico ungefähr ausschauen wird.





Unsere individuellen Änderungen umfassen die folgenden Bereiche:
1. Außenmaße
2. „Außenausstattung“
3. Grundriss
4. Innenausstattung
5. Energieausstattung


1. Außenmaße
Das Classico 400 ist im Standard 11,60 breit und 9,10 lang. Unser Grundstück hat eine Breite von ca. 17x55 m, was bedeutet, dass die Breite auf 11 m verringert werden muss, um den vorgegebenen Platz von 3 m zur Grundstücksgrenze einhalten zu können. Natürlich wurde es dann analog verlängert. Unser Classico ist nun 11 x 9,50 m.

Die Größe hat sich hierdurch auf 156,92 m² geändert. Im Standard sind es 157,21 m² + 2,86 m² überdachte Terrasse = 160,07 m².

Für diese Änderung müssen wir nur die Materialmehrkosten bezahlen, da sich die Dachform verändert hat und wir z. B. mehr Dachpfannen benötigen.


2. „Außenausstattung“
Uns persönlich ist die überdachte Terrasse, die standardmäßig vorgesehen ist, zu klein. Davon haben wir uns live im Musterhauspark in Bad Fallingbostel überzeugt. Wir lassen sie lieber weg und lassen uns später eine größere Überdachung anbauen.
Wenn man Ausstattungsmerkmale weglässt, die im Standard mit kalkuliert sind, werden einem dafür natürlich die Kosten erstattet!

Wir haben uns für die Variante mit gemauertem Giebel entschieden. Da wir keinen Keller haben und der Dachboden einer unserer Hauptstauräume werden soll, werden im Giebel Dreiecksfenster eingebaut. Dies sorgt für Tageslicht und sieht auch optisch einfach toll aus.

Im Vergleich zur Standard-Variante haben wir außerdem das kleine Fenster im HWR entfallen und vorne rechts ein zusätzliches großes „halbes“ (also nicht bodentiefes) Doppel-Fenster einplanen lassen.
Das kleine Fenster im HWR sehen wir nicht als elementar an, zudem stellen wir unser Carport zur Hälfte vors Haus (da wir ja nach links nur noch 3 m Platz haben) und dann wäre dieses Fenster sowieso unter dem Carport gewesen.
 Da unsere Küche nach vorne rechts gewandert ist (siehe Grundriss), wollten wir über der Arbeitsplatte natürlich auch gerne ein Fenster haben. Dies ist das Doppel-Fenster.

Im Obergeschoss haben wir im Treppenaufgang ein VELUX-Dachflächenfenster einplanen lassen, damit wir im oberen Flur auch schönes Tageslicht haben.

Für unsere Regenrinne haben wir Kupferblech anstatt das standardmäßig vorgesehene Titanzinkblech ausgewählt. Kupfer finden wir optisch schöner in Kombination zum Klinker und er hat eine längere Lebenserwartung.


3. Grundriss
Hier waren wir besonders im Erdgeschoss bzgl. HWR, Gäste-WC und Flur kreativ.

Änderungen im Vergleich zum Standard-Erdgeschoss:
Unser Gäste-WC hat eine zusätzliche Dusche bekommen, wodurch dieses um eben diese Dusch-Nische ergänzt wurde. Dies sehen wir für das morgendliche Chaos als sehr praktisch an, zumal wir ja zukünftig auch gerne 1-2 Kinder haben wollen. Und für Gäste ist die zweite Dusche natürlich auch ideal.

Hierdurch hätte sich der HWR verkleinert. Da wir aber keinen Keller haben, wäre das natürlich ungünstig. Also haben wir die Treppe auf die andere Flurseite setzen lassen, wodurch die Tür des Gäste-WCs im Uhrzeigersinn nach rechts wandern konnte. Dies wiederum hat uns ermöglicht, den HWR zu vergrößern und dessen Tür weiter nach vorne zu ziehen. Um die Räume bestmöglich ausnutzen zu können, öffnen die Türen des HWR und des Gäste-WCs nach außen.

Der Flur ist hierdurch um ca. 2 m² geschrumpft bietet für unsere Ansprüche aber immer noch genug Platz.

(Im HWR passen übrigens, anders als im Grundriss eingezeichnet, Waschmaschine und Trockner hervorragend in die Nische, die im unteren Bereich durch die Dusche des Gäste-WCs entstanden ist. So hat man dann im oberen Bereich des HWR genug Stellplatz.)

Im großen offenen Wohn-Ess-Koch-Bereich haben wir die Küche nach vorne rechts wandern lassen, da wir nicht wirklich den Sinn gesehen haben, aus der Küche anstatt von der Couch in den Garten schauen zu können. ;)

Hier auch noch die beiden Grundrisse nebeneinander zum optischen Vergleich:




Änderungen im Vergleich zum Standard-Dachgeschoss:
Da die Treppe nun auf der anderen Flurseite ist, konnten wir die Tür des Badezimmers verschieben und somit das Badezimmer aus dem Maxime Style City einplanen lassen. In der Standard-Variante wäre dies nicht optimal zu lösen gewesen, da die Tür praktisch in die Dusche rein geöffnet hätte. In diese tolle Badezimmervariante, dessen zentrales Element das „T“ ist, hinter welchem Dusche und Toilette verschwinden, hatten wir uns im Musterhauspark verliebt.

Sonstige Änderungen haben sich im Obergeschoss nur durch die veränderten Außenmaße unseres Classico 400 ergeben.

Hier könnt ihr wieder die beiden Grundrisse vergleichen:




4. Innenausstattung
Zusätzliche Ausstattung im Erd- und Dachgeschoss:
Innentüren aus dem WOHNIDEE-Haus (Classico 300)
Elektrische Rollläden an allen Fenstern (insgesamt 12)

Zusätzliche Ausstattung im Erdgeschoss:
Eingangstür: 2-flg. Jette-Joop-Haustür mit Stangengriffgarnitur (Es sei denn, wir finden in der Bemusterung noch eine günstigere Variante, die uns ähnlich begeistert ;) Wobei das „günstiger“ mit Sicherheit kein Problem sein wird.)

Gäste-WC: Dusche
Mehrkosten entstehen hier nur für die zusätzlichen Materialien! (Duschtasse inkl. Träger, Armaturen, Anschlüsse / Leitung, Wandfliesen, Versiegelung)

Küche: Entfall der Fliesen
Wir haben in den Musterhäusern festgestellt, wie toll es aussieht, wenn in dem großen offenen Wohn-Ess-Koch-Bereich durchgängig einheitliches Laminat / Parkett liegt.

Zusätzliche Ausstattung im Dachgeschoss:
Wandelemente: anstatt Trockenbauwände massive Trennwandelemente
Hierfür haben wir uns entschieden, um zusätzliche Stabilität im Obergeschoss zu gewinnen, sprich dort auch bei Bedarf richtig schwere Sachen aufhängen zu können.

Mehrkosten für alle Wandelemente: nur 1.189 €
Gerade diese Kosten hatten wir sehr viel höher eingeschätzt! Von daher können wir allen wirklich nur empfehlen, sich dafür zu entscheiden.

Badezimmer: zusätzlicher Waschtisch, Duschtasse 100x100, Badewanne 180x80, Handtuchbadheizkörper, Trennwände des „T“ (beidseitig gefliest)

Zusätzliche Ausstattung im Spitzboden:
Dampfsperre, Dämmung, Rigips inkl. Spachtelung, Bodenfläche komplett mit Rauhspund-Brettern ausgelegt


5. Energieausstattung
Das Classico 400 verfügt im Standard über die 3-Liter-Viebrockhaustechnik.

Beschreibung gemäß Viebrock: Bei der 3-Liter-Viebrockhaustechnik handelt es sich um eine Abluft-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung, Fabrikat Nibe, Typ 640 P, mit einem emailliertem Warmwasserspeicher, Fassungsvermögen 189 Liter.
(Quelle: Baubeschreibung, Kapitel „Heizungsanlage“, Stand September 2009)

Wir haben nun das Aktionspaket „55 Jahre Viebrockhaus“ (verfügbar bis zum 20.11.2009) in Anspruch genommen, wodurch unser Haus zu einem 2-Liter-Viebrock-Haus aufgerüstet und zusätzlich mit einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 1 kWP ausgestattet wurde.

Beschreibung gemäß Viebrock: Bei der 2-Liter-Viebrockhaustechnik handelt es sich um eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Außenluftmodul, Fabrikat Nibe, Typ Nibe Split mit einem 270-Liter-Multifunktionsspeicher.
(Quelle: Baubeschreibung, Kapitel „Heizungsanlage“, Stand September 2009)

Preisersparnis aufgrund des Jubiläumsangebots zum Normalpreis dieser Ausstattungsmerkmale: 5.500 € (55 Jahre x 100 € / Jahr)

Wir wollten es aber noch ein bisschen besser und haben unser Haus zu einem 2-Liter-Hybrid-Air-Viebrockhaus aufrüsten lassen.

Beschreibung gemäß Viebrock: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Außenluftmodul, Fabrikat Nibe, Typ Nibe Split, wird mit einer Abluft-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung, Fabrikat Nibe, Typ 640 PO, in Kombination betrieben. Dieses modulierende System ermöglicht die Steigerung der Heizleistung und eine optimale Leistungsanpassung an den Wärmebedarf Ihres Viebrockhauses.
(Quelle: Baubeschreibung, Kapitel „Heizungsanlage“, Stand September 2009)

Also wird hier quasi die 3-Liter- mit der 2-Liter-Technik kombiniert.

Zusätzlich haben wir uns für Fußbodenheizung im kompletten Erd- und Dachgeschoss entschieden. (Davon werden generell bei Viebrock ausgeschlossen: HWR, Abstell-/Vorratsräume, Treppenhaus, Flur im Dachgeschoss, wenn dieses nicht ausgebaut wird.)

Übrigens hat NIBE eine sehr informative Website, auf welcher die Technik und die verschiedenen Modelle erläutert werden: www.nibe.de. Hier sieht man auch, dass Viebrock wirklich die leistungsfähigsten Geräte der neusten Generation verwendet.

Sonntag, 15. November 2009

Unsere Entscheidung für Viebrock – und warum wir uns gegen andere Bauträger entschieden haben

Seit dem 05.11.2009 steht es nun offiziell fest: Viebrock ist der Partner, mit dem wir unseren Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen. Betreut werden wir vom Standort Bielefeld-Bethel .
(www.viebrockhaus.de/musterhaeuser/musterhaeuser-bielefeld-bethel/).

In Bethel gibt es zwei Musterhäuser, das Maxime 300 und das Maxime 700. So bekommt man schon direkt live einen kleinen Teil der Viebrock-Welt geboten, was wir sehr hilfreich finden, selbst wenn man sich (wie wir auch) später für einen anderen Haustyp (in unserem Fall das Classico 400) entscheidet.

Wie und warum es zu unserer Entscheidung zu Viebrock kam und welche potenziellen Anwärter wir aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen haben, davon erzählen wir im Folgenden.


Inhalt
1. Warum haben wir uns überhaupt für einen Bauträger entschieden?
2. Bauträger, mit denen wir konkrete Verhandlungen geführt haben: Viebrock und HELMA
3. Unsere Entscheidung gegen HELMA
4. Unsere Entscheidung für Viebrock
5. Über welche weiteren Bauträger wir uns informiert haben
6. Die wichtigsten Tipps & Tricks für die Bauträgersuche und –entscheidung


1. Warum haben wir uns überhaupt für einen Bauträger entschieden?
Unser zweiter Gedanke nach „Wir möchten ein Haus haben.“, war zunächst „Wir kaufen eine bereits bestehende Immobilie.“ Der Gedanke ans „selbst bauen“ schreckte uns zunächst ab, weil damit natürlich viel mehr Arbeit und Aufregung verbunden ist. Rinas Eltern haben sogar zweimal gebaut, was als Kind natürlich unheimlich spannend war, aber auch in jungen Jahren hat man schon mitbekommen, wie eingespannt die Eltern waren. Jeden Tag auf der Baustelle vorbeischauen, so viel organisieren, an 1.000 Sachen gleichzeitig denken… Das hat uns im ersten Moment doch sehr abgeschreckt. Vielleicht lag es auch daran, dass wir in den letzten Jahren in kurzer Reihenfolge zweimal umgezogen sind und schon genug mit den Renovierungen zu tun hatten, sodass der erste Impuls war, uns nun bloß nicht noch mehr Arbeit aufzuhalsen. :)

Daher hatten wir uns anfänglich also auf die Suche nach Häusern, die zum Verkauf standen, gemacht. In unserem Fall stellten wir dabei schnell ernüchtert fest, dass es trotz Wirtschaftskrise nicht wirklich viele neue Immobilien auf dem Markt in Bielefeld und Umgebung gab. Ältere Immobilien (ab 10 Jahre und älter) schieden dann schnell aus, nachdem Rinas Vater uns einen Vortrag über aktuelle und zu erwartende Energieanforderungen gehalten hat, sowie über alle möglichen Kosten, die uns in Zukunft in Zusammenhang mit dem Haus erwarten können. Ein Beispiel war das Dach des Hauses. Ein qualitativ hochwertiges und gut gedecktes Dach kann 50 Jahre und länger halten, ein schlecht gedecktes auch mal nur 40 Jahre. D. h. wenn man sich für ein Haus aus den 70ern interessiert, kann man sich quasi schon ausrechnen, in welchem Zeitraum man das Dach neu eindecken lassen darf.

Daher war unser Ausflug in die Welt gebrauchter Immobilien auch nur sehr kurz und der Entschluss stand fest: Wir wollen bauen.


2. Bauträger, mit denen wir konkrete Verhandlungen geführt haben: Viebrock und HELMA
Die Bauträger, mit denen wir konkrete Verhandlungen geführt haben, d. h. mehrere Termine hatten und uns ein Angebot eingeholt haben, sind Viebrock und HELMA.

Generell spielten für uns vor allem folgende Kriterien bei der Auswahl der Bauträger eine Rolle:
a) Wir wollten auf jeden Fall massiv, d. h. Stein auf Stein, bauen.
b) Der Bauträger soll ein Beratungsbüro und am besten noch Musterhaus im Umkreis haben.
c) Der Bauträger sollte natürlich wenigstens einen Haustyp haben, der uns schon allein optisch gefällt. ;)
d) Die finanzielle Situation des Bauträgers sollte einwandfrei sein.

Den letzten Punkt möchten wir Euch übrigens wärmstens ans Herz legen! Der schlimmste Fall, der neben gravierenden Baumängeln eintreten kann, ist, dass der Bauträger insolvent wird. Wichtige Informationen bekommt man z. B. im elektronischen Bundesanzeiger (Bilanzeinsicht) oder teilweise auch durch simples Googlen, wenn ein Bauträger bereits aufgrund seiner Finanzen in der Tagespresse war.

Die Größe des Bauträgers hat für uns keine primäre Rolle gespielt, obwohl Viebrock und HELMA zu den großen gehören. Wir mussten aber z. B. einen kleinen Bauträger aus der Umgebung aufgrund der Finanzen ausschließen, da wir u. a. recherchiert haben, dass neben der ohnehin nicht so tollen Bilanz auch noch einer der Geschäftsführer selbst Schulden an den Hacken hat. Es können aber durchaus auch große Bauträger in finanzielle Schwierigkeiten geraten (siehe 5.), sodass man natürlich rein anhand der Größe eines Bauträgers keine Rückschlüsse ziehen kann.

Falls Ihr von dem ganzen „Finanzkram“ selbst keine Ahnung habt: Fragt jemanden, der es hat! Man sieht einem Unternehmen meistens einfach nicht an, was hinter einer schönen Fassade alles lauern kann. Und im schlimmsten Fall steht man dann da und das Haus wird nicht weiter gebaut!

Der erste Bauträger, mit dem wir überhaupt Kontakt aufgenommen haben, war Viebrock, da uns das Unternehmen bereits bekannt war und wir generell Gutes gehört hatten. Die Musterhäuser vor Ort machten einen sehr guten Eindruck und unsere Beraterin Frau G. sowieso. Qualität, Service und Technik schienen zu stimmen, sodass wir sehr schnell das Gefühl hatten, dass es Viebrock werden wird.

Natürlich möchte man bei der hohen Summe, die man investiert, wenigstens ein vergleichbares Gegenangebot haben. Wobei wir das Wort „vergleichbares“ dick unterstreichen möchten. Viebrock ist mit Sicherheit kein Low-Budget-Anbieter und natürlich gibt es genug Möglichkeiten, günstigere Angebote zu finden. Man muss aber eben dann genau vergleichen, was man für sein Geld geboten bekommt. Und sich auch fragen, was man selbst für Ansprüche hat. Große Unterschiede findet man schon in den Bau- und Leistungsbeschreibungen. Diese solltet ihr in jedem Fall immer penibel lesen und beim Vergleich mehrerer Anbieter am besten eine Checkliste erstellen, um besser vergleichen zu können, was Anbieter A im Vergleich zu Anbieter B leistet. Es sind einfach viel zu viele Positionen, als dass man ansonsten den Überblick behalten kann.

Unserer Meinung nach hat Viebrock zwar seinen Preis, das bestreiten wir gar nicht, aber allen bisherigen Eindrücken nach, ist das, was geleistet wird, seinen Preis auch wirklich wert.

Unser Anspruch war, dass die Musterhäuser eines Bauträgers bei uns den „Wow-Effekt“ auslösen müssen. Und das war bei Viebrock definitiv der Fall, selbst in den Häusern, die von der Inneneinrichtung oder vom generellen Baustil nicht unserem Geschmack entsprachen, in denen wir aber trotzdem gemerkt haben, dass alles qualitativ sehr hochwertig ist.

In Musterhäusern anderer Hersteller hatten wir aller meistens nur das Gefühl „Joa, sieht ja ganz schön aus.“ Da gab es kein „Oh, guck mal hier, das ist ja auch toll.“ oder „Das ist ja super, das können wir auch machen.“ Und ihr müsst bedenken: Musterhäuser sind generell immer top ausgestattet, denn man will ja erstens zeigen, was man kann, und zweitens dem Kunden auch noch jede Menge Ideen schmackhaft machen, die man ihm zum Mehrpreis verkaufen kann. Und wenn einen dieser Aufwand dann nicht schon in Begeisterung verfallen lässt…

Versteht uns nicht falsch: Die anderen Musterhäuser waren qualitativ auch nicht schlecht, aber sie haben einfach nicht so laut gerufen „Wir machen Euren Traum wahr!“. Und bei der Summe, die ein Eigenheim kostet, und der langen Zeit, die man in dem Haus verbringen will, wollten wir schlicht und einfach von Anfang an begeistert werden.

Außer Viebrock hatte das in ähnlicher Form nur HELMA geschafft, weswegen wir uns entschlossen hatten, hier ein Vergleichsangebot einzuholen. Mit dem Gedanken: Im besten Fall können wir hier Geld sparen, im „schlimmsten“ Fall bestätigt uns das HELMA-Angebot wie goldrichtig wir bei Viebrock sind.

HELMA war uns übrigens vorher nicht bekannt und wir haben das Unternehmen zufälligerweise beim Googlen entdeckt.

Einen Überblick über Bauanbieter erhält man z. B. auch auf Portalen wie immobilienscout24.de in der Rubrik „Hausbau“, wo man nach verschiedenen Kriterien z. B. Bauart oder Preis selektieren kann.


3. Unsere Entscheidung gegen HELMA
Leider, leider hat sich in unserem Fall das bestätigt, was wir im Vorfeld schon teilweise über HELMA gelesen hatten, was uns aber wegen des sehr positiven Eindrucks vom Musterhaus und der sehr guten Erstberatung zunächst nicht abgeschreckt hatte. Wir hatten mehrfach bei unserer Online-Recherche gelesen, dass der Service bei HELMA ein wenig zu wünschen übrig lässt, vor allen Dingen, nachdem man den Vertrag bereits unterzeichnet hat. Wir haben gelesen, dass es dann schwer wäre, jemanden zu erreichen und auch die generelle Organisation wurde bemängelt sowie dass man sich mit der Planung zu viel Zeit gelassen hat.

Wir sind ja nun gar nicht so weit, also bis zur Vertragsunterzeichnung bekommen, haben aber auch schon in der Anfangsphase deutliche Unterschiede zum Service, dem wir bei Viebrock begegnet sind, bemerkt. Dies war der alleinige Punkt, der zur Entscheidung gegen HELMA geführt hat.

In unserem konkreten Fall sah es so aus, dass sich nach dem tollen Erstgespräch, das in unseren Augen sehr angenehm sowie auch sehr kompetent und professionell war und uns sogar noch Einiges dazu lernen ließ, der weitere Ablauf doch sehr zäh und unbefriedigend darstellte.

Bei Viebrock ist es so, dass man direkt ein Angebot vorgelegt bekommt, das alle individuellen Wünsche beinhaltet. Man weiß also gleich, was einen erwartet und ob man finanziell auf der richtigen Spur ist oder nicht.

Bei HELMA wurde uns nun erläutert, dass gerade das Konzept umgestellt worden sein. Es gäbe zwar noch den Katalog mit den Grund-Haustypen, die auch online vermarktet werden, aber im Grunde genommen, baue man rein individuell und deshalb wäre es auch schwierig, Grundpreise zu nennen. Rein individuell hört sich ja sogar gut an, aber noch nicht mal eine ungefähre Preisspanne?

Damit haben wir uns natürlich nicht abspeisen lassen und beharrten darauf, zumindest eine ungefähre Angabe für die beiden Haustypen zu haben, die wir favorisierten, denn man muss ja wissen, ob ein Haus ins Budget passt oder nicht. Schließlich wurde uns dann ein Preisrahmen genannt, der uns sehr hoffnungsvoll stimmte, da er deutlich (75.000 €!) unter dem Preis des vergleichbaren Maxime 700 von Viebrock lag. Klar denkt man dann im ersten Moment: Wie kann das denn bloß sein? Sollte es doch stimmen, was gerne an Viebrock bemängelt wird, dass diese einfach zu teuer sind?

Wir sind dann mit dem Berater all unsere Wünsche durchgegangen. Bei HELMA war es nun so, dass wir nicht direkt ein Angebot bekommen konnten. Erstens wäre gerade eine neue Software eingeführt worden, was die Abläufe ein wenig verzögere, und zweitens wäre der Berater gerade sehr eingespannt. Wir waren an einem Donnerstag bei HELMA und uns wurde das Angebot für Anfang der übernächsten Woche zugesagt.

Hier fragten wir uns schon: Selbst wenn die Software neu ist und selbst wenn eine Person gerade keine Kapazitäten frei hat, gibt es nicht jemand anderen, dem man unsere Informationen zur Bearbeitung weitergeben kann? Service bedeutet für uns zu sagen: Wann brauchen Sie das Angebot, wir tun unser Möglichstes. Den Kunden aber gleich mit verschiedenen Entschuldigungen abzuspeisen, ist natürlich nicht so schön.

Nichtsdestotrotz: Das Musterhaus sah qualitativ wirklich gut aus, wir hatten uns zwei tolle Haustypen ausgesucht und der Preis war sehr vielversprechend, also haben wir uns darauf eingelassen, zu warten.

Ein oder zwei Tage nach dem Gespräch hat sich dann aber ergeben, dass wir auf unserem Grundstück nur bis zu 160 m² bauen dürfen (siehe erster Eintrag dieses Blogs), weswegen wir direkt Kontakt mit HELMA aufgenommen haben, da unsere ausgewählten Haustypen hinsichtlich m² und Außenmaßen angepasst werden mussten. Wir haben diese ganzen Informationen per E-Mail an unseren Berater geschickt, da das Musterhaus in Bielefeld nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist (, was natürlich auch nicht optimal ist).

Reaktion: Nichts! Weder eine Eingangsbestätigung der E-Mail, noch ein Anruf oder sonst irgendwas. Also sind wir schließlich während der regulären Öffnungszeiten noch einmal zum Musterhaus gefahren.

Große Überraschung vor Ort: Es war geschlossen! Es hing ein handgeschriebener Zettel an der Haustür, dass das Musterhaus heute nicht besetzt sei. Ich glaube, wenn wir nicht nur 15 Minuten Fahrtzeit gehabt hätten, hätten wir uns schwarz geärgert. Am folgenden Tag haben wir dann jemanden angetroffen, nur leider nicht unseren Berater, und nun erfuhren wir auch, warum er so eingespannt war: Er zog gerade um. Und wahrscheinlich, so meinte der andere Berater, hätte er wohl seinen Computer noch nicht wieder angeschlossen, und daher wohl auch unsere E-Mail noch nicht gelesen. Er selbst hätte leider keine Informationen zu unserem Auftrag und könne uns daher auch nicht weiterhelfen, aber er würde direkt versuchen, unseren Berater zu erreichen.

Als wir wieder im Auto saßen, waren wir schon „leicht“ verärgert. Wir haben durchaus einen langen Geduldsfaden, aber diese Art und Weise war  für uns inakzeptabel. Unser Berater hätte ja einfach nur sagen müssen, warum er momentan zeitlich so eingespannt ist, dann hätte man gemeinsam nach einer Lösung suchen können. Zudem sehen wir wie schon gesagt nicht das Problem, unsere Daten an eine andere Person weiterzugeben. Wofür sind denn sonst bitte die anderen Berater da?! Allein für den Standort Bielefeld gibt es vier Ansprechpartner.

Unser Berater schien dann anscheinend doch auf einmal flott zu werden, denn er rief Patrick am nächsten Tag während der Arbeitszeit auf dem Handy an, obwohl wir ausdrücklich gesagt hatten, dass wir wochentags frühestens ab 17 Uhr erreichbar sind und im Büro nicht privat telefonieren können. (Direkt als positives Gegenbeispiel unsere Immobilienmaklerin: Sie schrieb eine E-Mail, wenn etwas geklärt werden musste. „Ich möchte Sie während der Arbeitszeit nicht stören, aber rufen Sie mich doch bitte zurück, sobald es Ihnen möglich ist.“ Das kam sehr gut an!)

Patrick hat ihn dann während seiner Mittagspause zurückgerufen und es sah dann so aus, dass wir zu einem neuen Termin vorbeikommen sollten, bei welchem uns das Angebot erläutert werden sollte. Wir hatten allerdings ausgemacht, dass wir das Angebot per E-Mail bekommen sollten. Aber gut, den neuen Termin haben wir noch nachvollziehen können, da wir wahrscheinlich ohnehin Fragen gehabt hätten.

Bei diesem Termin war es dann so, dass uns unser Berater einen lieblosen 4-seitigen Wisch vorgelegt hat (anders können wir das nicht bezeichnen, obwohl wenigstens noch HELMA-Briefpapier verwendet wurde), auf welchem die Hausbeschreibung sowie Zusatz- und Sonderleistungen ohne Preisangabe hintereinander aufgelistet waren. Direkt am Anfang stand ein Gesamtpreis, der mit der vorherigen Preisspanne überhaupt nichts mehr zu tun hatte. (Jedenfalls hätte dieser nur zustande kommen können, wenn unsere gewünschten Extras wesentlich mehr als bei Viebrock gekostet hätten!) Das Angebot sah auch nicht nach toller Software aus, sondern nach mal eben in Word per Hand zusammen getippt. Die Grundrisse auf der letzten Seite waren so klein (3 x 2,5 cm), dass man keinerlei Größenangabe ablesen konnte, und leider waren die Größenangaben von Haus und einzelnen Räumen auch nicht gesondert angegeben. In unseren Augen aufgrund der Anpassung des Hauses wichtige Informationen. Und dafür hatten wir warten müssen, da sich ja sowieso schon eine Verzögerung von ein paar Tagen ergeben hatte! Zwar wurde uns dann noch am Bildschirm eine 3-D-Ansicht präsentiert und hier konnte man Größenangaben ablesen, aber das hat den Eindruck auch nicht entscheidend verbessert.

Was wir natürlich direkt bemängelt haben, war, dass wir den Preis überhaupt nicht nachvollziehen konnten, schon allein, weil die ganzen Positionen einfach nur hintereinander aufgelistet waren. Teilweise auch überhaupt nicht zusammenhängend. Position 5 war z. B. „Dachgeschoss: ausgebaut“. Die dafür genau zu erbringenden Sonderleistungen waren aber Punkt 16. und 17.

Dass der Gesamtpreis überhaupt nichts mit der ursprünglichen Preisspanne zu tun hat, haben wir schon gar nicht mehr erwähnt, da uns sonst glaube ich direkt die Galle hochgekommen wäre und wir auch keine Lust auf endlose Diskussionen hatten.

Jedenfalls wurde Nachbesserung versprochen und wir sollten ein detaillierteres Angebot mit allen Einzelkosten per E-Mail erhalten und zwar schon am nächsten Tag. Wir haben dann auch noch einmal betont, dass bitte auf jeden Fall der Grundpreis des Hauses aufgeführt werden sollte, um das Ganze noch besser nachvollziehbar zu machen. (Und schon allein, um auch zu sehen, ob die vorher genannte Preisspanne nur Augenwischerei gewesen ist.)

Das nachgebesserte Angebot kam zwar pünktlich, der Grundpreis stand aber wieder nicht drin! So viel dazu. Zudem hatte HELMA uns auch statt der im Erstgespräch vereinbarten zwei, nur ein Angebot für einen der Haustypen, die uns gefallen haben, erstellt, und zwar für den teureren Typ.

Anhand der für die Extrawünsche aufgeführten Preise konnten wir nun aber halbwegs den Grundpreis unseres gewünschten Hauses nachvollziehen. Er lag auf einmal um 40.000 € höher als die Angabe im Erstgespräch, obwohl das Haus ja sogar um ca. 20 m² zum Standardtypen geschrumpft worden war. Da waren wir natürlich ziemlich sauer! Schön zu wissen, dass man als Kunde mit anscheinend aus der Luft gegriffenen Angaben gelockt wird.

Die Kosten für die Extras waren übrigens etwas günstiger als bei Viebrock, aber nicht in dramatischem Ausmaß (z. B. hätte uns der Gesamtpreis für elektrische Rollläden an allen 17 Fenstern ca. 800 € weniger gekostet).

Beim direkten Vergleich der Angebote stellten wir einen weiteren Unterschied fest: Bei HELMA standen sehr häufig ungefähre Angaben, z. B. „ca. 40 m² Fußbodenaufbau im Spitzboden“. Ganz zum Schluss unter der Unterschrift des Beraters stand weiterhin: „P.S.: Endgültige Preisangaben bedürfen der Bestätigung der HELMA-Geschäftsleitung.“ Im Zusammenhang lässt uns das vermuten, dass durchaus auch noch höhere Kosten als die angegebenen hätten anfallen können. Dies ist bei Viebrock nicht so. Baut man das Haus wie Angebot angegeben, bezahlt man genau das, was dort steht.

Der zweite Unterschied, der uns auffiel war, dass bei HELMA zu 90 % glatte Preise standen, z. B. 6.000 €, 5.000 €, 1.700 €… Im Viebrock-Angebot ist das zu 90 % nicht so, sprich dort stehen Preise wie 1948 €, 6056 €, 637 €, etc. Vielleicht sind die Preise bei HELMA ja alle glatt, dies halten wir aber nicht für sonderlich wahrscheinlich, und auch hierdurch wirkte das Angebot eher vage.

Wie viel wir im Endeffekt im Vergleich zu Viebrock hätten sparen können, können wir aufgrund dieser ganzen Ungereimtheiten beim besten Willen nicht sagen. Glaubt uns, das hätte uns selbst brennend interessiert!

Ein weiterer unbekannter und großer Kostenfaktor wäre die wahrscheinlich noch von uns gewünschte Aufrüstung des Hauses hinsichtlich Dämmung / Energieverbrauch gewesen, da uns HELMA ein KfW 70 Haus angeboten hat, wir uns bei Viebrock aber immer ein KfW 55 Haus haben anbieten lassen (noch nach EnEV 2007 betrachtet). Der HELMA-Berater meinte, dass ein KfW 70 Haus völlig ausreichen würde und die Aufrüstung auf ein KfW 55 Haus sehr teuer wäre (laut ihm ca. 15.000 €) und sich das zudem gar nicht rechnen würde, denn so viel würde man im Vergleich gar nicht einsparen können. (Wir wollten trotzdem gerne eins!)

Und es kommt ja auch noch hinzu, dass die KfW einen höheren Zinssatz für die Förderung eines KfW 70-Haus nimmt, d. h. hierdurch wären auch noch höhere Kosten auf uns zugekommen. Außerdem haben wir bei Viebrock eine kleine Photovoltaik-Anlage einplanen lassen, deren Kosten man ebenfalls noch hätte hinzurechnen müssen (ca. 4.000 - 5.000 € zzgl. Kosten für Montage, Installation etc.).

Als Gefühl bleibt, dass die nicht abzuschätzende eventuelle Ersparnis auf jeden Fall nicht groß genug gewesen wäre, da das alles doch einen äußerst faden Beigeschmack hinterlassen hat.

Der Fairness halber sei noch erwähnt, dass HELMA aktuell ein Nachlassangebot zur Einführung der EnEV 2009 laufen hat: Bei Vertragsabschluss bis zum 15.11.2009 hätten wir 6.900 € sparen können. Doch auch diese konnte uns nicht umstimmen.

Toll war auch, dass unser Berater eine Erd-Wärmepumpe berechnet hatte und natürlich wussten wir, dass diese um Einiges teurer ist als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, welche wir in unserem Viebrock-Haus haben. (Hey, ein Lichtblick! Wir konnten doch noch etwas sparen!) Als wir darauf hingewiesen haben, schaute er doch leicht verdutzt. Es wirkte, als ob er nicht damit gerechnet hatte, dass wir schon so viel Ahnung von der Materie hatten. Was uns gewundert hat, da er wusste, dass wir parallel mit Viebrock verhandelten. Das hatten wir irgendwann erwähnt, um das Ganze mal ein bisschen zu beschleunigen. Eigentlich nicht unbedingt unsere Art, aber in diesem Fall hat es etwas bewirkt.
Jedenfalls hätten wir uns gewünscht, dass er von sich aus darauf hingewiesen hätte, dass wir durch die Alternative Luft-Wasser-Wärmpumpe Kosten einsparen können.

Weitere kleinere Unstimmigkeiten waren, dass er einen Schornstein eingeplant hatte, den wir gar nicht gewollt hatten, aber die kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, die wir auf jeden Fall haben wollten, lediglich als variables Extra aufgeführt hatte. Er hatte im Erstgespräch suggeriert, dass das wohl nicht zu seinen Ausstattungsfavoriten gehört, da er unseren ausdrücklichen Wunsch hinterfragt hatte, vielleicht lag es daran. Sprich dies wäre noch zum Gesamtpreis dazu gekommen. Aufgrund des falsch eingeplanten Schornsteins, wären aber nicht die Gesamtkosten, sondern nur 1.900 € dazu gekommen.

Zudem hatte er beim Umbau des Hauses auf unsere neuen Erfordernisse den Drempel so niedrig angesetzt, dass man im Obergeschoss doch beeinträchtigt gewesen wäre (in Bezug auf Stellmöglichkeiten der Möbel). Darauf hingewiesen, sagte er, dass wir bei einem höheren Drempel schon in die Zweigeschossigkeit kämen, die auf unserem Grundstück nicht erlaubt ist. Das haben wir erst mal so hingenommen. Wir haben dann nachher noch recherchiert, ab wann man von einer Zweigeschossigkeit spricht, haben es dann aber doch nicht mehr selbst nachgerechnet, weil wir in HELMA keine Energie mehr stecken wollten. Also wissen wir nicht, ob seine Aussage stimmte oder nicht. Es wäre zumindest schön gewesen zu wissen, wie hoch der Drempel maximal hätte sein dürfen. Denn wir hätten ihn auf die m² bezogen definitiv noch erhöhen können, da unser Haus mal eben auf 150 m² verkleinert worden war, obwohl wir 160 m² angegeben hatten… Dies wurde zwar im nachgebesserten Angebot angepasst, aber trotzdem war das ein weiterer Punkt, in welchem nicht optimal auf unsere Wünsche eingegangen worden war.

Auf dem Heimweg haben wir uns erst nur sprachlos angeschaut, bis wir beide einfach nur meinten „Wollen die uns verarschen?“. Anders konnten wir dieses ganze Erlebnis nicht zusammenfassen. Eine herbe Enttäuschung auf ganzer Linie, da wir in HELMA wirklich einen potenziellen Partner gesehen hatten! Wenn sich der Service uns gegenüber aber schon am Anfang so gestaltet, lässt uns das nichts Gutes für den weiteren Verlauf ahnen. Bauen bringt schon genug Stress und Aufregung mit sich, dann sollte man wenigstens einen Partner an seiner Seite haben, der diesen möglichst minimiert und einem das Gefühl gibt, dass man sich auf ihn verlassen kann.

Hier auch noch mal ein Bild zum direkten Vergleich. Der getackerte Wisch von HELMA und die Angebotsmappe von Viebrock. Die man übrigens zu jedem neuen Angebot bekommen hat (wir hatten insgesamt 3 Mappen) und die aus ca. 50-60 Seiten besteht (inklusive Bau- und Leistungsbeschreibung, Zahlungsplan etc.).




Aufgrund all dieser Erfahrungen haben wir uns auch gar nicht mehr bei HELMA gemeldet. Nach ca. 14 Tagen rief unserer Berater dann aber von sich aus an und war natürlich nicht sehr erfreut zu hören, dass wir uns für Viebrock entschieden hatten. Laut seiner Aussage hätten wir bei HELMA auf jeden Fall jede Menge sparen können und er hätte uns doch noch weitere attraktive Angebote machen können. Tja, der Preis ist in diesem Fall aber nicht alles. Schade, HELMA! Das hätte anders laufen müssen!


4. Unsere Entscheidung für Viebrock
Bei Viebrock haben wir hinsichtlich Service das genaue Gegenteil zu HELMA erlebt. Hier haben wir uns gewundert, was unsere Beraterin Frau G. nicht alles für uns getan hat, und wie geduldig sie war, trotz aller Änderungswünsche, Fragen und Termine. Nicht selten begann ein Telefonat mit „Tut uns leid, dass wir Sie schon wieder nerven müssen…“. ;)

Natürlich ist genau das ihr Job, wir fanden es trotzdem beachtenswert, weil sie einfach noch viel mehr für uns getan hat, als man es hätte erwarten können. Sie hat sogar selbständig Kontakt zu Ämtern und zur Gemeinde aufgenommen, da es noch einige Dinge bzgl. unseres Grundstücks zu klären gab. Das hat sie uns dann meist hinterher erzählt, d. h. sie hat es definitiv nicht auf unsere Bitte hin getan. Und wenn sie mal selbst eine Antwort nicht wusste, wusste sie sofort, wen sie anrufen musste. Da gab es keine Entschuldigungen oder Vertröstungen. Und sie war sogar selbst bei unserem Bodengutachten anwesend und hat uns auch dort unterstützt. Service in jeder Hinsicht auf den Punkt gebracht.

Aber zurück auf Anfang. Unseren ersten Termin bei Viebrock hatten wir am 25.09.2009. Wir haben uns erst einmal in aller Ruhe die beiden Musterhäuser Maxime 300 und Maxime 700 angeschaut und direkt in das Maxime 700 verliebt. Wir waren zu Beginn auch total unbedarft und hatten noch überhaupt keine Ahnung, welcher Haustyp denn wie viel ungefähr kostet.

Vom Maxime 700 haben wir uns dann auch relativ schnell verabschiedet, da dann sowieso zu groß für unser Grundstück und weil es im Grundpreis auch um Einiges teurer war als das Classico 400, für welches wir uns im zweiten Schritt entschieden haben. Traufgiebel sind anscheinend teuer. Und Rina trauert immer noch ein bisschen, aber auch ohne Traufgiebel finden wir das Classico 400 sehr schön.

Nach dem ersten Gespräch, das inklusive Besichtigung fast 3 Stunden gedauert hat und in welchem wir wirklich eine Menge gelernt haben, haben wir uns entschlossen, in den großen Musterhauspark nach Bad Fallingbostel zu fahren. Aufgrund der Preisliste von Viebrock erschien uns das Classico 400 nämlich sehr attraktiv und hatte auch genau die richtige Größe für unser Grundstück, sodass wir uns das Haus und auch noch weitere gerne vor Ort anschauen und einfach auch noch ein bisschen mehr „Viebrock-Luft“ schnuppern wollten.

Und das war eine gute Entscheidung! Nicht nur, dass uns das Classico 400 überzeugt hat, sondern wir haben aus anderen Häusern noch jede Menge Ideen mitgenommen, z. B. die Innentüren aus dem WOHNIDEE-Haus (Classico 300). Die Bemusterungshalle haben wir uns natürlich auch schon angeschaut und schon mal einen Klinker und Fliesen in die engere Auswahl gefasst. Wir haben natürlich noch jede Menge Zeit, aber ein paar Vorüberlegungen schaden ja nicht. :)

Mit diesen ganzen neuen Ideen sind wir dann wir dann wieder zu Viebrock und haben ein neues Angebot für das Classico 400 bekommen. Auch an diesem Termin hat sich Frau G. wieder viel Zeit für uns genommen, da ja nun unsere ganzen  neuen Sonderwünsche mit eingerechnet wurden. So hatten wir dann aber nachher ein Angebot, dass noch viel konkreter war als das für das Maxime 700 und es war auch preislich attraktiver. Also konnten wir zufrieden nach Hause gehen, das Ganze erst mal sacken lassen und weiter darüber brüten.

Wir haben anschließend noch zweimal Änderungen am Grundriss vornehmen lassen, weil man einfach nach und nach noch auf tolle Ideen kommt, wie man den Platz besser ausnutzen kann. Was wir genau alles geändert haben, darüber berichten wir im nächsten Eintrag. Teilweise haben wir sogar Ideen von anderen Herstellern mit einfließen lassen, z. B. die Anordnung der zusätzlichen Dusche im Gäste-WC. Wir fragen uns, ob Viebrock überhaupt jemals die Häuser so baut, wie sie als Standard im Katalog abgebildet sind? ;) Die Standards sind ja auch schon toll, aber je länger man darüber nachdenkt, desto kreativer wird man. ;)

Das können wir auch wirklich nur als Tipp weitergeben: Überlegt lange und gründlich, wie man den Grundriss am besten gestalten kann! Gerne wird z. B. Platz im Flur oben und unten verschenkt. Und manchmal reicht es schon, die Treppe auf die andere Seite zu verschieben und schon tun sich neue Möglichkeiten fürs Badezimmer auf! Frau G. war jedenfalls immer begeistert, wenn wir mit neuen Grundrissen um die Ecken kamen. Vielleicht auch, weil Rina sie schon komplett fertig in Photoshop erstellt hatte. ;)

Was wir auch super fanden: Viebrock hat uns zu keiner Zeit zu einer Vertragsunterzeichnung gedrängt! Nach dem 3. oder 4. Gespräch hat Frau G. lediglich nachgefragt, wie lange wir schätzen, noch für eine Entscheidung zu brauchen. Dies geschah aber mit dem Hintergrund, dass wir das Jubiläumsangebot „55 Jahre Viebrockhaus“ in Anspruch nehmen wollten, dass nur bis zum 20.11.2009 verfügbar ist. Zudem waren wir an diesem Punkt schon so detailliert in der Planung, dass eigentlich wirklich nur noch die Unterschrift fehlte.

Diese haben wir dann am 05.11.2009 geleistet. Nach Vertragsunterzeichnung haben wir einen knallroten Viebrock-Ordner mit Register sowie eine Flasche Wein bekommen. Und wir durften auch schon feststellen, dass Viebrock auch nach Vertragsunterzeichnung noch für uns da ist, da wir an einer Stelle aus der Bauzeichnung nicht ganz schlau geworden sind. Auch hier konnte uns Frau G. wie immer weiterhelfen.

Einen Dank an dieser Stelle auch noch unbekannterweise an Herrn Friedrich, den wir insgeheim das Viebrock-Lexikon nennen. ;) Ihn hat Frau G. meistens angerufen, wenn sie etwas nicht wusste. Und Herr Friedrich hatte immer eine Antwort. :)

Nicht vergessen wollen wir neben dem ganzen  Service in der Beratungsphase, den wir so gelobt haben, auch noch die anderen Punkte, die uns von Viebrock überzeugt haben!

Unschlagbar in unseren Augen ist der Rund-um-Service von Viebrock. Damit meinten wir jetzt nicht, dass Viebrock wie eigentlich jeder zum Aufpreis anbietet, auch sämtliche Bodenbelags- und Malerarbeiten zu erledigen. Bei Viebrock ist auch das Bodengutachten bereits inklusive. Und was wir noch viel besser finden: Man kann Viebrock eine Vollmacht erteilen und hat mit sämtlichen erforderlichen Anträgen sowie der Koordination der Hausanschlüsse etc. nichts mehr zu tun. Traumhaft! Keine Ämterrennerei und eine unheimliche Entlastung hinsichtlich Organisation, Zeit und Nerven!

Einzigartig ist auch die Bauzeit von nur 3 Monaten! Natürlich muss der Estrich danach noch weiter trocknen, bevor man Laminat o.ä. verlegen kann, aber im Grunde genommen, steht es dann fertig da.

Überzeugt hat uns auf jeden Fall auch die Energie-Austattung der Viebrock-Häuser, der schon im Standard sehr hoch ist. Viebrock verzichtet auf Gas oder Öl und setzt voll auf regenerative Energien, was ganz in unserem Interesse liegt. (Natürlich kann man auch trotzdem auf Gas oder Öl umsteigen, Viebrock macht auch das möglich.)

Viebrock ist zudem der einzige Bauträger, der alle Häuser „DIN-geprüft“ anbietet, d. h. sie sind nach einem speziellen Zertifizierungsprogramm („Systemhäuser in Massivbauweise) nach DIN CERTCO zertifiziert. Alle Materialien sind so nach dieser DIN-Norm geprüft.

Die Grundrisszeichnungen, die man erhält, sind immer im Maßstab 1:100, sodass man zu jeder Zeit alles genau nachmessen kann und diese auch an weitere Dienstleister, wie z. B. Küchenhersteller, weitergeben kann. Und man kann so auch direkt prüfen, ob denn auch alle Möbel schön ins neue Haus passen. :)

Natürlich gibt es noch weitere tolle Vorteile, wie z. B. jede Menge Versicherungen, die Viebrock abschließt, oder dass auch im Winter in einem riesigen Zelt in 3 Monaten gebaut wird, dies würde aber zu detailreich werden, und wer sich wirklich für Viebrock interessiert, schaut einfach auf der Website vorbei oder macht gleich einen Termin. :) Es lohnt sich auf jeden Fall. Selbst wenn man sich gegen Viebrock entscheiden sollte, bekommt in der Beratung eine Menge an Informationen, die generell für den Hausbau wichtig sind.

Wir haben in jeder Hinsicht ein gutes Gefühl und freuen uns schon wie die Wahnsinnigen auf unseren Baubeginn, der voraussichtlich am 03.05.2010 ist, und auf die Bemusterung. (Das muss man übrigens bei großen Bauträgern wissen: Sie haben meistens so gut zu tun, dass man ein paar Monate warten muss, bis es losgeht. Doch wir wollten sowieso erst im Frühjahr anfangen, daher ist das für uns nicht weiter schlimm.)

Falls jetzt jemand denkt, dass so viel Lob total unrealistisch ist, hier unsere bisherigen Kritikpunkte an Viebrock: Im letzten Angebot passten zwei Kleinigkeiten am Grundriss nicht. Denn die Küche war noch gefliest, obwohl wir dies ausgeschlossen hatten, und die Türen von HWR und Gäste-WC öffneten nach innen, obwohl wir in unseren Entwürfen vorgesehen hatten, dass sie nach außen öffnen sollen.

Das ging wohl im Wust der ganzen Details unter, weswegen auch wir dies zunächst übersehen haben. Die Minderkosten für die Küchenfliesen sind aber im Angebot eingerechnet und die HWR- und Gäste-WC-Tür nach außen öffnen zu lassen, ist das kleinste Problem, von daher alles halb so wild.

Und vielleicht kann man noch anmerken, dass Frau G. einmal eine E-Mail von uns übersehen hat, weil das anscheinend nicht so ihr Metier ist. ;) Wir hatten sie aber immer sofort am Telefon und bekamen auch jedes Mal kurzfristig einen Termin, sodass die Zusammenarbeit reibungslos geklappt hat. Und für die übersehene E-Mail hat sie sich tausendmal entschuldigt.

Diese persönlichen Erfahrungen passen zu den Ergebnissen unserer Recherche über Viebrock. Man findet abgesehen von Kritik am Preis wenig Negatives und dies bezieht sich häufig auf kleinere Dinge, z. B. das mal ein Schornstein anfänglich schief war oder an der Dachrinne nicht ganz so sauber gearbeitet worden war oder am Holz etwas abgesplittert war.


5. Über welche weiteren Bauträger wir uns informiert haben
Heinz von Heiden
HvH wurde uns von unserem unsympathischen Immobilienmakler empfohlen (siehe erster Artikel dieses Blogs), da er mit ihnen zusammenarbeitet. Bei HvH hat uns abgeschreckt, dass es schwierig ist, etwas Positives über diesen Bauträger zu finden! Der Immobilienmakler hat uns sogar selbst auf die negative Presse hingewiesen, nach dem Motto, man solle nicht alles glauben, was man so liest. Das mag sein, aber in diesem Ausmaß?!
Es gibt u. a. ein Bauherrenforum, in welchem Mängel besprochen werden (www.hvh-forum.de.vu/). Erschreckend auch der Akte 09-Beitrag über Familie Schnitzler, die mit HvH gebaut hat: www.bau.tv/index.php/bauflops (ganz nach unten scrollen).

KAMPA
KAMPA war uns als großer Anbieter ebenfalls bekannt, sodass wir Informationen angefordert haben, obwohl das Unternehmen nur Fertighäuser anbietet. Gucken kost‘ ja nix. ;) Patrick fiel dann nachher allerdings wieder ein, dass die KAMPA AG ja insolvent ist (siehe z. B. http://kampa-insolvenz.blogspot.com/).
Die Marke KAMPA wird zwar inzwischen in Form der KAMPA GmbH weitergeführt, aber uns wäre das trotzdem zu unsicher gewesen.
Zudem meldete sich KAMPA auch erst nach ca. 5-6 Wochen telefonisch bei uns (im Begleitschreiben zum Katalog war angekündigt worden, dass sich jemand meldet). Zu spät, da wir uns schon für Viebrock entschieden hatten.
Die Begründung des KAMPA-Beraters: Er ließe den Kunden lieber erst einige Zeit, alles gründlich durchzuschauen. Grundsätzlich ein guter Gedanke, besser wäre in unseren Augen aber, schon kurz nach dem Erhalten des Katalogs anzurufen und nachzufragen, ob man diesen auch wirklich bekommen hat und ob schon am Anfang grundlegende Fragen entstanden wären.

IBGHAUS
Baut Massivhäuser, hat sich aber ebenfalls einfach zu spät gemeldet. Wir haben uns mit diesem Anbieter nicht wirklich beschäftigt, weil uns die Haustypen größtenteils nicht so gut gefallen haben.

OKAL
OKAL hat ein Musterhaus in Bielefeld und wir haben einfach spontan angehalten, als wir gerade in der Gegend waren. Als Anbieter kam OKAL für uns nicht in Frage, da wir kein Fertighaus haben wollen, zudem war das Musterhaus eines der besagten „Joa, ganz nett“-Häuser. Seitens OKAL hat uns nach unserem Besuch und anschließendem Katalogversand niemand mehr kontaktiert, obwohl unsere kompletten Daten vorlagen.

BAU+GRUND NAGEL
BAU+GRUND NAGEL ist ein kleiner Massivhaus-Anbieter aus Versmold. Sie hatten teilweise sehr schöne Haustypen und die Preise waren auch gut, aber erstens war das Musterhaus vom Typ „nett, aber nichts Besonderes“ und zweitens hat sich die Firma überhaupt nicht wirklich um einen Kontakt gekümmert. Man bekam die Unterlagen zugeschickt mit der Nachricht, dass es „schön wäre, wenn man von uns hören würde“. Von Eigeninitiative keine Spur. Ein effektiver Vertrieb sieht unserer Meinung nach anders aus.
Auf BAU+GRUND NAGEL sind wir zufällig bei unserer Grundstücksuche gestoßen, weil sie verschiedene Grundstücke im Angebot hatten und in diesem Zuge auch ihre Haustypen vermarktet haben. 


6. Die wichtigsten Tipps & Tricks für die Bauträgersuche und –entscheidung
Grundsätzliche Überlegung am Anfang: Wie will ich überhaupt bauen (Massiv, Fertighaus, Holzhaus…). Könnt ihr euch zwischen zwei Bauweisen nicht entscheiden, erstellt eine Liste mit den Vor- und Nachteilen.
Eine generelle Tendenz zu einer Bauweise hilft auf jeden Fall, potenzielle Bauträger einzugrenzen!

Anbietersuche: Wollt ihr euch einen Überblick verschaffen, nutzt Google oder Portale wie www.immobilienscout24.de/de/bauen/index.jsp. Auch Bautagebücher können weiterhelfen. Einfach Googlen oder in speziellen Listen schauen wie z. B. http://www.bautagebuch-liste.de/.

Checkt die Finanzen der Bauträger z. B. im elektronischen Bundesanzeiger (http://www.ebundesanzeiger.de/) oder durch simples Googlen.

Fahrt auf jeden Fall zu Musterhausparks von Anbietern oder Gemeinschaftsausstellungen wie z. B. „Eigenheim und Garten“ (http://www.musterhaus-online.de/), wo man eine Vielzahl von Anbietern an einem Ort findet.

Lest die Bau- und Leistungsbeschreibung der Bauträger äußerst penibel und erstellt eine Checkliste, um die Einzelheiten vergleichen zu können.

Fordert ruhig auch Kataloge anderer Hersteller als der des/der Favoriten an, denn diese können durchaus tolle Ideen für Grundrisse beinhalten.

Bauträger bieten meistens Hausbesichtigungen von Häusern an, die sich noch im Bau befinden bzw. gerade fertig gestellt sind. Fahrt auf jeden Fall zu solchen Häusern hin, wenn sie ohnehin in Eurer näheren Umgebung liegen. Wir haben diese Möglichkeit bei Viebrock genutzt und es war schon allein interessant, sich mit dem Bauherrn unterhalten zu können.

Stehen gerade keine Hausbesichtigungen an, fragt nach Referenzobjekten in Eurer Umgebung. Auch ein Blick von außen kann sich schon lohnen.

Lest Bautagebücher und Foren wie ciao.de, um andere Meinungen über den Bauträger Eures Vertrauens einzuholen. Googlet nicht nur nach Herstellern, sondern auch einfach nach dem Haustyp (z. B. Classico 400), dann findet ihr Bautagebücher zu genau dem Haus, das ihr bauen wollt.

Donnerstag, 12. November 2009

Die Männer mit dem großen Bohrer ;)

Unseren Vertrag mit Viebrock haben wir zwar erst am 05.11.2009 unterschrieben, da aber kurzfristig ein Termin für das Bodengutachten frei war, wurde es schon einen Tag vorher durchgeführt.

Große Aufregung bei uns: Es roch quasi schon ein wenig nach Baualarm. ;) Da das Team um 14 Uhr anrücken wollte, sind wir ausnahmsweise eher aus dem Büro verschwunden. Rina war glücklicherweise überpünktlich, denn die beiden Herren waren es auch, sodass es sogar schon vor 14 Uhr los ging. Nicht auszudenken, wenn wir später gekommen wären, denn es muss doch alles haarklein bildlich festgehalten werden. ;)

Der komplette Termin hat ca. 45 Minuten gedauert. Im Normalfall werden 2 Bohrungen vorgenommen, bei uns wurde zur Sicherheit noch 2x öfter gebohrt, da das Ergebnis leider nicht ganz so toll war wie erwartet. :(

Es stellte sich nämlich heraus, dass im vorderen Bereich des Grundstücks mehr Boden ausgetauscht werden muss (statt der normalen 30-40 cm sind es bei uns ca. 85-90 cm), da sich im Untergrund Bauschutt befindet (es wurden Ziegel etc. gefunden). Man kann sich zunächst ja erstmal nicht wirklich vorstellen, um wie viel Boden es da geht. Hr. S. einer der beiden Herren, hat es uns dann bildlich erklärt und sprach von 18 LKW-Ladungen. Unsere Freude war natürlich riesengroß, denn hierdurch kommen Zusatzkosten auf uns zu. Da rutscht einem trotz großzügiger Kalkulation erst einmal das Herz in die Hose. Als unerfahrener Bauherr kann man mit so einer Größenordnung überhaupt nichts anfangen und sieht sich schon nach einem Nebenjob suchen, um das auch noch zu finanzieren. ;)

Mittlerweile haben wir ein Vorabangebot von Viebrock für die zusätzlichen Arbeiten und der Schrecken hat sich etwas gelegt. Es kommen wie schon gesagt höhere Kosten auf uns zu, aber da Viebrock in der Baunebenkostenkalkulation, die wir natürlich mit in unsere Kalkulation aufgenommen haben, schon 7.000 € für grundstücksspezifische Arbeiten aufführt, die wir vollkommen vergessen hatten, sieht das Ganze schon „weniger schlimm“ aus als am Anfang.

Zusätzlich müssen wir uns noch eine Pumpe fürs Abwasser anschaffen, aber dazu wissen wir noch nichts Konkretes. Die groben Kosten, die uns genannt wurden, liegen aber wenigstens schon mal weiter unter denen, die uns in Zusammenhang mit unserem anfänglich favorisierten Grundstück begegnet sind (dort kam Druckentwässerung zum Einsatz). Also bleibt uns im Moment nur abzuwarten, bis wir alle Kosten in Form von konkreten Angeboten vorliegen haben.

Da direkt vor unserem Grundstück ein offener Kanal vorbeiläuft, muss dieser auch noch vor Baubeginn verschlossen werden und die Grundlage für die Einfahrt vorbereitet werden. Das wussten wir aber vorher schon, denn die Baufahrzeuge müssen schließlich auf unser Grundstück kommen. Das Bohrfahrzeug ist schließlich auf seiner Rückfahrt auch fast stecken geblieben. ;)

Der Bohrer ist übrigens recht laut (vergleichbar mit der Lautstärke, wenn mit einem Presslufthammer das Pflaster aufgerissen wird), aber man gewöhnt sich ja an alles. ;) Spannend war es auf jeden Fall und Rina ist fröhlich mit ihrer Kamera drum herum gehüpft.

Was wieder mal typisch für Viebrock war und einfach nur toll: Unsere Viebrock-Beraterin Frau G. ist mit zu unserem Termin gekommen. Und als sie unsere langen Mienen sah, hat sie direkt das Ruder in die Hand genommen und das Bohr-Team gelöchert, mit was für Kosten man denn grob rechnen müsste und auch direkt angekündigt, selbst noch mal bei der Gemeinde anzurufen, um sich wegen der Abwasserregelung genau zu erkundigen. (Es stellte sich dann hinterher sogar heraus, dass es für dieses Gebiet keinen Abwasserplan gibt! Deshalb hatten wir auch hierzu keine Infos von der Maklerin erhalten.)

Zu Frau G. erzählen wir an anderer Stelle noch mehr, wenn wir über unsere Entscheidung für Viebrock erzählen. Sie ist einfach unglaublich kompetent und engagiert!

Außerdem sind einige Messungen am Grundstück durchgeführt worden und wir wissen jetzt, dass es doch mehr ansteigt, als man rein mit dem Auge erkennen kann, nämlich von vorne nach hinten gesehen um 1,40 m. Aber da nun sowieso die Vorarbeiten notwendig sind, wird dies teilweise begradigt und wir haben auch schon Hinweise bekommen, was wir bzgl. Terrasse und Garten beachten müssen, damit wir kein Wasser (bei Regen oder tauendem Schnee) auf der Terrasse stehen haben.

Ein weiterer Vorteil der Vorarbeiten ist, dass dann auch gleich der Teich zugeschüttet werden kann, der sich noch (im trockenen Zustand!) auf dem Grundstück befindet. Nur die Teichplane müssen wir vorher auf jeden Fall in Eigenregie ausbuddeln. Wie gut, dass wir schon neue Gummistiefel gekauft haben. ;)

Zudem haben wir gelernt, dass wir uns instinktiv richtig entschieden haben, unser Carport links vom Haus, d.h. hangaufwärts platzieren zu wollen (das Grundstück ist auch seitlich leicht schräg), denn Herr S. hat uns erklärt, dass bei einer Platzierung hangabwärts Probleme mit Oberflächenwasser zu erwarten gewesen wären. Ahaaaa. Man man merkt ständig, was man alles noch nicht weiß.

Im Folgenden noch einige Bilder der Bodenuntersuchung.

Jetzt geht's loooooos! :)


Der Bohrer im Einsatz.


Das leider nicht so erfreuliche Ergebnis.
Oben rechts sieht man die Ziegel.


Herr S. erläutert uns die Ergebnisse.
Auch Frau G. schaut genau hin. ;)


 Die Proben sind "eingetütet".


 
Zunächst bleibt das Bohrfahrzeug auf der Rückfahrt
in dem Kanal fürs Regenwasser vor unserem Grundstück stecken,...


...aber auch dieses Problem wurde schnell gelöst.


Das Bohrfahrzeug fährt wieder auf den Anhänger zurück.


Herr S. beim Notieren eines der
zahlreichen Messergebnisse.

Sonntag, 8. November 2009

Eine Grundstückssuche, die ist lustig…

Am 30.10.2009 haben wir uns zusammen mit den Verkäufern unseres Grundstücks und unserer Maklerin beim Notar getroffen und den Kaufvertrag unterzeichnet. Wir sind nun also bald, nach 6 Wochen intensiver Suche und Recherche, stolze Großgrundbesitzer. ;)

Im Folgenden werden wir nun mehr zu unserem Grundstück sowie der vorangegangen Grundstückssuche erzählen, sowie ein paar Tipps und Erfahrungen weitergeben, welche dem ein oder anderen vielleicht die Suche erleichtern können.

Wir sind jetzt auf jeden Fall durch gründliche Eigen-Recherche und Gespräche mit erfahrenen Bauherren (besonderen Dank an Rinas Papa! :)) um Einiges schlauer. Denn wer ist schon von Hause aus ein Grundstücksexperte und Paragraphenreiter?!



Inhalt:
  1. Unser Grundstück: Eckdaten und ein paar visuelle Eindrücke
  2. Quellen: Wie/wo haben wir nach Grundstücken gesucht?
  3. Entscheidungsfindung 1: Auf Entdeckungsstour
  4. Entscheidungsfindung 2: Woher bekomme ich Infos über mein Grundstück und was man im Paragraphendschungel beachten muss
  5. Tatsächliche und mögliche Zusatzkosten zum Kaufpreis
  6. Die wichtigsten Tipps für Grundstückssuchende im Überblick
 
 
1. Unser Grundstück: Eckdaten und ein paar visuelle Eindrücke
Unser Grundstück ist eine voll erschlossene Baulücke von 910 m² in Leopoldshöhe (ein kleines Städtchen mit ca. 17.000 Einwohnern in direkter Nachbarschaft zu Bielefeld) und ca. 17 x 55 m, wobei der hintere Teil schmaler ist, als der vordere. Es ist also eher schmal, dafür aber lang.

Es erfüllt all unsere Kriterien, die wir persönlich an unser Traum-Grundstück gestellt haben:
  • ruhig
  • viel Grün / „Land“ drum herum (sei es nun Feld, Wald oder Wiese)
  • verkehrsgünstig gelegen (in Bezug auf Auto / Bahn, unsere Arbeitgeber, zu Bielefeld, aber natürlich auch generell --> die nächste Autobahnauffahrt sollte nicht länger als 10-15 Minuten entfernt sein)
  • ausreichend groß, d.h. der Garten sollte schon größer als ein Parkplatz sein ;)
  • Ausrichtung (ganz klar: möglichst südlich)
  • gute Infrastruktur (Einkaufen, Kindergärten, Schulen…)
  • in schöner Nachbarschaft (d.h. die Häuser drum herum sollten gepflegt und optisch gut aussehen)
  • möglichst wenig notwendige Zusatzarbeiten: Stehen noch Bäume auf dem Grundstück, die weg müssen? Ein altes Gartenhaus, das abgerissen werden muss? etc.
  • möglichst wenig Auflagen bzgl. Bebauung (Farbe Klinker / Putz, wie viele Geschosse, Dachform etc.)

Diese Wunschkriterien haben sich vor allem aus unserer momentanen Wohnsituation ergeben. Wir wohnen im Bielefelder Stadtteil Südwestfeld (zugehörig zum Stadtbezirk Brackwede) und bis zum nun begonnenen Ausbau der A33, war es dort einfach nur ruhig und grün, aber trotzdem absolut verkehrsgünstig (in Bezug auf die Innenstadt, den nächsten Bahnhof, die A2 und IKEA. ;))

Rina ist außerdem in einem freistehenden 2-Familienhaus mit schönem großen Garten aufgewachsen, sodass eigentlich von Kindesbeinen an feststand: Will auch! :)

Die verkehrsgünstige Lage ist uns wichtig, da Rina Berufspendlerin ist und meistens Bahn fährt, und weil Rina aus dem Ruhrgebiet stammt und dort noch ihre Eltern wohnen sowie natürlich auch einige Freunde. Unser Grundstück ist ca. 5 Minuten von der nächsten Auffahrt zur A2 entfernt und in 1,5 km gibt es eine Bahnhaltestelle. Die nächsten Supermärkte sind etwa 1 km entfernt.

Bzgl. der Kriterien „grün“ und „ruhig“ lassen wir am besten einfach mal die Luftbilder aus Google Earth für sich sprechen.









 Wie man sieht, wohnen wir nun quasi in einer kleinen „Landzunge“, inmitten von Feldern. Durchgangsverkehr gibt es keinen und die Bundesstraße ist auch weit genug entfernt. Aufgrund der Lage handelt es sich hier um eine Bebauung im Außenbereich. Was diese Tatsache uns noch an Nerven gekostet hat, dazu später (unter 4.). Die Ausrichtung des Gartens ist südsüdwestlich. Die Bäume, die auf dieser Luftaufnahme noch auf unserem Grundstück stehen, sind schon vor dem Kauf entfernt worden.

Hier noch ein paar Handy-Schnappschüsse von unserem Grundstück in der Abenddämmerung.



(Ansicht von vorne links)



(Ansicht von vorne rechts)



(Ansicht von der hinteren Grundstücksgrenze aus)




(Blick von der hinteren Grundstücksgrenze aus in die Felder)


 Da es sich um eine Baulücke handelt und die Vorbesitzer sogar schon eine positive Bauanfrage gestellt hatten, ist das Grundstück auch voll erschlossen, d.h. Wasser, Abwasser, Gas und Strom führen vorbei und wir müssen unser Grundstück nur noch anschließen lassen. Und die Straße ist auch komplett fertig. (Ist natürlich ein wichtiger Punkt, denn bei teilerschlossenen Grundstücken können noch erhebliche Mehrkosten auf einen zukommen. Diese Info steht aber oft schon in den Angeboten. Falls nicht: Unbedingt nachfragen!)

Fazit: Passt. :)


2. Quellen: Wie/wo haben wir nach Grundstücken gesucht?
Wir haben nur online gesucht.
Hauptsächlich auf den Websites http://www.immobilienscout24.de/, http://www.immopool.de/ und http://www.immowelt.de/, wobei wir persönlich bei immopool.de die besten Angebote gefunden haben.

Wir hatten ein ganz klares Preislimit. Dadurch sind wir dann auch zu unserem Grundstück in Leopoldshöhe gekommen, denn in Bielefeld sind die Preise häufig doppelt so teuer. Es sei denn, man baut in der Nähe des neuen Teils der A33, dann kann man auch mal Glück haben und findet ein Grundstück, mit einem m²-Preis von 100 €. Aber wer möchte dort schon wohnen? Zumal man den tatsächlichen späteren Lärmpegel momentan auch höchstens schätzen lassen kann.

Es kommt noch hinzu, dass das Grundstücksangebot in Bielefeld momentan sehr begrenzt ist. Die Hauptoptionen sind günstige Autobahnnähe oder teure Neubausiedlungen.
Wir haben uns ein Grundstück in einem neuen Siedlungsgebiet angeschaut. Siedlungsgebiet hört sich ja erst immer toll an: Alles neue Häuser = schöne Nachbarschaft, junge Familien mit Kindern, meist gute Verkehrsanbindung… Ein Nachteil war der hohe m²-Preis (175,00 €), aber vor Ort haben wir dann auch festgestellt, dass selbst die größten Grundstücke (max. 760 m²) durch die enge Nachbarschaft sehr klein wirkten und man sich wirklich quasi gegenseitig auf den Teller schauen konnte. Außerdem kommen in Siedlungsgebieten aufgrund der gewünschten Uniformität häufig auch noch allerlei Vorschriften hinzu bzgl. Farbe, Putz oder Klinker, Dachform etc. Und wir wollen nun mal kein gelb verputztes Haus mit roten Dachpfannen!

Aufgrund dieser K.O.-Kriterien kamen wir dann relativ schnell auf Leopoldshöhe, da es hier eine Fülle von Angeboten zu absolut tollen m²-Preisen gab.

3. Entscheidungsfindung 1: Auf Entdeckungsstour
An dieser Stelle möchten wir Euch wärmstens Google Earth ans Herz legen, gerade wenn ihr in eine Gegend ziehen möchtet, die ihr nicht wie Eure sprichwörtliche Westentasche kennt.

Vorteil 1: In manchen Angeboten kann man anhand des Langeplans schon sehen, in welcher Straße das Grundstück liegt, bzw. kann es ansonsten aus der Beschreibung heraus eingrenzen (z. B. 800 m zum Bahnhof XYZ). Dank Google Earth kann man sich das Grundstück an sich anschauen sowie auch die Umgebung. Je nach Wunschkriterien kann das ein oder andere Grundstück dann schon aufgrund der angrenzenden Bundes-/Hauptstraße, dem Schrotthändler in der Nachbarschaft etc. wegfallen.

Vorteil 2: Aufgrund der ganzen Zusatzfeatures von Google Earth kann man sich anzeigen lassen, wo der nächste Supermarkt, die nächste Tankstelle, Schule, Bahnhaltestelle… sind und hat so gleich einen guten Überblick über die vorhandene Infrastruktur.

Vorteil 3: Man kann damit auch hervorragend Routen planen. Zum einen z. B. vom Grundstück zum Arbeitgeber. Zum anderen haben wir, als wir eine Reihe von Grundstücken hatten, die wir uns live anschauen wollten, die Route mit Google Earth geplant, d.h. in welcher Reihenfolge wir die Grundstücke abgeklappert haben.

Fazit: Kostet nichts, hält jede Menge nützliche Zusatzinfos bereit und spart vielleicht den ein oder anderen unnötigen Weg.

Wir haben uns an einem Tag bestimmt 7 oder 8 Grundstücke ausgeschaut und uns die Adressen von den jeweiligen Maklern nennen lassen. Das machen eigentlich alle ohne Weiteres, man muss nur wenigstens seine Telefonnummer und oft auch noch seine Adresse hinterlassen. Nach der Tourplanung mit Google Earth ging es dann an einem Sonntag los. Die Grundstücke lagen alle nur 3-5 km auseinander, sodass es quasi ein Stop-and-Go durch Leopoldshöhe war.

Nach unserer Tour war zunächst ein Grundstück unser eindeutiger Favorit, das wir später aus verschiedenen Gründen doch verworfen haben. Unser Favorit war es, weil es eine riesige Baulücke von 1775 m² war, die in einer Sackgasse mit nur 3 weiteren Häusern lag. Und der m²-Preis lag um die 50 €. Unglaublich! Zumal der Bodenrichtwert in dieser Gegend eigentlich bei 85 €/m² lag, was im Vergleich zu Bielefeld immer noch unschlagbar günstig war. Zudem gab es keinen Bebauungsplan.

Verworfen haben wir es vor allen Dingen aus 2 Gründen: Das Grundstück war nur teilerschlossen und die Entwässerung erfolgt über eine sogenannte Druckentwässerung. Die hierfür notwendige Pumpe hätte uns noch ein paar 1000 Euro extra gekostet.

Zudem haben wir leider festgestellt, dass uns der Geräuschpegel trotz Lage inmitten von Feldern doch zu laut war, da direkt hinterm dem Grundstück eine Hauptverkehrsstraße inklusive Kreisverkehr vorbeiführte. Bei unserem ersten Besuch am Sonntag war es natürlich relativ leise, aber als wir dann noch mal unter der Woche dort waren, sah die Situation schon ganz anders aus.

Zusätzlich kam hinzu, dass der Makler, der dieses Grundstück angeboten hat, seinem Berufsstand leider keine Ehre gemacht hat. Ihm ging es eigentlich nur darum, möglichst schnell und viel abzukassieren. Kleines Beispiel: Er wollte 1.000 € Gebühr für eine Reservierungszeit von 7 Tagen haben. Auf unsere Frage hin, was denn mit diesem Betrag ist, wenn wir uns dann doch nicht für diesen Grundstück entscheiden, antwortete er ohne mit der Wimper zu zucken: „Ja, das Geld ist dann weg.“
Wir wollen gar nicht wissen, wie viel er durch solche Aktionen noch nebenbei verdient… Zudem wollte er uns auch noch unbedingt Häuser eines Bauunternehmens andrehen, über die wir nur Negatives gelesen haben (hierzu mehr, wenn wir über unsere Entscheidung für Bauträger und Haustyp berichten).

Zu unserem jetzigen Grundstück sind wir dann durch einen glücklichen Zufall gekommen: Beim erneuten Durchkramen der Mappe mit den Angeboten fiel uns ein Grundstück wieder in die Hände, bei welchem wir vor unserer Sonntagstour die Maklerin nicht erreichen konnten. Und nach dem Besichtigungsmarathon und unserer anfänglichen Begeisterung für das andere Grundstück, hatten wir dieses Angebot komplett vergessen. Nun haben wir aber noch mal unser Glück versucht, hatten sie auch direkt am Telefon und sofort einen sehr positiven Eindruck von ihr.

Das Grundstück hat uns dann sofort so gut gefallen, dass wir direkt zugesagt haben. Wir standen davor, sahen uns an und wussten: Das ist es. :)

Diese Maklerin wollte übrigens keine Reservierungsgebühr haben, na so ein Zufall. ;) Zudem ist diese Frau einfach nur sympathisch und kompetent und hat uns mit vielen Zusatzinfos und Ideen versorgt, z. B. wo man günstige Pflanzen herbekommt und wie wir doch unser Carport am besten stellen können etc.

Aus diesem Grund eine Empfehlung unsererseits: Sollte jemand in Bielefeld und Umgebung ein Grundstück suchen, ist er bei Frau Wermter (http://www.immobilienservice-wermter.de/) bestens aufgehoben.


 4. Entscheidungsfindung 2: Woher bekomme ich Infos über mein Grundstück und was man im Paragraphendschungel beachten muss
Manche Infos werden nicht auf alle zutreffen, wir möchten aber trotzdem von unserer Situation berichten, damit Ihr seht, worauf man denn teilweise achten muss. Wir hätten vor der Grundstückssuche wirklich nie erwartet, dass man sich auch hier mit so vielen Zusatzinfos beschäftigen muss. (Beim Haus selbst ahnt man wenigstens schon, was auf einen zukommt.)

Infoquellen für Euer Grundstück

  • natürlich das Angebot selbst bzw. der Makler, der auch noch weitere Infos parat haben kann
  • Gemeinden stellen einem eine so genannte Anliegerbescheinigung aus. Daraus geht hervor, welche Beiträge für Straße, Kanal und Wasser noch zu bezahlen sind. Falls bei der Finanzierung des Bauvorhabens öffentliche Mittel in Anspruch genommen werden sollen, dann wird diese Bescheinigung im Rahmen des Bewilligungsverfahrens auf jeden Fall verlangt (jedenfalls laut der Stadt Leopoldshöhe). Kostenpunkt in Leopoldshöhe: 18 €.
  • bei allem, wo man sich sonst so unsicher sein kann: Ruft direkt bei der Gemeinde an. Es gibt eigentlich für jedes Thema einen Ansprechpartner, die oft online gelistet sind. Besser man fragt vorher nach, als hinterher mit unerwarteten Problemen konfrontiert zu werden. In unserem speziellen Fall gab es leider ein Problem, dazu gleich mehr.
  • Sachverständige zu verschiedenen Themen, z. B. Schallschutz. Wir hatten in Bielefeld erst erwogen, in Nähe der neuen Autobahn zu bauen, dies dann aber nach gründlicher Recherche über geplante Schallschutzmaßnahmen in dieser Gegend und Gespräch mit einem Schallschutzsachverständigen wieder verworfen, obwohl das Grundstück ein Traum war. Berater findet man z. B. über den Verband privater Bauherren (http://www.vpb.de/; mit genauer Auflistung, welche Qualifikationen jeder Berater aufweist) oder natürlich auch in den Gelben Seiten.
  • Grundstücke in Siedlungsgebieten: Hier gibt es oft Websites mit genauen Regeln zur Bebauung bzw. bekommt man solche Infos auf der Website der zugehörigen Gemeinde.
  • Offizielle Bodenrichtwerte mit denen im Angebot vergleichen: http://www.boris.nrw.de/. So kann man abschätzen, ob jemand einem ein überteuertes Grundstück verkaufen will 

Nun zu unserer speziellen Situation:
Wir man auf den Google Earth Bildern gesehen hat, liegt unserer Grundstück in einer kleinen „Landzunge“. Das Ganze nennt sich Bebauung im Außenbereich, und eigentlich ist Bauen dort gar nicht zulässig, wenn es sich nicht z. B. um untergeordnete Betriebsflächen von landwirtschaftlichen Betrieben, öffentlichen Versorgungseinrichtungen oder irgendwelchen Forschungseinrichtungen handelt. Wie man sehen kann, stehen dort aber schon eine Reihe von Häusern, denn Ausnahmen in Einzelfällen regeln § 35 BauGB und der sogenannte Außenbereichserlass vom 27.10.2006.

§ 35 BauGB, Absatz 2 besagt: Sonstige Vorhaben können im Einzelfall zugelassen werden, wenn ihre Ausführung oder Benutzung öffentliche Belange nicht beeinträchtigt und die Erschließung gesichert ist.

Dies ist offensichtlich der Fall, sonst würde es die bereits vorhandene Bebauung dort nicht geben.

Im Außenbereichserlass steht nun unter Ziffer 4.5 „Erweiterung eines Wohngebäudes“ (über Neubauten steht im Erlass nichts): Familienheime mit nur einer Wohnung sollen 160 qm […] Wohnfläche nicht überschreiten. Zur angemessenen Unterbringung eines Haushalts mit mehr als vier Personen ist für jede weitere Person, die zum Haushalt gehört, eine Mehrfläche bis zu 20 qm möglich […]. Als Wohnfläche gelten die Rohbaumaße ohne Abzüge.

Blöd war das für uns, weil wir eigentlich erst so um die 170 m² (bei einem Haus ohne Keller) geplant hatten und uns hier nun beschränken mussten. Das war aber das geringere Übel, denn bei einem Gespräch mit dem zuständigen Herrn vom Kreis kam heraus, dass er den Erlass so auslegte, dass man ja nur bei einer 4-köpfigen Familie Anspruch auf 160 m² hat und da wir bisher nur 2 Personen sind, eigentlich pro fehlender Person 20 m² abgezogen werden müssten.

Das war natürlich entgegen jeder Logik, denn erstens steht das so im Erlass nicht drin und zweitens bauen wir ja mit dem Ziel, dort auch unsere Kinder großziehen zu können. Er machte dann auch noch seine Witzchen: Man könne uns ja auch nicht vertraglich verpflichten, in einem gewissen Zeitraum zwei Kinder in die Welt zu setzen. Und im Grunde genommen war dieser Mensch auch sehr nett, aber zum Lachen war uns in diesem Moment natürlich nicht! Wir sahen uns schon wieder auf Grundstückssuche, denn was sollen wir mit 120 m² ohne Keller, wenn wir irgendwann 1 oder 2 Kinder haben? Zumal von dieser Fläche dann auch noch den HWR (Hauswirtschaftsraum) abziehen muss, der auch noch mal ca. 10 m² einnimmt.

Schlussendlich hat er uns dann vorgeschlagen, dass wir ihm ein Exposé des geplanten Hauses von 160 m² schicken und er es prüfen lässt. Haben wir getan und nach 2 Tagen rief er zurück und gab uns mündlich einen positiven Bescheid.

Also ist dieser gehörige Schreck doch noch gut ausgegangen. Bisher, denn den Bauantrag müssen wir ja nun noch stellen. Aber wir sind guter Dinge, auch weil der vorherige Bauantrag in der gleichen Größe ohne Probleme durchgegangen ist.


5. Tatsächliche und mögliche Zusatzkosten zum Kaufpreis
Neben dem eigentlichen Kaufpreis fällt noch Einiges an Zusatzkosten an, die man direkt mit einplanen sollte.

Zusatzkosten, die auf jeden Fall anfallen:
Notargebühren (1,5 % des Kaufpreises)
Grunderwerbsteuer (in den meisten Bundesländern 3,5 % des Kaufpreises)

Zusatzkosten, die anfallen können:
Maklercourtage (in unserem Fall: 3,57 % des Kaufpreises inkl. MwSt.)
Erschließungskosten bei teilerschlossenen Grundstücken (Kosten bei Gemeinde erfragen)
Vermessungsgebühren (1.000 bis 2.500 €)
Herrichtungskosten (Abriss von Gebäuden, Beseitigung von Vegetation und Altlasten)
Bodengutachten (ein paar 100 €)

Bei diesen Kosten haben wir uns rein auf Kosten bezogen, die im Zusammenhang mit dem Grundstückskauf stehen. Fürs Haus fallen dann natürlich noch weitere Kosten wie Baugenehmigung, Hausanschlüsse etc. an, die sich unter dem Stichpunkt „Baunebenkosten“ versammeln.


6. Die wichtigsten Tipps für Grundstückssuchende im Überblick
Überlegt im Vorfeld, welche Kriterien das Grundstück erfüllen muss und welches Preislimit Ihr Euch setzen wollt (dabei direkt alle zusätzlich anfallenden Gebühren für Notar etc. mit berücksichtigen).
Hierfür eine Checkliste erstellen, nach der jedes Angebot überprüft wird.
Falls es zu viele Kriterien sind, sollten diese gewichtet werden. Was ist unverzichtbar, was steht eventuell zur Debatte?

Je länger die Recherche dauert und je mehr Quellen man nutzt, desto unübersichtlicher kann es werden.
Wir haben eine Fächermappe zur Sortierung genutzt. Sortieren kann man z. B. nach Makler oder falls man in mehreren Städten sucht nach Ort. Falls im Ausdruck nicht ersichtlich, haben wir zusätzlich notiert: Quelle, Datum des Ausdrucks, welche Aktionen schon erfolgt sind (z. B. Anruf beim Makler, Besichtigung, Fazit nach Besichtigung)
Natürlich kann man das Ganze auch rein digital verwalten, wir haben aber für uns festgestellt, dass es einfacher ist, wenn man die Favoriten einfach mal direkt auf dem Tisch nebeneinander ausbreitet.

Nutzt Google Earth : zur Vorauswahl, zur Routenplanung.

Das / die favorisierten Grundstück/e unbedingt an einem Wochentag sowie am Wochenende als auch zu verschiedenen Uhrzeiten besuchen, um verschiedene Verkehrsaufkommen besser beurteilen zu können.

Unbedingt wichtige Zusatzinfos erfragen (beim Makler / der Gemeinde / dem Kreis), die nicht im Angebot stehen! (u.a. Erschließung, Anliegerbescheinigung, Bebauungsplan)

Wenn Ihr Euch nicht sicher bzgl. der Grundstücksgröße seid: Oft gibt es Freunde / Bekannte, die ein Haus in ähnlicher Größe haben, d.h. schaut euch die Lage noch mal vor Ort an. In Lageplänen / Zeichnungen kann man Grundstücksgrößen schnell überschätzen. Wenn Ihr die Fläche berechnet, die noch für den Garten bleibt, denkt daran: Ihr braucht auch noch eine Terrasse, die Ihr von der Fläche abziehen müsst sowie eventuell Heckenfläche zum Nachbarn!
Habt ihr niemanden im Freundes- oder Bekanntenkreis, bei dem ihr vergleichen könnt, aber schon Bauträger ins Auge gefasst: Geht zur Hausbesichtigungen und erfragt die genaue Grundstücksgröße beim Bauherrn. Oder schaut Euch Siedlungsgebiete an, die noch im Bau sind. Hier stehen die Grundstücksgrößen noch online / in der Ausschreibung und Ihr könnt vor Ort sehen, wie groß eine bestimmte m²-Anzahl tatsächlich ist.


Schaut Euch Eure zukünftige Nachbarschaft an! Sprich keinen Tunnelblick auf das Grundstück richten, sondern auch schauen, was drum herum passiert. (Live vor Ort und in Google Earth.) Ein Grundstück sollte immer als Teil seiner Infrastruktur betrachtet werden, die natürlich stimmig sein sollte.

Prüft, ob es zukünftige Bauvorhaben in direkter Umgebung gibt. So kann ein Grundstück aktuell traumhaft im Grünen liegen, aber in wenigen Jahren soll hier ein großes Siedlungsgebiet entstehen oder eine Autobahnerweiterung.

Wenn Ihr Euch unsicher seid und glaubt, ihr werdet wahnsinnig: Das ist normal! :) Es handelt sich hier schließlich um eine wichtige, da langfristige und kostenintensive Entscheidung. Wisst Ihr also nicht weiter, löchert einfach die Personen, die es wissen (ob Makler, Gemeinde, andere Bauherren…) mit Fragen.
Aus persönlicher Erfahrung bekommt man Informationen von Gemeinde / Kreis schneller telefonisch oder persönlich als per E-Mail. Falls jemand genervt reagiert: Geduld ist eine Tugend und ein dickes Fell schadet nicht. ;)
Und denkt dran: Das ist erst der Grundstückskauf, beim Hausbau wird alles noch viel schlimmer. ;)
Ein bisschen Galgenhumor schadet nicht! Und wer zweifelt und hinterfragt, trifft mit Sicherheit langfristig eine überlegtere Entscheidung, als wenn man irgendetwas übers Knie bricht. Und wie man an unserem Beispiel sieht: Alles wird gut! :)

Bedenkt bei der Grundstücksgröße auch die laufenden Kosten! Damit meinen wir nicht die Kosten für Abfall, Abwasser etc. (deren man sich natürlich auch bewusst sein muss), sondern auch, dass ein richtig großes Grundstück natürlich mehr Kosten für die Außenanlagen verschlingt. Was übrigens noch ein Grund dafür war, weswegen wir unser zunächst favorisiertes Grundstück verworfen haben.

Prüft die Parksituation vor Ort. Die Straße vor unserem Grundstück ist so schmal, dass Bürgersteig und Parkplätze an der Straße keinen Platz hätten, sodass auf jeden Fall alle vorhandenen Autos auf dem Grundstück untergebracht werden müssen. Dies sollten ihr bei der Planung der Grundstücksgröße mit berücksichtigen. Eine Doppelgarage / ein Doppelcarport verschlingt viel Platz!
Kleiner Tipp für schmale Grundstücke, wie in unserem Fall: Passt ein Doppelcarport (man kann von einer Breite von ca. 6 m ausgehen) nicht mehr komplett seitlich neben das Haus und ihr habt genug Platz in der Länge, dann setzt das Haus ein Stück weiter nach hinten und zieht das Carport halb vors Haus. In unserem Fall wird vorne links der Hauswirtschaftsraum liegen, der nur seitlich am Haus ein großes Fenster hat, sodass es nicht stört, wenn die rechte Hälfte des Carports vorm Haus steht.

Bodengutachten: In manchen Fällen kann es empfehlenswert sein, schon vor Kauf ein Bodengutachten zur Klärung der geologischen Verhältnisse erstellen zu lassen. Dazu braucht man natürlich die Erlaubnis des Verkäufers. Dieser Schritt sollte nur bei ernsthaftem Kaufinteresse in Betracht gezogen werden (es sei denn man hat jeweils ein paar Hundert € für mehrere Grundstücke übrig ;)) und wenn man vom Verkäufer oder der Gemeinde keine Informationen / Hinweise zur Bodenbeschaffenheit erhalten kann und aus welchen Gründen auch immer Zweifel hat bzw. einfach nur vollkommen sicher sein will. Meistens erfolgt das Bodengutachten erst nach dem Kauf.
Erfolgt das Bodengutachten vor dem Kauf und fällt sehr, sehr unerfreulich aus, d.h. hohe Zusatzkosten winken (z.B. durch erforderlichen Bodenaustausch in großem Umfang), hat man wenigstens noch die Möglichkeit, sich zu überlegen, ob man das Grundstück trotzdem kauft oder sich eben wieder auf die Suche begibt. Aber diese Entscheidung muss jeder für sich abwiegen.
Es gibt Bauträger, bei denen das Bodengutachten bereits inklusive ist (z. B. Viebrock), meistens muss man es jedoch aus eigener Tasche bezahlen.