Donnerstag, 2. September 2010

Haus-Urlaub Woche 2: Erstens kommt es anders…

…und zweitens als man denkt! Weil Farben Prüßner in Leopoldshöhe ja u.a. auch Laminat verkauft, hat Paddy sich dort ein Feuchtigkeitsmessgerät ausgeliehen. Denn natürlich haben wir erst noch die Feuchtigkeit des Estrichs messen und nicht einfach auf gut Glück Laminat verlegen wollen.

Leider stellte sich heraus, dass der Boden bis auf Schlafzimmer, Arbeitszimmer und manche Ecken im EG noch an der Grenze zum Status „feucht“ war. Wie schön. Also haben wir unser Plan, zuerst die ca. 62 m² im EG zu verlegen, über den Haufen geworfen und eben im OG angefangen. Gemacht werden muss es ja sowieso. Trotzdem doof, weil am 14. September u.a. unsere Wohnwand angeliefert wird und wir jetzt einfach höheren Zeitdruck haben und wir können ja dann auch nur noch nach der Arbeit und am Wochenende „laminaten“, weil der Haus-Urlaub dann natürlich schon vorbei ist. Aber wir sind ja flexiiiiiiiiiiiiibel. Und haben schon zweimal zusammen renoviert, das stresst uns nicht. Jedenfalls meistens nicht. ;)

Gewitzt wie wir sind, wollten wir dann noch mal die Heizung anwerfen, damit der Boden in den entsprechenden Räumen noch mal ordentlich Zunder bekommt. Einen Tag nach der vermeintlichen „Heizungsanmachaktion“ stellten wir fest, dass sich irgendwie nichts getan hat. Wieder Anleitung gewälzt… große Fragezeichen… und Wendt angerufen. ;) Mit deren Hilfe haben wir nun das Estrichheizprogramm wieder für eine Woche angeworfen. Danach wurde es auch schön muckelig warm. Mann, Mann, Mann… da kommt man sich echt vor wie der letzte Depp… Obwohl wir sonst technisch echt nicht so beschränkt sind. Aber zu unserer Verteidigung muss man auch sagen, dass das Estrichheizprogramm (logischerweise) nicht Bestandteil der Heizungseinweisung war und man nur über einen speziellen Service-Menüpunkt dort hinkommt. :)

Die Feuchtigkeit werden wir jetzt erst wieder dieses Wochenende messen. Wir sind also gespannt, was das Heizen gebracht hat… Und ja, die Wände sind immer noch schön trocken, aber das nützt dem Laminat nichts. :P Wenigstens war es so in einigen Bereichen der Wohnung äußerst muckelig, was bei dem Sauwetter draußen ja wirklich nicht verkehrt war!

Zunächst möchten wir gerne unsere neuen Freunde vorstellen (Paddy hat während der Bauphase wirklich viele tolle neue Werkzeuge angeschafft ;)):

Eine Sägestation von Bosch, die dazu passende Stichsäge, Knieschoner sowie ein von Paddys Vater gebautes Brett, auf dem man gut knien und sägen kann.


Zur Sägestation gibt’s übrigens hier ein Filmchen: www.bosch-do-it.com/pls300/. Das wohl Männerherzen höher schlagen lässt. Mir ist die Katze in Erinnerung geblieben. ;)

Bei Paddy sieht das Ganze dann so aus:


Ist aber schon praktisch das Teil. Obwohl wir es ehrlich gesagt später nicht mehr benutzt haben, weil es für uns persönlich doch auf den ganz alt her gebrachten Sägeböcken schneller ging.


Um die Sockelleisten auf Gehrung zu sägen, oder die Übergangsleisten passend zu kürzen wird die Station aber auf jeden Fall wieder zum Einsatz kommen.

Auch alte Freunde waren wieder mit von der Partie. Unterm Laminat haben wir eine Unterlage namens SELITFLEX verlegt, die speziell für Fußbodenheizung gedacht ist. Diese haben wir bereits in unserer aktuellen Wohnung verwendet.


Wir finden diese Unterlage besonders praktisch, da man sie nicht auf Rolle, sondern als Faltplatte erhält. Diese muss man dann einfach nur noch auseinanderklappen und sie liegt sofort plan.


Die Bahnen untereinander sowie den Rand an der Wand muss man dann nur noch mit Alutape abkleben, das gleich mitgeliefert wird.

Nach diesen Vorbereitungen ging’s dann looooooooooos! Nach ca. 5 Stunden Arbeit hatten wir eine Fläche von 16 m² geschafft.


Eigentlich gar nicht schlecht, aber es wirkt doch immer viel kleiner… Man muss sich dann vor Augen halten, dass das Kinderzimmer in der Zeit schon komplett fertig gewesen wäre, das hilft. :)

Am zweiten Tag hatten wir dann fertig. ;)


Übrigens auch total clever von uns, hinten in der Ecke anzufallen, weil es so ziemlich friemelig war, das Brett unter den Türrahmen zu bekommen. Bisher hatten wir nie das Glück, dass die Türrahmen extra passend für unser Laminat angebracht waren, d.h. wir waren so ans drum herum sägen gewöhnt, dass wir einfach wie immer in der Ecke angefangen haben.

Im nächsten Raum, dem Arbeitszimmer, waren wir dann schlauer.

Zustand nach Arbeitstag 2:


Am dritten Laminat-Tag war uns langsam der Sägestaub zu Kopf gestiegen. Und wir fanden, es war an der Zeit, die Ms. Laminat zu küren. :D


Bitte keinen Neid wegen der goldenen Schärpe. ;)

Irgendwann hat alles Sägen ein Ende und man kommt endlich in der letzten Ecke an.


Und weil man ja gerade noch soooooo in Schwung ist, wird direkt noch mal gefegt.


Schön auch, wie schnell man beim „Laminaten“ für Chaos und Schmutz im Haus sorgen kann.

Unser temporärer Müllabladeplatz im Flur…


…und in allen erdenklichen Ecken im Kinderzimmer (unser Sägeraum) Staub, Späne und Reste. *hatschi*



Aber es gab ja den Mann mit dem Besen… ;)

Damit wäre das Laminatprogramm dann bis zum Abschluss der erneuten Trocknungsphase erst mal beendet gewesen. Aber nicht, dass wir dann untätig gewesen wären… Nein, es gab noch ein paar Ecken zu streichen und zu tapezieren. Grooooße Freude. ;)

Das Badezimmer erstrahlt inzwischen in silbernem Glanz. (Dies ist die besagte Tapete, die eigentlich fürs Gäste-Bad gedacht war, an dem gröberen Kalkzementputz aber nicht halten wollte.) Sieht in natura mal wieder besser aus als auf den Fotos, weil die Tapete einen schönen dezenten Schimmer hat, der hier nicht so gut rüber kommt.




Die Schräge im Arbeitszimmer wurde in streifenfreier Schönheit von Paddy in dem hellen Grauton gestrichen, den wir auch im Gäste-Bad verwenden.


Bei mir war die Schräge nämlich nach dem ersten Anstrich streifig. *grummel* In der Küche gab’s doch auch keine Streifen. *maul* Daher wurden Paddy zum Schrägen-Papst ernannt, während ich die eindeutige Queen of the Ränder bin. ;) Und man glaubt gar nicht, wie viel Zeit man damit verbringen kann, Ränder zu streichen…

Gerne auch an etwas schwerer zugänglichen Stellen.


Unter mir befindet sich übrigens das WC, darauf wollte ich mich nicht stellen.

Aber, so durfte ich feststellen: Ränder streichen ist ja was für Anfänger. Na ja, ok, vielleicht für Fortgeschrittene. Die Meisterprüfung legte ich dann im HWR ab und bin nun diplomierte Sportstreicherin. ;)

Blick in den HWR nach erfolgreicher Aktion auf das erste Objekt zum warm werden:


Die Folie ließ sich aber relativ leicht straff zur Seite ziehen, sodass man relativ leicht und weit dahinter pinseln konnte. Und *psssssssst* die Farbe konnte man auch ohne Rückstände von der Folie abwischen.


Nächste Stufe: Kleine „Rohre“ = Kabel. Unterm Steuergerät für unsere Abwasserpumpe.


Das Blöde an diesen Kabeln ist nämlich, dass sie ziemlich starr sind und nicht mal eben zur Seite gebogen werden können. D.h. an dieser Stelle hat die Arbeit wesentlich länger gedauert, als es auf den ersten Blick scheint.

Master Level: Bis in die Ecke streichen. Wie in die Ecke streichen? Das soll schwer sein? Ja, wenn die Ecke im schmalen „Gang“ neben der NIBE Split liegt. Gang in Anführungszeichen, weil dieser Spalt natürlich nicht dafür gedacht ist, dass man dort wirklich rein geht. Aber wie schon unser Bauleiter Herr O. meinte: Das wäre doch eine Arbeit für mich, ein Mann würde da ja nicht rein kommen. (Wir sprachen über ein fehlendes Stück Fliese ganz in der Ecke.)

Von daher möchte ich die folgenden Bilder gerne ihm widmen…


Ja, da lachte ich noch, da war ich ja auch noch nicht ganz in der Ecke. ;) Diese, auch wenn es sich komisch anhört, erreichte man am besten, wenn man der zu streichenden Wand den Rücken zu drehte und halb über Kopf nach hinten strich.


Es war so bequem, wie es aussah. ;) Das Gute an der Situation war aber, dass einen der Spalt so beengte, dass man sich sehr bequem nach oben stemmen konnte, um auch den letzten Winkel zu erreichen. Denn Umfallen konnte man ja nicht. :) Und ich möchte noch bemerken, dass ich sehr froh war, nicht den Hintern von Jennifer Lopez zu haben. :D

Den HWR habe ich übrigens zweimal gestrichen, weil der erste Anstrich direkt auf der Wand nicht so schön aussah, wie ich es gerne gehabt hätte. Man sah noch zu sehr Unebenheiten und Übergänge im Putz. Auch der HWR soll schön sein. :) Es gibt allerdings ein Wandstück, welches ich nicht zweimal gestrichen habe. Welches das wohl gewesen ist?! ;) Die Wände, an welchen die ganze Technik steht, werden wir aber nicht streichen. Ich kann ja schlecht auf die Wärmepumpen drauf klettern!

Ganz können wir das Thema Farbe noch nicht abschließen.
Die Decke im HWR muss noch gestrichen werden – darf Paddy machen ;) – sowie im oberen Flur eine Wand und um zwei Türen herum. Und den unteren Flur haben wir noch nicht gestrichen, weil wir hier das Laminat fürs EG sägen werden. Also alles überschaubar… Und sollte die Motivation doch mal leiden, haben wir eine kleine Stütze von Paddys Kollegen bekommen. :)


Jetzt darf uns nur der Estrich keinen Streich spielen. Wir würden uns also mal wieder sehr über ein paar gedrückte Daumen freuen!

3 Kommentare:

  1. Puh, dass sieht ja nach brutal viel Arbeit aus. Respekt! Die Ergebnisse sehen toll aus.

    Habt Ihr eigentlich auch diesen Kunstsoffsache im Estrich? Damit kann man den Estrich wohl nach drei Tagen schon voll aufheizen, was einen großen Vorteil bei der Trocknerei bringen soll.

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  2. Danke! :) Wie war das? Eigenleistung schafft eine Bindung zum Haus? Ob die dann positiv ist, wird man am Ende sehen. ;)

    Wir haben den ganz normalen Estrich. Ehrlich gesagt hat uns auch niemand in unserer Planungsphase darüber informiert, dass es den schneller trocknenden Estrich gibt. Wieder mal so ein Beispiel für den unterschiedlichen Informationsstand von uns allen...

    Jedenfalls war es dann, als wir lasen, dass es diese Art Estrich gibt, wahrscheinlich eh schon zu spät, sich umzuentscheiden. Und da wir wussten, dass wir erst 6 Wochen nach Endabnahme einziehen, haben wir uns den Aufpreis dann gespart.

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  3. Hey ihr!
    Das sieht ja mal nach Hammer-Fortschritten aus! Cool! So langsam wird es wohnlich, was?
    Ich stell schon mal den nächsten Sekt kalt...

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